SV Werder Bremen vs 1. FC Köln / 1. Deutsche Bundesliga, 9. Spieltag
Robin Dutt und Werder Bremen gewinnen auch neuntes Saisonspiel nicht
Der SV Werder Bremen musste sich am Freitagabend dem 1. FC Köln mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Heute Vormittag wird der Bremen-Vorstand über die sportliche Zukunft von Werder Bremen entscheiden, Trainer Robin Dutt ist angezählt. Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic können sich aus der Krise nicht befreien, Kevin Wimmer, Peter Stöger und Manfred Schmid hingegen fahren „Bigpoints“ im Abstiegskampf ein.
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Spielbericht:
Werder Bremen begann mit drei Veränderungen im Vergleich zum Bayern-Desaster (6:0) in der Vorwoche. Lukimya, Kroos und Elia wurden durch Caldirola, Galvez und Hajrovic ersetzt. Die erhoffte Verbesserung blieb aber aus, bis zur 29. Minute brauchte Bremen für die erste nennenswerte Torchance. Fin Bartels versuchte aus spitzem Winkel das Tor zu treffen, verfehlte aber deutlich. Immerhin: Spielübergreifend gab Werder den ersten Torschuss nach 119 Minuten ab. Aber auch von Köln kam in Halbzeit eins wenig.
In der zweiten Hälfte hatte Junuzovic die beste Chance für Bremen, außerhalb des Sechzehners schoss der Kärntner volley Richtung Kreuzeck, Köln-Keeper Timo Horn parierte aber sehenswert. Auch in der nächsten Szene stand ein Österreicher im Mittelpunkt, Sebastian Prödl verlor an der Strafraumgrenze einen Zweikampf gegen den Ex-Salzburger Dusan Svento. Aus der folgenden Hereingabe machte Ujah das spielentscheidende 1:0. Hajrovic hätte im Gegenzug rasch ausgleichen können, sein Gewaltschuss prallte aber an der Stange ab. Das war es an Chancen für die Hanseaten, von Reaktion oder Aufbäumen war nichts zu sehen. Robin Dutt wird am 10. Spieltag wohl nicht mehr der Übungsleiter von Werder sein.
Legionärscheck:
Sebastian Prödl spielte über die vollen neunzig Minuten in der Bremer-Innenverteidigung. Er gewann die Hälfte seiner zwölf Zweikämpfe und brachte gute 85 Prozent seiner Pässe an. Den Zweikampf gegen Dusan Svento darf er nicht verlieren, auch Prödl trägt mittlerweile eine Teilschuld an der Krise bei Bremen. Es könnte durchaus sein, dass Prödl nicht voll in den Zweikampf gehen wollte um nicht Elfmeter Nr. 4 in der laufenden Saison zu verursachen. Die letzten Spiele von Prödl waren nicht gut. Vielleicht kann sich auch der Steirer mit einem neuen Trainer rehabilitieren und an die guten Leistungen von letzter Saison anschließen.
Wenn es einen Bremer gibt der noch heraussticht, dann ist das Zlatko Junuzovic. Anfang zweite Hälfte gönnte ihm Hon das Traumtor nicht, trotzdem war „Zladdi“ stets bemüht und war immer wieder anspielbar. Junuzovic spielte 81 Prozente seiner Pässe zu einem Mitspieler und gewann zehn seiner 19 Zweikämpfe. Er lieferte vier Torschuss-Assists und flankte vier Mal in den Kölner-Strafraum. Mit 11.82 Kilometern Laufleistung war er der Spieler mit der zweithöchsten Laufdistanz, nur Bartels spulte mehr Kilometer runter. Junuzovic wird wohl auch unter einem neuen Trainer gesetzt sein, ob er im Winter ein lukrativeres oder interessanteres Angebot erhält kann nicht ausgeschlossen werden.
Des einen Freud ist des anderen Leid, Kevin Wimmer und Peter Stöger lachen vor den restlichen Begegnungen des 9. Spieltages vom neunten Tabellenplatz. Wimmer spielte in der Innenverteidigung von Köln durch und bot ein fehlerloses Spiel. Einzig kann sein Aufbauspiel kritisiert werden, das kommt aber mit der Erfahrung. Wimmer war einer der besten Kölner am Platz, Nur einen seiner acht Zweikämpfe verlor der Österreicher. 70 Prozent seiner Pässe kamen an. Wimmer, Stöger und Köln sind in der Bundesliga angekommen, wenn man die Defensive weiterhin so hält wird in Köln diese Saison kein Abstiegsgespenst spuken.
Video:
(Martin Hanebeck)