Legionärs-Check Deutsche Bundesliga, 12. Spieltag
Tore und Tierisches
Ein torreicher Spieltag mit einigen Rekorden liegt hinter uns. Vor der Länderspielpause präsentierten sich unsere Legionäre teilweise schon in richtig guter Form, um im Spiel gegen die US Boys unserem Teamchef mit einem Sieg für seinen weiteren Verbleib zu danken. Der FC Bayern stellt ganz locker einen neuen Rekord auf, in 37 aufeinander folgenden Spielen ist man nun ungeschlagen, und steckt dabei den Ausfall eines Bastian Schweinsteiger sinnbildlich mit einem Achselzucken weg. Die Gladbacher siegen weiter zu Hause, und der Borussia Park könnte nun auch gut Wembley Stadium heißen. Stuttgart schleicht sich schön langsam aber auch ziemlich sicher in Richtung der Europacupplätze, während sich der FC Nürnberg trotz guter Leistungen im Keller der Tabelle einzementiert. Ganz ohne östereichische Beteiligung ließ der erste Bayern Verfolger Dortmund in Wolfsburg überraschend Punkte liegen, nach einer bitteren Niederlage gegen den FC Arsenal, keine einfache Woche für Kloppo und Co. Was Einsatz wirklich bedeutet bewies unser Emanuel Pogatetz und wurde seinem Spitznamen "Mad Dog" einmal mehr gerecht.
Da wir auch in der Vorbereitung auf die Spielrunde darauf hingewiesen haben: Die angesprochenen "Fans" der Eintracht aus Braunschweig setzten ihren schweinischen Aktionismus weiter fort. Bei der Ankunft des Sonderzuges aus Braunschweig wurden Schweineköpfe und Innereien auf das Bahnhofsgelände geworfen. Der IQ der Täter dürfte offensichtlich weit unter dem bereits abgestorbenen Kopfgewebe eines normalen Hausschweins liegen, anders lassen sich solche Aktionen nicht erklären. Noch dazu sprach die Polizei von einem "sehr hohen Gewaltpotential". Schade, dass dadurch ein sonst so sympathischer Verein mit einem tollen Trainer eigentlich auch an Sympathie verliert, wegen ein paar, ja wir dürfen sie so nennen: Vollidioten.
3:0 |
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(2:0) |
In München waren knapp 72 Minuten gespielt, da rückte der souveräne Rekord-Auftritt des FC Bayern gegen den FC Augsburg in den Hintergrund – und das nahende Top-Duell mit Borussia Dortmund in den Fokus. Als im Stadion auf den beiden Anzeigetafeln das 2:1 des früheren Münchners Ivica Olic gegen den BVB angezeigt wurde, sprang Präsident Uli Hoeneß von seinem Sitz und ballte die Fäuste, im Oval brandete großer Jubel auf – lauter als bei den drei Toren der Münchner beim mühelosen 3:0 gegen den FCA. Das Spitzenspiel ist angerichtet. Fans, Mannschaft und Verantwortliche sind bereit für das Spiel um die Meisterschaft. Ein gewisser psychologischer Vorteil kann nicht schaden, wenn man es mit den Bayern hält.
Die Münchner waren am Samstagnachmittag eine Nummer zu groß für den FCA. Sie waren durch und durch chancenlos, hatten zu keinem Zeitpunkt im Spiel eine realistische Chance und hatten zusätzlich auch noch den Schiri gegen sich. Das frühe 1:0 durch Boateng war nach einer Ecke gefallen, die eigentlich nicht gegeben werden durfte. Mandzukic stand bei einem Fernschuss von Javi Martinez im Abseits, und griff aktiv in das Spiel ein, in dem er eine Bewegung zum Torwart hin machte. Statt Freistoss für Augsburg gab es dann den Eckball. Der Rest ist Geschichte. Der Spitzenreiter wirbelte, um den FCA musste einem Angst und Bange werden. Doch mit Glück und Geschick überstanden die Gäste diese starke Bayern-Phase.
