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Legionärs-Check DFL, 1. Spieltag

 

„Anpfiff zur 50. Bundesliga-Saison“

Die erste Runde der Jubiläumssaison ist gespielt! Es gab die eine oder andere Überraschung, zum Beispiel das starke Auftreten der neuen, jungen Werderaner und der Heimsieg der Eintracht über Leverkusen. Weniger überraschend ist die einmal mehr desolate Vorstellung der Hamburger, die für uns jetzt schon zu den Abstiegskandidaten zählen (neben Hoffenheim und Augsburg).

Auch von den Österreichern gab es Erfreuliches zu berichten. Unsere Werder-Legionäre Prödl, Junuzovic und Arnautovic zeigten einen klaren Leistungsboost im Vergleich zur Vorsaison und Andreas Ivanschitz trug sich gleich mit einem souverän verwandelten Elfmeter in die Torschützenliste ein.

 


Der deutsche Double-Sieger gegen eine völlig umgebaute und total verjüngte Werder-Mannschaft. Jeder Experte rechnete mit einer klaren Sache für die Borussia, aber weit gefehlt. Die von Trainer Thomas Schaaf mit neuem System eingestellten Werderaner boten offensiv erfrischenden Widerstand und hätte mit etwas mehr Glück die Dortmunder durchaus auch schlagen können.

Großen Anteil daran hatten auch die drei in der Startelf aufgestellten ÖFB-Legionäre, die allesamt einen sehr starken Auftritt und große, individuelle Fortschritte im Vergleich zur Vorsasion zeigten. Sebastian Prödl, der in der Rückrunde 2011/2012 noch Unsicherheiten in der Bremer Innenverteidigung zeigte, agierte in den Zweikämpfen eiskalt und sicher (78% gewonnene Zweikämpfe). Besonders augenscheinlich war seine neue gewonnene Fähigkeit, das Spiel nach vorne zu eröffnen – wie es sich für einen modernen Innenverteidiger gehört.

Zlatko Junuzovic hingegen war zwar schon immer ein hervorragender Techniker, in seiner ersten Halbsaison beim SV Werder hatte er jedoch noch defizite im Zweikampfverhalten und mit dem schnellen Spiel in der DFL. Diese Defizite dürfte er in der Vorbereitung zu einem großen Teil ausgemerzt haben und zeigte neben einer großartigen Laufleistung (13,2 km) obendrein noch das eine oder andere Gustostückerl (siehe Video)

Ähnlich ist es um Marko Arnautovic bestellt: seine neue Rolle als Ehemann und Vater dürfte sich mehr als positiv auf sein Verhalten auf dem Platz auswirken. Seine Körpersprache hat sich komplett verändert, er treibt die Mannschaft an, rackert und haut sich in die Zweikämpfe und gibt keinen Ball verloren. Auch ist er sich nicht zu schade, im Defensivverbund ganz hinten auszuhelfen. Als Sahnehäubchen hat er noch den zwischenzeitlichen Ausgleich der Bremer mit einem sehenswerten Lupfer auf den Torschützen Gebre Selassie aufgelegt (siehe Video).

Alles in allem kann man sich auf weitere Auftritte der Bremer durchaus freuen. Wir wagen bereits jetzt die Prognose, dass der SV Werder nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. Ganz im Gegenteil, mit einem positiven Lauf ist ihnen sogar ein Platz in den internationalen Rängen zuzutrauen. (thelex)

http://vimeo.com/48194853

 

 


Manche Kommentatoren sprachen von einer großen Leistungssteigerung der Mannschaft aus dem Kraichgau gegnüber der Pokalschlappe gegen AK Berlin. Wir fragen uns nur, ob da so mancher im Mathematikunterricht gefehlt haben dürfte, denn die Multiplikation mit Null… Gut, die Hoffenheimer waren besser als gegen Berlin, aber das war beileibe keine Kunst.

Die Gladbacher zeigten sich auch besser als im CL-Qualifikationsspiel gegen Kiew, die Leistung aus der letzten Saison war es aber bei weitem noch nicht. Vor allem der neue Hoffnungsträger de Joong enttäuschte ein weiteres Mal. 

So gesehen kann Trainer Favre froh sein, dass er noch Juan Arango hat, der derzeit Spiele alleine entscheiden kann. Selbst dem selbstbewußten Tim Wiese konnte er problemlos den Ball bei einem direkten Freistoss in die Torwartecke zirkeln. 

