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Legionärs-Check DFL, 29. Spieltag

„Die Liga neutralisiert sich“

Als ‚tote Runde‘ kann man den 29. Spieltag wohl bezeichnen. Viele Unentschieden und keine großen Überraschungen brachte der Spieltag, noch dazu kamen wieder verhältnismäßig wenig Österreicher zum Einsatz. Die drei ÖFB-Scorerpunkte wurden allem in einem Spiel, beim 4:1-Sieg der Stuttgarter gegen Mainz 05, erzielt – der einzige wirkliche Gewinner hinsichtlich Tabellenposition/internationale Startplätze war der SV Werder Bremen, der – trotz sehr magerer Leistung – durch sein Unentschieden in Köln und die klare Niederlage der Hannoveraner auf Schalke wieder in die „Eurozone“ gerutscht ist. Am beeindruckendsten spielt derzeit wohl der VfB Stuttgart, der – wenn die Meisterschaft noch länger dauern würde – wohl auch Richtung Champions League Qualifikationsplatz schauen könnte, allerdings wird sich das in den verbleibenden fünf Runden nur ausgehen, wenn absolut alles für den VfB läuft – sehen wir es wohl eher als Rechenspiel denn als realistische Variante.

 

1. FC Köln (16.) – SV Werder Bremen (8.)     1:1 (1:1)  

Richtig schöner Fußball sieht sicherlich anders aus, alllerdings kann man es beiden Vereinen nach den letzten turbulenten Wochen nicht verübeln, sich primär auf den Endzweck als auf den Weg dorthin zu konzentrieren. Die Bremer verlegten sich von Beginn an in erster Linie auf eine stabile Defensive und auf’s Kontern. Aus eben einem Konter resultierte in Minute 24 auch tatsächlich die 1:0 Führung der Werderaner durch Markus Rosenberg. Die Kölner erhöhten daraufhin den Druck und kamen in der 39. Minute nach einem Eckball zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit wurden die Bremer zwar nahezu eingeschnürt, die mangelnde Qualität und Konsequenz der Kölner ermöglichte aber keine weiteren Treffer mehr. Zlatko Junuzovic hatte heute einen seiner schwächeren Auftritte im Dress von Bremen und musste zu allem Überfluß in der 61. Minute noch angeschlagen ausgewechselt werden. (thelex)

 

VfB Stuttgart (6.) – 1. FSV Mainz 05 (11.)     4:1 (1:1)

Die Stuttgarter befanden sich offenbar noch immer in der euphorischen Stimmung nach dem grandiosen 4:4 in Dortmund, doch diese wurde bereits in der 2. Minute durch den Elfmeterpfiff des Schiedsrichters beendet. Julian Baumgartlinger wurde nach einem feinen Tempoantritt in den Mainzer Strafraum von Georg Niedermeier gefoult und Andreas Ivanschitz verwandelte den verhängten Elfmeter souverän. Die Freude der Mainzer währte jedoch nur kurz, da bereits in der 7. Minute der Ausgleich durch die Stuttgarter folgte. Im weiteren Spielverlauf versuchte der VfB zwar den Druck zu erhöhen, wurde jedoch erst wieder durch einen Harnik-Kopfball richtig gefährlich, den Andreas Ivanschitz in letzter Not an der Linie parierte. Kurze Zeit später war es abermals Martin Harnik, der den Ball nur an die Unterkante der Latte lenkte. Kurz nach Seitenwechsel erzielte der VfB das 2:1, wodurch die Mainzer zu Änderungen genötigt waren, die auch durchaus griffen und so ging es in der Folge munter hin und her, bis in der 65. Minute Martin Harnik den Mainzer Soto am Trikot zupfte, wodurch dieser vor die Beine von Harnik fiel und Schiedsrichter Gräfe zu Unrecht auf Elfmeter für Stuttgart entschied. Diesen verwandelte Kuzmanovic trocken, die Vorentscheidung war gefallen – das Billard-Tor in der 85. Minute zum 4:1 war dann nur noch eine Zugabe. Die Stuttgarter haben sich mit diesem klaren Sieg noch sicherer in den europäischen Startplätzen verankert, vor allem auch deshalb, weil die Konkurrenten (Wolfsburg, Bremen) nicht bzw. nicht voll punkten konnten. Abgesehen davon durften wir uns in diesem Spiel über drei Scorerpunkte unserer Legionäre freuen! (thelex)