Vor dem Duell gegen den kleinen Nachbarn war in München die Verletzung von Bastian Schweinsteiger das Gesprächsthema Nummer eins. Der Vizekapitän der Bayern muss wegen einer Verletzung am Sprunggelenk unters Messer und wird wohl einige Monate ausfallen. Das Spiel gegen den FCA wurde dennoch gewonnen, die Pflichtaufgabe abgehakt und nebenbei der alleinige Rekord von 37 Spielen in Folge ohne Niederlage eingefahren. David Alaba war die einzige österreichische Beteiligung an diesem Nachmittag. Als Sportler des Jahres ist er nun in der Pflicht den heimischen Wintersportlern zu zeigen, dass er diese Auszeichnung auch verdient hat. War wieder einmal mit Franck Ribery der Aktivposten im Spiel nach vorne. Dabei umkurvte er des öfteren die Augsburger Verteidiger ähnlich wie Marcel Hirscher die Slalomstangen. Seine Vorlagen fanden an diesem Tag leider keinen Verwerter, was wir ihm aber nicht anlasten können.
Alexander Manninger scheint seinen Fixplatz an den jungen Schweizer endgültig verloren zu haben. Raphael Holzhauser wurde nicht einmal mehr eingewechselt. Aus unserer Sicht sind das alles andere als gute Neuigkeiten aus Augsburg. (sami)
3:1 |
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(0:1) |
Am Samstag gewann Schalke 04 mit 3:1 gegen den SV Werder Bremen. Das Ergebnis täuscht aber, Werder spielte über weite Strecken gut mit und kam auch zu guten Torchancen. Insgesamt geht der Sieg der „Königsblauen“ aber in Ordnung, spielte man doch die größeren Torchancen heraus. Das erste Tor des Spiels erzielten aber die Gäste aus Bremen. Felix Kroos, der kleine Bruder von Toni Kroos, nutzte einen Fehler von Neustäder perfekt aus und schloss mit einem gefühlvollen Schlenzer ins lange Eck ab (22.). Der erste Bundesligatreffer für den Greifswälder. Schalke hatte vor der Pause noch gute Chancen auf den Ausgleich durch Szalai und Neustäder, beide konnten diese aber nicht nutzen. In der Pause wurde Christian Fuchs eingewechselt, erneut spielte er auf der linken Flanke im Schalker Mittelfeld und ersetzte den schwachen Neustäder. Nach der Pause klappte es dann auch für Schalke mit dem Tore schießen. Kevin-Prince Boateng köpfte die „Königsblauen zum Sieg. Das erste Tor bereitete Julian Draxler mit einer perfekten Flanke vor (64.) beim zweiten Treffer leistete Christian Fuchs die Vorarbeit (85.). In der Schlussphase legte dann noch Farfan (90. +1) einen Treffer drauf. Die Bremer hatten in der zweiten Halbzeit kaum noch Zugriff auf das Spiel, Schalke drückte zu sehr auf die Wende. Nach dem 1:1 konnte Werder nochmal Ruhe in das Spiel bringen, nach dem 2:1 ging den Bremern aber die Kraft aus.
Zlatko Junuzovic spielte bei den Gästen durch. Er gewann 40 % seiner Zweikämpfe und brachte 42 % seiner Pässe an seine Mitspieler. Mit fast 12 Kilometer war er wieder einer der laufstärksten Spieler am Feld. Er agierte in einer sehr offensiven Rolle neben Elia und rotierte ständig mit Selbigen. Er schoss zweimal auf das Schalker-Tor, keiner der Schüsse brachte aber wirklich Gefahr. Generell spielte Junuzovic eine unauffällige Partie mit zu vielen Fehlern im Passspiel.
