Legionärs-Check DFL, 06. Spieltag
Befreiungsschlag von Stuttgart und Mainz
Am 6. Spieltag konnten die Österreicher-Clubs VfB Stuttgart und der 1. FSV Mainz 05 immens wichtige Auswärtssiege und damit drei Punkte einfahren, um sich aus den allertiefsten Kellerregionen der Tabelle etwas abzusetzen. Entscheidenden Anteil daran hatten Martin Harnik mit einem Tor bzw. Andreas Ivanschitz mit zwei Assists. Die Frankfurter Eintracht ist nach wie vor sensationell unterwegs und erster Bayern-Jäger, und auch der HSV punktet weiter und ist schon auf Tabellenplatz zehn vorgerückt. Einen kleinen Rückschlag gabe es für den SV Werder, der daheim gegen den FC Bayern lange Zeit sehr gut mitspielte, jedoch in einer unachtsamen Minute zwei Gegentore kassierte.
Zwei Premieren gab es am Samstag in der Esprit Arena in Düsseldorf. Einerseits war sie in der „neuen“ Bundesliga Geschichte der Fortuna erstmals ausverkauft, andererseits musste Stammtorwart Fabian Giefer nach 553 Minuten erstmals den Ball aus dem Netz holen, die Fortuna kassierte Ihr erstes und im Anschluss gleich Ihr zweites Gegentor. Am zweiten Gegentor war wieder einmal (wie prognostiziert) Christian Fuchs beteiligt, er brachte einen Freistoss mustergültig zu Joel Matip, der per Kopf das 2:0 fixierte. Wenn in der ersten Halbzeit dem Aufsteiger die Grenze doch ziemlich deutlich aufgezeigt wurde, so erwachte in Hälfte zwei wieder der für die Bundesliga so erfrischende Herz- und Leidenschaftsfussball der Fortuna. Der neue Top-Scorer Dani Shahin schaffte mit seinem zweiten Doppelpack den Ausgleich. Der überragende Fabian Giefer hielt sein Tor in der zweiten Hälfte sauber, und hatte einige Klasseparaden – es wird daher wohl, auf längere Sicht gesehen, sehr schwer werden für Robert Almer Einsatzminuten in der Bundesliga zu bekommen. (kicknik)
Die Stimmung im Bremer Weser-Stadion war ausgezeichnet und alles war angerichtet für ein Schlagerspiel und den möglicher Weise ersten Punktverslust für den FC Bayern. In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer zwar kein besonderns schönes Fußballspiel, dafür eines, das – vor allem auf Seite der Bremer – von taktischer Diszipliniertheit geprägt war. Vor allem in der Defensivarbeit gab es kaum etwas auszusetzen, wodurch der FC Bayern zu so gut wie keiner echten Torchance kamen. Der intensiven Defensivarbeit (vor allem Marko Arnautovic und Zlatko Junuzovic arbeiteten enorm fleißig) war es jedoch auch geschuldet, dass Bremer Torchancen in Halbzeit eins Mangelware waren.
In der zweiten Halbzeit erhöhten beide Seiten den Druck und die Risikofreudigkeit, gleichzeitig merkte man den Bremern vor allem in der Schlussphase die durch das laufintensive Spiel aufkommende Müdigkeit an. Dennoch kamen de Bruyne und auch Marko Arnautovic noch zu guten Chancen auf den Führungstreffer. Erst in Minute 81 fiel das von den Bremern befürchtete, aber zu diesem Zeitpunkt in der Luft liegende Gegentor. Sowohl bei diesem als auch beim gut eine Minute später gefallenen 2:0 war Zlatko Junuzovic nicht völlig unbeteiligt – vermutlich ebenfalls auf Grund der wie üblich starken Laufleistung von 12,5 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 8 km/h! Nichts desto Trotz kann man Junuzovic eine starke Leistung attestieren: 58% gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von 81% in der Sechserposition gegen den FC Bayern ist aller Ehren wert!
Nicht ganz so gut fielen die Werte bei Marko Arnautovic aus – so emsig er in der ersten Halbzeit auch war, in Summe standen nur knapp 24% gewonnene Zweikämpfe zu Buche, die Passquote war mit 78% jedoch stark. Sebastian Prödl zeigte über die gesamte Spielzeit keine Schwächen, seine Zweikampfwerte sind mit 62% zwar nicht überragend, die wichtigen Zweikämpfe hat er jedoch gewonnen. In Summe geht der Sieg des effizienteren FC Bayern ohne Frage in Ordnung, die Bremer müssen sich für ihre Leistung aber alles andere als verstecken und können ohne Sorge auf die nächsten Spiele blicken. Einen Platz in den internationalen Startplätzen halten wir zu Saisonende nach wie vor für realistisch. (thelex)
Schwäbischer Befreiungsschlag. Nach 24 Sekunden hieß es bereits 0:1, ein kapitaler Aussetzer von Marcos Antonio leitete das Tor ein. Ein zweiter Schnitzer verhalf Raphael Holzhauser, der erstmals von Beginn an ran durfte, zu einer großen Torchance. Leider blieb sie ungenutzt. Weitere Schnitzer der Nürnberger gab es nicht mehr – das lag vor allem daran, dass Marcos Antonio nach 16 Minuten bereits ausgewechselt wurde.