Tor von Andreas Ivanschitz, Assists von Julian Baumgartlinger und Martin Harnik:

http://vimeo.com/39946129

 

SC Freiburg (13.) – 1. FC Nürnberg (12.)     2:2 (0:2)

In einem Spiel von zwei unterschiedlichen Halbzeiten konnten beide Mannschaften jeweils einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf erkämpfen. In der ersten Hälfte stand das Spiel im Zeichen des Clubs – dieser konnte durch ein frühes Tor von Didavi und ein Tor in der Nachspielzeit durch Pekhart mit einem 2-Tore-Vorsprung zur Pause in die Kabine gehen. Da dürften sich die Breisgauer an ihre gute Serie der letzten Spiele erinnert haben und konnten sich mit einer starken zweiten Hälfte zurückkämpfen und den nicht unverdienten Ausgleich erzielen. Jonathan Schmid war auf Seiten der Freiburger 90 Minuten am Platz und seine Leistung passte zu dem seiner Mannschaft: in der ersten Halbzeit eher unauffällig, konnte er nach der Pause durchaus Akzente setzen und kam auch zu der einen oder anderen Einschussmöglichkeit, die er aber leider nicht nützen konnte. (xandi)

 

1. FC Kaiserslautern (18.) – 1899 Hoffenheim (10.)     1:2 (0:1)

„Haben ferdisch“, so oder so ähnlich wird man wohl in den Kneipen rund um den Betzenberg die derzeitige Situation des 1. FCK kommentieren, wenn man die roten Teufel in Bezug auf die höchste deutsche Spielklasse sieht. Theoretisch ist zwar alles noch möglich, realistisch gesehen steht aber mit dem 1. FCK der erste Absteiger aus der Bundesliga in Richtung 2.Liga fest. Zwei Indizien die dafür sprechen: Der so oft beschworene Trainereffekt in brenzligen Situationen ist ausgeblieben, 3 Spiele unter Neo-Trainer Balakov endeten mit drei Niederlagen. Die abscheuliche Chancenverwertung der Pfälzer ist das zweite Indiz. Ohne Tore zu schiessen funktioniert der Erfolg nun mal nicht, trotz aller Anstrenungen und gutem Willen. Die Hoffenheimer nehmen die 3 Punkte gerne mit, ohne sich dabei groß anzustrengen. In der Tabelle sind die Kraichgauer weiterhin einzementiert. Mit einer tollen Schlussserie ist aber vielleicht noch was drin in Richtung Europa. Die beiden Österreicher in dieser Partie Andreas Ibertsberger und Marco Knaller waren nicht im Kader. Ibertsberger arbeitet hart an seinem Comeback, während Marco Knaller mit seiner Ellbogenverletzung wohl in dieser Saison keinen Erstligarasen mehr betreten wird können. (kicknik)


FC Bayern München (2.) – FC Augsburg (14.)     2:1 (0:0)

Ein weiterer Arbeitssieg der Bayern. Doch in der Situation des Rekordmeisters kann man auch keine wöchentliche 7-Tore-Fussballshow erwarten, im 3 Tages Rhythmus stehen entscheidende Spiele an, da muss auch mal effizient gekickt werden. Das haben die Bayern derzeit drauf. Mit dem Vollstrecker Mario Gomez, der das schnellste Tor der Bundesliga nach nur 26 Spielsekunden erzielte. Trotz Überlegenheit der Bayern spielten die Augsburger mit und boten den 69.000 in der Allianz Arena durchaus attraktiven Fussball an, versteckten sich nicht und waren mit vollem Einsatz bei der Sache. Der zwischennzeitliche Ausgleich ließ manche schon an einen österlichen Eier-(Punkte-)Diebstahl aus der Finalarena der heurigen Champions League Saison glauben. Dazu war die Heimmannschaft jedoch zu clever und Mario Gomez machte mit Treffer Nummer zwei alles klar. Damit ist für den kommenden Mittwoch zum Finale um die Meisterschaft im Signal Iduna Park angerichtet. Den Augsburgern muss man aber auch gratulieren zu dieser Leistung und wir prognostizieren hier einmal, dass sie bei Erhalt dieser Leisungsfähigkeit im Ligafinale auch nächstes Jahr in Liga 1 spielen werden. David Alaba, wieder auf der linken Abwehrseite über 90 Minuten in der Partie, spielte nicht so herausragend wie zuletzt, rief aber trotzdem eine hochsolide Leistung ab. (kicknik)

