Direktion Sport des ÖFB will Talenteförderung neu denken
Die Qualifikation für die UEFA EURO 2024 in Deutschland, die Qualifikation für den FIFA U20 Women’s World Cup in Kolumbien, der Verbleib des Frauen-Nationalteams in der Liga A der UEFA Nations League, alle vier Nachwuchs-Nationalteams in den jeweiligen Eliterunden und eine spannende Ausgangslage des U21-Nationalteams in der laufenden EURO-Quali – die Direktion Sport des ÖFB kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken.
Im Rahmen eines Medientermins hat Sportdirektor Peter Schöttel mit seinem Team einen Ausblick auf die kommenden Jahre und die damit verbundenen Aufgaben gegeben. Das gemeinsame Hauptziel ist dabei, die Talenteförderung neu zu denken und dafür zu sorgen, dass der aktuelle Erfolg kein Ausreißer bleibt.
Die sechs Säulen der Direktion Sport, nämlich Talenteförderung, Frauen- und Mädchenfußball, ÖFB-Trainerakademie, Breitenfußball, Wissenschaft, Analyse & Entwicklung sowie Nationalteams, arbeiten dabei eng zusammen und rücken die Entwicklung der einzelnen Spieler:innen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Arbeit aller Abteilungen zielt darauf ab, „dynamisch, mutige Kickerinnen“ und „dynamisch, mutige Kicker“ auszubilden, die dann in den Nationalteams ihre Leistung bringen.
Darunter ist zu verstehen, dass die Trainingsinhalte so gewählt werden, dass die Spieler:innen sowohl athletisch top sind, gleichzeitig aber auch Freiheiten auf dem Platz haben, um eigenständige Entscheidungen zu treffen. Als Basis dient dafür die datenorientiere Arbeit der Wissenschaftsabteilung, die dafür sorgt, Trends und Entwicklungen früh zu erkennen.
In enger Zusammenarbeit mit der Talenteförderung entstand so ein neues Ausbildungskonzept für 10-14-Jährige. Auch die Einführung der kleinen Spielformen im Kinderfußball, die zur Saison 2022/23 österreichweit Einzug hielten, tragen einen erheblichen Teil zur Ausbildung „dynamisch, mutiger Kicker:innen“ bei. Dadurch, dass die Kinder zu mehr Spielzeit kommen, ist die Dropout-Rate geringer, mehr Kinder bleiben den Fußball erhalten und sind damit potenzielle Teamspieler:innen.
Um den Kindern und Jugendlichen die idealen Voraussetzungen für die persönliche Entwicklung zu bieten, braucht es gut ausgebildete Trainer. Hier setzt die ÖFB-Trainerakademie an, die mit der neugeschaffenen Plattform „Players first“ Trainingsvideos zur Verfügung stellt, die den Trainer:innen bei der Trainingsgestaltung helfen sollen. Besser ausgebildete Trainer:innen sorgen zudem für besser ausgebildete Spieler:innen.
Stimmen zum Medientermin der Direktion Sport
Peter Schöttel (ÖFB-Sportdirektor): „In den vergangenen Jahren wurden in der Direktion Sport viele große Projekte angestoßen und umgesetzt. Uns allen geht es darum, dass wir den österreichischen Fußball voranbringen und nachhaltig erfolgreich sind. Dafür ist es wichtig, dass die sechs Säulen der Direktion Sport eng zusammenarbeiten und wir gemeinsam in eine Richtung gehen.“
Stefan Gogg (Leiter Breitenfußball): „Die Zahlen aus der vergangenen Saison zeigen uns nun auch schwarz auf weiß erste messbare Erfolge der Kinderfußballreform. Die Folge: Mehr Tore, Torleute, Trainer:innen und Talente für den österreichischen Nachwuchsfußball.„
Isabel Hochstöger (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball): „Die ÖFB Frauen-Akademie vereint die Besten mit den Besten und verfolgt einen ganzheitlichen Ausbildungsgedanken. Sportliches Ziel der täglichen Arbeit ist es, die Spielerinnen auf internationalem Niveau für das Frauen-Nationalteam auszubilden.„
Martin Scherb (Gesamtleiter ÖFB-Talenteförderung): „Es passiert sehr viel in der Talenteförderung. Angefangen mit dem neuen Ausbildungskonzept für den Altersbereich der 10- bis 14-Jährigen, der Strukturreform im Akademiebereich, unserem Spitzentalenteförderprogramm ‚Projekt12‘ und dem neuen Förderprogramm für Torleute mit dem Arbeitstitel ‚Ö1‘. Im Mittelpunkt steht die umfassende individuelle Ausbildung unserer Spieler:innen. Dazu trägt auch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der ÖFB-Trainerakademie bei.„
Thomas Eidler (Gesamtleiter ÖFB-Trainerakademie): „Mit ‚Players First‘ und der Fokussierung auf Elite-Ausbildungen im Nachwuchsbereich sowie einem erweiterten und spezialisierten Angebot an Fort- und Weiterbildungen, Masterclasses und einem umfassenden System zur Unterstützung unserer Trainerinnen und Trainer (durch Mentoring und Tutoring), zielen wir darauf ab, einerseits unsere Trainerinnen und Trainer bestmöglich zu unterstützen und andererseits dynamische, mutige Spielerinnen und Spieler auszubilden.„
Stefan Oesen (Leiter Wissenschaft, Analyse & Entwicklung): „Wir arbeiten in der Abteilung Wissenschaft, Analyse und Entwicklung evidenzbasiert und sind mit allen anderen Abteilungen eng vernetzt. Unser Ziel ist es, wegzukommen von Meinungen, hin zu Fakten, auf deren Basis wir dann unsere Entscheidungen treffen wollen. Gleichzeitig spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle unserer Arbeit. Sie bietet uns die Möglichkeit für ein detailliertes Controlling und wir können so Maßnahmen setzen oder adaptieren, um bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet zu sein.„