„Mika Häkkinen“ gewinnt Qualifying zur Europa League
Rapid verschenkt Rennen nach Traumstart!
Eine Woche zum Vergessen für den österreichischen Klubfußball. Nachdem der FC Salzburg am Mittwoch sang- und klanglos in Malmö an der Qualifikation zur Formel 1 des Fußballs scheiterte, musste auch der SK Rapid Wien wenige Runden vor Schluß mit Getriebeschaden an die Box und von dort aus mitansehen, wie HJK Helsinki jubelnd über die Ziellinie zur UEFA Europa League fuhr. Im Team der finnischen Silberpfeile auch Ex-Weltmeister Mika Häkkinen, der sich im anschließenden Interview in der Boxengasse nicht so recht über den Sieg seines Teams freuen konnte – war er doch selbst jahrelang im Rennstall aus Hütteldorf tätig.
Dabei begann für die Wiener alles perfekt, nach einem Blitzstart brachte Louis Schaub sein Team nach einer knappen Viertelstunde mit einem Doppelpack mit 2:0 in Führung. Doch postwendend kam durch einen Eckball (Macoumba Kandji, 15.) der Anschlusstreffer für Helsinki, der das Duell um den Einzug in die EL-Gruppenphase wieder neutralisierte. Bis zur Halbzeit zeigten die Hütteldorfer den mit Abstand besten Fußball der Saison, es wurde gefällig kombiniert, das frühe Pressing funktionierte hervorragend und man hatte das Gefühl, das weitere grün-weiße Treffer nur eine Frage der Zeit waren.
Nach Seitenwechsel musste Brian Behrendt mit Mittelfußbruch in der Kabine bleiben, für ihn kam Dominik Wydra ins Spiel, der sich gleich zwei Minuten später mit einem knappen Fehlschuss bei den Gästen aus Finnland vorstellte. Rapid dominierte das Geschehen weiter und schnürte die Finnen in der eigenen Hälfte ein, gleichzeitig wurde das Spiel von HJK Helsinki – das so gut wie nie offensiv statt fand – zunähmend härter, auf der Gegenseite hatte auch Stefan Schwab großes Glück, nach einem ungestümen Zweikampf nicht vorzeitig vom Platz gestellt zu werden.
Ausgerechnet mit dem Beginn der Rapid-Viertelstunde kam dann der Nackenschlag für Rapid: nach einem dummen Foul von Thanos Petsos erzielte Nikolai Alho aus einem direkten Freistoß den Ausgleich (77.). Die Hütteldorfer waren nun gezwungen, in der verbleibenden Viertelstunde zwei Treffer zu machen. Dadurch wurde das Spiel verkrampft und unkoordiniert, es wurden nur noch (ungenaue) hohe Bälle in den Strafraum geschlagen, die aber nie einen Abnehmer fanden. Die Folge war der endgültige Genickbruch in Minute 88: nach einem Gerangel zwischen Mario Pavelic und Demba Savage zeigte der phasenweise sehr kreativ pfeifende französische Schiedsrichter auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte die Kugel eiskalt zur 3:2-Führung für HJK. In der Nachspielzeit erzielte Dominik Wydra noch den Ausgleich, der jedoch lediglich für die UEFA-5-Jahreswertung noch (minimale) Auswirkungen brachte.
Ex-Weltmeister Mika Häkkinen – von Rapid-Fans ob seiner grün-weißen Vergangenheit auch liebevoll „Markus Heikkinen“ genannt – zeigte nach dem Spiel sein tiefes Bedauern für Rapid und seine Fans. Man mochte sogar meinen, dass er sich über den Einzug seines Vereins in die EL-Gruppenphase gar nicht recht freuen konnte.
(Autor: Alexander Doubek)