Martin Stranzl spielte gewohnt souverän ohne dabei aufzufallen, aber auch ohne einen Fehler zu machen. Michael Gregoritsch war bei den Hoffenheimern nicht im Kader (kicknik)

 

 


Die Mainzer haben – wie wir es in unserer Saisonvorschau schon angekündigt hatten – von Beginn an das Heft in die Hand genommen und ein flottes und gefälliges Angriffsspiel gezeigt. Vor allem Andreas Ivanschitz tat sich in einigen Szenen besonders hervor (siehe Video). Allerdings hätte er bei einer Aktion besser abspielen sollen, anstatt selbst den Torerfolg zu suchen, dann wären die Mainzer mehr als verdient mit einer Führung in die Pause gegangen.

So kam es, dass Freiburg den Führungstreffer erzielte und Mainz lange Zeit auf den Ausgleich drängte – dieser fiel dann durch einen von Andreas Ivanschitz souverän verwandelten Elfmeter in der 65. Minute.

Julian Baumgartlinger spielte diesmal eine eher unauffälligere Partie und kann froh sein, dass der Schiedsrichter sein Foul im Strafraum an Jonathan Schmid nicht als Elfmeter würdig gesehen hat. (thelex)

http://vimeo.com/48259511 

 
 


Wenn es sich schon für St. Pauli leider nicht ausgegangen ist, dann hat die DFL mit Fortuna Düsseldorf einen anderen Kultclub wieder. Nach 15 Jahren Pause in der obersten Spielklasse kam man am Wochenende zurück – und das eindrucksvoll! Eine durchaus beeindruckende Leistung der Düsseldorfer, mit einem überragenden Dani Schahin, der nach seiner Einwechslung zwei schöne Tore machte und die Hintermannschaft der Augsburger durcheinanderwirbelte.

Bereits nach einem Spieltag steht in den Kommentaren und Berichten von den Experten der FC Augsburg neben dem HSV als Verlierer fest. Markus Weinzierl hat neben Thorsten Fink und Markus Babbel Top-Quoten, wenn es darum geht, der erste entlassene Trainer der Saison zu sein.

Für uns etwas ernüchternd ist, das Robert Almer bei Düsseldorf nur auf der Bank saß und ihm somit wertvolle Spielpraxis für den Auftakt zur WM-Qualifikation gegen Deutschland fehlen wird. (kicknik)

 

 


Schon vor dem Spiel ortete die HSV-Legende „Uns Uwe“ Seeler, dass derzeit der Wurm – oder in der Hansestadt wohl eher der Aal – in der Mannschaft ist. Nach den 90 Minuten im Auftakt-Spiel wurde das eindrucksvoll bestätigt. Der HSV präsentierte sich ganz schwach und man hatte irgendwie das Gefühl, dass sich keiner wirklich für die Pokal-Pleite rehabilitieren wollte. Einzig der neue Torwart der Gastgeber, Rene Adler. Er durfte als einzige Neuerwerbung gestern mitspilen, stemmte sich mit einer Klasse-Leistung gegen die Niederlage, letztendlich jedoch erfolglos.

Die Stimmung bei den Hamburgern ist aufgeheizt, es regt sich Widerstand gegen die sportliche Führung. Trainer Thorsten Fink wird wohl gemeinsam mit Sportchef Frank Arnesen heuer der erste sein, der sich in frühzeitige Herbstferien verabschieden darf. Die nächsten Runde bringen starke Gegner, nach Runde 5 dürfte der HSV derzeitigen Progosen zu Folge noch immer keinen Punkt haben, und bereits mitten im Abstiegskampf stecken, und das nach 50 Jahren in der Liga und im 125. Jahr des Bestehens des Clubs.

Die ganze Stadt spricht über einen Spielmacher der noch kommen soll, alle träumen von Rafael van der Vaart. Es wird wohl nicht mehr herauskommen als eine Notlösung für einen zweitklassigen Stürmer. Denn die Klasse der gesamten Mannschaft ist derzeit nicht bundesligareif.

Mitten drin in dem Schlamassel ist der derzeit verletzte Paul Scharner. Psycho-Pauli wird sich gemeinsam mit seinem Karriere-Coach aber sicher etwas überlegt haben vor seinem Wechsel an die Elbe. In der Reha-Abteilung wird er wohl derzeit glückselig davon träumen, dem HSV mit seiner Wiedergenesung zum sportlichen Höhenflug zu verhelfen. Träumen wird man ja noch dürfen, und hoffentich wacht er vor seinem ersten Zweitliga-Spiel in der nächsten Saison wieder auf.

