Kevin Danso und das Transferfiasko mit der AS Roma
Der Wechsel von Kevin Danso nach Italien war schon so gut wie sicher, doch dann kam die Schocknachricht für den 25-Jährigen. Die Mannschaftsärzte der Roma stellten während des obligatorischen Medizinchecks Herzprobleme bei dem wechselwilligen Innenverteidiger fest, weshalb der Transfer auf der Zielgeraden scheiterte. Diese Diagnose kam für den ÖFB-Legionär sowie für den RC Lens überraschend und ist für sie nicht nachvollziehbar.
Verwunderung über Transferabsage der Roma
Der enttäuschte Innenverteidiger teilte seine Verwunderung über die plötzliche Transferabsage der Römer mit. „Sowohl die Ärzte des ÖFB als auch die medizinische Abteilung des RC Lens haben mich in den vergangenen Jahren eng begleitet und regelmäßig untersucht. Zuletzt bin ich eingehend beim Start der Saisonvorbereitung in Lens gecheckt worden. Hier ist nie eine Auffälligkeit festgestellt worden. Deshalb sind die Interpretationen des Medizinchecks in Rom für mein Umfeld und mich höchst irritierend und in keinster Weise nachvollziehbar“, verkündete Danso in einem Social Media Post.
Nicht nur die direkten Beteiligten können die „irritierenden Interpretationen“ nach dem Medizincheck nicht verstehen, denn auch die italienischen Medien äußern sich kritisch zum Verhalten der Roma. „Angesichts des bevorstehenden Endes der Transferzeit hat Roma offenkundig seine Strategie gewechselt und auf Djalo gesetzt“, stellte die „Gazzetta dello Sport“ fest. Ein Transfer des Verteidigers von Juventus Turin, kam im Übrigen aufgrund medizinischer Bedenken ebenfalls nicht zustande. Medienberichten zufolge wägte die Roma eine Verpflichtung des vereinslosen Mats Hummels oder einen Wechsel von Mario Hermoso (Atlético Madrid) ab. Im „Corriere dello Sport“ wird sogar von einem Eklat der Römer gesprochen. „Eklat in Rom. Der wichtigste Transfer der Saison ist vom Tisch, weil der Spieler nicht die medizinischen Checks bestanden hat. Eine Anomalie wurde bei einem der wichtigsten medizinischen Tests festgestellt“, heißt es darin.
Heimreise statt Rekordtransfer
Das Untersuchungsergebnis stieß Danso sauer auf, der nach dem Medizincheck die Heimreise nach Lens antreten musste. „Ich bin enttäuscht und verärgert über den Verlauf der vergangenen Tage und den gescheiterten Transfer zum AS Rom“, äußerte sich der ÖFB-Teamspieler auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter). Nach einer einjährigen Leihe zur Roma und der anschließenden Kaufpflicht in einer festen Höhe von 22 Millionen Euro war der Wechsel so gut wie perfekt. Im Raum standen zusätzlich Boni von drei Millionen Euro, was das Gesamtpaket für den 190cm großen Innenverteidiger auf 25 Millionen Euro erhöht hätte. Danso wäre damit nach Christoph Baumgartner einer der teuersten ÖFB-Legionäre der Geschichte gewesen.
Die Zukunft des 25-Jährigen ist nach dem geplatzten Deal offen. „Ich werde meine Situation jetzt mit den Verantwortlichen in Lens und dem ÖFB besprechen und mich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten“, teilte er seinen Fans auf seinem Kanal mit. Nach der starken Entwicklung, die er bei den Stationen in Deutschland (FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf), in England (Southampton) und vor allem bei seinem aktuellen Arbeitgeber RC Lens durchlaufen hatte, wurde er nicht nur zu einem Schlüsselspieler beim französischen Erstligisten, sondern auch im ÖFB-Kader von Ralf Rangnick. Es ist davon auszugehen, dass dieses Transferdrama den ÖFB-Legionär nur stärker machen wird und er seinen Weg fortsetzt. Wenn er seine bisherigen Leistungen bestätigen kann, stehen ihm in Zukunft die Türen zu größeren Klubs offen.
Bei den bevorstehenden Länderspielen wird man Danso übrigens nicht sehen: Der Innenverteidiger lässt sich nach dem Transfer-Fiasko weiteren Untersuchungen unterziehen und nicht an den Nations-League-Partien gegen Slowenien und Norwegen teilnehmen.
Andreas Nachbar, 12termann.at