Dass es doch noch ein Österreicher-Tor in dieser Begegnung gab, lag an Martin Harnik, der in der 75. Minute für den Endstand sorgte. Ein weiterer Treffer von Harnik – bereits in der 1. Halbzeit – wurde nach Holzhauser-Pass wegen Abseits aberkannt. Der ÖFB-Teamspieler war sehr lauffreudig und spulte mehr als 13 Kilometer ab. (xandi)
Es scheint als hätten die Hamburger ein Rezept gefunden mit Ihrer nicht bundesligareifen Mannschaft doch zu reüssieren. Da gibt es einerseits Rafael van der Vart, der wieder eine klasse Leistung bot und einen mustergültigen Pass als Vorbereitung für den Siegerstreffer lieferte. Zusätzlich gibt es auch noch Rene Adler, der derzeit wahrscheinlich wieder ins Nationalteam berufen werden müsste, sieht man sich seine Leistungen der letzten Spiele an. Die restliche Mannschaft spielt zwar mit mehr Herz als noch am Beginn der Saison (wann, wenn nicht bei einem Heimspiel am 125-jährigen Jubiläum) ob sie wirklich die nötige Klasse hat, wird sich in den nächsten Spielen zeigen. Einer der von seiner eigenen Klasse mehr als überzeugt ist, darf weiterhin nur zusehen, es dauert sicher noch ein Weilchen bis ein Paul Scharner mitmischen darf. Ähnlich wie gegen die Borussia aus Dortmund ein letztends glücklicher Sieg, der durch Rene Adler und hannoveraner Ungenauigkeit möglich wurde. (kicknik)
Letztes Jahr konnten sie ihn nicht halten, am Samstagabend auch nicht. Die Rede ist natürlich von Marco Reus, den Wirbelwind des BVBs, welcher die letzten 3 Saisonen noch für die „Fohlen“ aus Gladbach spielte. 97 Spiele – 36 Tore und 24 Assists konnte er in den 3 Jahren erzielen, nun geht er für Dortmund auf Punktejagd.
2 Tore konnte er gegen seinen alten Arbeitsgeber erzielen, gejubelt hat er nicht, besonders das 3:0 war ein herrlicher Weitschuss. 5:0 gewann der BVB am Samstag, die weiteren Tore erzielten Blaszczykowski, Gündogan und Subotic. Nach den letzten eher schwachen Leistungen gegen Hamburg und Frankfurt, sahen die Dortmund Fans wieder ihren alten BVB. Gladbach war Chancenlos gegen diesen BVB, es war mit Abstand die beste Leistung in dieser Saison.
Aus österreichischer Sicht gibt es über dieses Match nicht viel zu berichten, da Martin Stranzl seine Rotsperre absaß. (maha)
Ein weiterer 3 Punkter am Konto der Hessen. Dazu war aber Schwerstarbeit notwendig, da die Freiburger in der 2. Hälfte in Führung gingen. Davor stotterte der Angriffsmotor der Frankfurter – Erwin Hoffer war zu Beginn die einzige Sturmspitze, dabei konnte er sich leider nicht gegen das Breisgauer Innenverteidiger-Duo durchsetzen. Aus diesem Grund war sein Arbeitstag nach 54 Minuten beendet – Trainer Veh holte ihn vom Feld. Das Tempo wurde in der letzten halben Stunde dann spürbar erhöht und Alex Meier sorge mit einem Doppelpack für den vielumjubelten Sieg der Frankfurter. (xandi)
„Ich bin natürlich nicht zufrieden, aber ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind“ – Felix Magath (Trainer VFL Wolfsburg)
Das Österreicher Duell am Sonntagabend ging an Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger. 2:0 konnte Mainz 05 Wolfsburg schlagen, ein sehr unterhaltsames Match in dem beide Mannschaften zu ihren Chancen kamen aber Mainz einfach effektiver damit umging. So konnte am Anfang noch der VFL einige Chancen erspielen, aber scheiterte jedoch am Abschluss. Eine Chance in der ersten Halbzeit hatte auch Emanuel Pogatetz, jedoch konnte Ivanschitz seinen platzierten Kopfball auf der Linie klären.
Das 1:0 entstand nach einem ruhenden Ball, den Ivanschitz schön in den 16er flanken konnte wo Junior Diaz vor Naldo an den Ball kam und zur Führung für die Gäste einköpfte. Das 2:0 entstand aus einem Konter den Julian Baumgartlinger mit einem weiten Seitenwechsel perfekt einleitet, Andreas Ivanschitz flankte von der linken Strafraumgrenze ideal auf Szalai, der netzte eiskalt ein.
In der zweiten Halbzeit kamen die Wölfe noch zu vielen hochkarätigen Chancen, aber scheiterten an mangelnder Präzision oder an Wetklo. Auch Emanuel Pogatetz kam noch zu zwei guten Kopfbällen, bracht aber in beiden Situationen den Ball nicht aufs Tor. Mainz beschränkte sich in der zweiten Halbzeit auf die Defensive und verteidigte stark. Zudem spielten sie ab der 59. Minute mit drei „6ern“ was ein Durchkommen für Wolfsburg sehr schwer machte. Alles in allem ein hart erkämpfter Sieg für Mainz, aber auch nicht unverdient, da Wolfsburg zwar klare Vorteile in der Ballbesitzstatistik hatteaber sehr harmlos agierte und ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte. (maha)
Video-Highlights
Martin Harnik, Raphael Holzhauser, Christian Fuchs, Andreas Ivanschitz:
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Andreas Ivanschitz
2. Martin Harnik
3. Christian Fuchs
(Autoren: xandi, kicknik, maha, daro, thelex, kara)