 

Borussia Mönchengladbach (4.) – Hertha BSC (17.)     0:0 (0:0)

Rasenschach auf mittelschlechtem Niveau wäre wohl die passenden Analyse für dieses Spiel. Wir hatten es befürchtet, Trainer Rehagel hat die Hertha auf griechischen Verwaltungsfussball eingestellt, auch wenn mehr drinnen gewesen wäre. Mehr wäre in jedem Fall gut gewesen für die Hauptstädter, nachdem der direkte Gegner – der FC Köln – auch nur einen Punkt geholt hat. Die Mannschaft rund um Martin Stranzl, der eine sehr gute Partie spielte und tolle Werte in die seine Leistungstabelle eintragen konnte, scheint ein wenig zu schwächeln im Saisonendspurt. Für die Fohlen dürfte es schwer werden, die direkte Qualifikation für die Champions League zu schaffen, der Quali Startplatz dürfte Ihnen aber schon sicher sein. Für Marco Djuricin hat es leider wieder nicht für den Kader der Berliner gereicht. (kicknik)

 

FC Schalke 04 (3.) – Hannover 96 (5.)     3:0 (1:0)

Dieses Spiel wurde von uns als Top-Spiel des Spieltags aus ÖFB-Sicht angepriesen. Leider erfüllten sich die Erwartungen daran überhaupt nicht. Christian Fuchs hatte seinen grippalen Infekt doch noch nicht überstanden und so hütete er weiterhin das Bett anstatt die linke Abwehrseite der Gelsenkirchener. Auf der anderen Seite traten – wie leider befürchtet bzw. erwartet – Daniel Royer und Samuel Radlinger die Reise gar nicht an, da kein Platz im Kader für die beiden Österreicher war. Völlig unerwartet war, dass Emanuel Pogatetz von Mirko Slomka auf die Ersatzbank gesetzt wurde. Dies sollte sich für die Niedersachsen bitter rächen… Die Schalker Offensive war für die Abwehr der 96er mehr als eine Nummer zu groß, 2x Raul und 1x Huntelaar konnten sich in die Torschützenlisten eintragen. Speziell der Ersatzmann von Pogatetz, Karim Haggui, bot eine schwache Leistung und war dabei an 2 Gegentoren nicht unbeteiligt. Es kann davon ausgegangen werden, dass der ÖFB-Innenverteidiger den Tunesier wieder ersetzen wird. (xandi)


 

Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an: 

Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h) 
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz) 

 

Leistungsdaten
Name Verein Min. Tore Assists TS TSV ZK PQ BK (90M) Dist. (90M) Läufe (90M) Spr. (90M) Vavg
Zlatko Junuzovic SV Werder Bremen 61 0 0 1 0 53,3% 72,7% 31 (46) 8,9 (13,1) 57 (84) 11 (16) 8,50
Martin Harnik VfB Stuttgart 86 0 1 2 3 30,4% 64,9% 57 (60) 10,8 (11,3) 79 (83) !! 33 (35) !! 7,45
Andreas Ivanschitz 1. FSV Mainz 05  67 1 0 6 0 41,7% 69,6% 40 (54) 9,4 (12,6) 60 (81) 16 (21) 8,24
Julian Baumgartlinger  1. FSV Mainz 05  90+ 0 1 0 7 55,6% 84,2% 60 12,5 !! 73 ! 19 8,17
Jonathan Schmid  SC Freiburg 90+ 0 0 2 2 50,0% 68,8% 42 nv nv nv nv
David Alaba FC Bayern München 90+ 0 0 1 3 50,0% 85,3% 56 10,5 55 27 !! 6,84
Martin Stranzl Borussia Mönchengladbach  90+ 0 0 0 0 79,0% 96,1% 96 10,1 35 10 6,62

 

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. Martin Stranzl 
2. David Alaba
3. Andreas Ivanschitz

 

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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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