Nürnberg musste in diesem insgesamt unattraktiven Spiel eigentlich nur anwesend sein, sie spielten sich einige Chancen heraus, einmal war der Ball dann im Kasten. Verdient hätte den Sieg in dieser Grottenpartie eigentlich niemand, nur Hamburg kann zur Zeit nicht gewinnen, außer vielleicht gegen die A-Jugend von Stuckenborstel. (kicknik)

 

 


Eine ungewohnte Situation für den „leidgeplagten“ Bayern-Fan der letzten Jahre. Der FCB gewinnt sein Auftaktmatch souverän gegen den Aufsteiger und das auch noch auswärts. Bislang war es immer eine Zittersache gewesen, in der ersten Runde gegen einen Aufsteiger zu spielen. 

Lange Zeit tat sich der FC Bayern auch wirklich schwer, obwohl sie über 90 Minuten das weit überlegene Team waren. Superstar Franck Ribery musste wegen eines grippalen Infekts passen, daher durfte der junge Schweizer Shaqiri ans Werk gehen und machte seine Sache durchaus gut.

Wie schon in der Vorbereitung auffällig, waren die Neuzugänge ein ganz wichtiger Part im Spiel der Bayern. Mandzukic machte wieder sein Tor, Dante spielte in der Abwehr eine ganz starke Partie. Ebenfalls sehr aufällig war Arjen Robben, der über den ganzen Platz aktiv war, sich Bälle holte und zahlreiche Sprints hinlegte. Leid konnte einem Manuel Neuer tun, der hatte rein gar nichts zu tun im ersten Liga Spiel der Saison.

David Alaba musste ja leider verletzt zusehen, man merkt aber in der Aufstellung der Bayern, dass ihm sein Platz frei gehalten wird. (kicknik)

 

 


Nur zu Beginn der Partie erkannte man, wer der Aufsteiger ist, und wer ein altgedienter Vizekusen-Bundesligist. Die Werkself brachte in der ersten halben Stunde die neu formierte Abwehr des Aufsteigers immer wieder in Bedrängnis, Zählbares schaute dabei nur für Stefan Kießling heraus, der die Führung erzielte.

Im zweiten Durchgang war es ein rassiges Match auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Die Frankfurter nutzten zwei davon, drehten die Partie und starteten erfolgreich in das Projekt Klassenerhalt. Leider jedoch ohne Erwin Hoffer, der nur auf der Ersatzbank Platz nehmen durfte(kicknik)

 

 


Trotz der vielen Neuzugänge konnte der VfL Wolfsburg drei Punkte aus dem Schwabenland entführen und präsentierte sich überraschender Weise gut eingespielt. Hingegen auf Seiten der Stuttgarter gab es kaum Veränderungen zum Vorjahr.

So kam auch Martin Harnik in seiner gewohnten Rolle am rechten Flügel zum Einsatz. Er bot zwar eine starke Laufleistung (Distanz und Anzahl an Sprints deutlich höher als bei seinen Mitspielern), konnte aber keine entscheidenden Akzente im Angriffspiel setzen. Emanuel Pogatetz lief erstmals im Wolfsburg-Dress auf und überzeugte auf allen Linien – wie üblich. Dies wurde auch vom Fachmagazin „kicker“ honoriert, das ihn in die Elf des Tages wählte. (xandi)

 

 



 

4 Tore erlebten die Zuseher in der AWD-Arena – Hannover 96 und Schalke 04 trennten sich in der Sonntag-Partie des 1. Spieltages mit 2:2. Somit blieben die Niedersachen bereits im 19. DFL-Heimspiel in Folge ungeschlagen. Auf Seiten der 96er musste – wie erwartet – Samuel Radlinger das Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Als dritter Tormann hat er im Moment keine Chance auf Einsatzminuten bzw. auf einen Platz auf der Ersatzbank.

Anders  bei der  Mannschaft aus Gelsenkirchen: Christian Fuchs ist, wie schon letzte Saison, auf der linken Abwehrseite gesetzt. Er war für die meisten Flanken seines Teams verantwortlich, konnte aber keine entscheidende Vorlage geben. Nach hinten bot er eine solide Leistung und gab seinen Gegenspielern keine Chance zur Entfaltung(xandi)

 

 

Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an: 

Legende:
Min (Einsatzminuten)

TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz)


Leistungsdaten



So sieht diese Woche unsere Wertung der 
Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus: 

1. Sebastian Prödl
2. Marko Arnautovic
3. Zlatko Junuzovic u. Andreas Ivanschitz

  

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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)  

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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