Christian Fuchs wurde, wie erwähnt, in der Halbzeitpause eingewechselt und mit ihm kam auch die Wende im Schalker-Spiel. Fuchs gewann starke 71 Prozent seiner Zweikämpfe und lief in 45 Minuten sechs Kilometer. Dreimal flankte der Niederösterreicher in den Strafraum, eine seiner Flanken nutze Boateng um den Siegtreffer zu erzielen. Für Fuchs war dieser Assist der dritte in der aktuellen Saison. 74 Prozent seiner Pässe fanden ihren Weg zum Mitspieler, ein guter Wert. Christian Fuchs scheint im Mittelfeld zurzeit gut aufgehoben zu sein, langsam findet er wieder zu einer besseren Form zurück. Eines seiner besten Spiele in der jungen Saison. (maha)
3:1 |
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(0:1) |
Martin Stranzl führte seine Fohlen als Kapitän zum nächsten Heimsieg. Sechs Spiele in der Heimat, sechs Siege, das nennt man Heimstärke. Doch so klar wie das Ergebnis es vermuten lässt, war die Partie bei Weitem nicht. Erst 18 Minuten vor Schluss begannen die Gladbacher das Spiel zu drehen, und dies gelang Ihnen mit einem groß aufspielenden Arrango, einem Eigentor der Nrünberger und dank einem nicht gegebenen Wembley Tor. Einmal mehr wird nach so einem Tor bzw. Nicht Tor der Ruf nach der Torlinientechnik laut. In der 80. MInuten zimmerte Nürnbergs Drmic einen Ball an die Unterlatte, keine Chance für ter Stegen, und der Ball kam vermeintlich kurz hinter der Torlinie auf. Es wäre der Ausgleich gewesen. Doch nach Betrachtung der Szene in verschiedenen Slow Motions Videoanimationen, war es nicht klar ob es Tor war oder nicht. UND: Die Torlinientechnik ist nach wie vor auf etwa 3cm ungenau, wohl genau in diesem Toleranzbereich wäre die Entscheidung am Samstag gelegen. Das Schiedsrichtergespann leiß weiter spielen, die Hausherren erzielten noch das 3:1 und gewannen ein Spiel, in dem sich die Nürnberger durch Ihr Spiel, Ihren Kampfgeist und Einsatz auch etwas Zählbares verdient hätten.
Sollte es möglich sein Kampfgeist und Einsatz zu personifizieren, würde dies wohl in der Person von Emanuel Pogatetz passieren. Wie erst durch seine Absage für das Länderspiel nach der Bundesligapartie bekannt wurde, hatte sich Pogerl schon am Donnerstag im Trainig bei einem Zusammenprall mehrere Brüche(!!) im Gesicht zugezogen und trotzdem am Samstag 90 Minuten durchgespielt. Dass er sich dabei mit einem Kieferhöhlen- und Jochbeinbogenbruch nicht geschont hatte, durften die Unparteiischen mittels einer gelben Karte im Spielbericht dokumentieren. Chapeau – lieber "Mad Dog". (kicknik)
1:3 |
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(0:2) |
Im letzten Spiel der 12. DFL-Runde holt der VfB Stuttgart einen 3:1-Sieg beim SC Freiburg. Mit einem Doppelschlag gleich zu Beginn überrumpelten die Schwaben die Heimmannschaft – Vedad Ibisevic in der neunten Minute und Timo Werner in der zehnten Minuten sorgten für einen Blitzstart. Somit stand die Mannschaft von Trainer Christian Streich, der gleich sieben Änderungen zum Europa-League-Spiel vom Donnerstag vorgenommen hatte, sehr früh mit den Rücken zur Wand. Die Stuttgarter, ohne Martin Harnik in der Startelf, versuchten zwar das Spiel zu kontrollieren, aber es schlichen sich bald Nachlässigkeiten ein.
In der zweiten Halbzeit stellte Stuttgart die Offensive fast gänzlich ein und so wurden die Breisgauer noch gefährlicher und sie sorgten dann sogar noch für Spannung in diesem Spiel: Hanke kam für Freis in der 77. Minute – eine Minute später konnte der Eingewechselte mit seinem ersten Ballkontakt den Anschlusstreffer erzielen. Die Spannung war aber nur von kurzer Dauer – Timo Werner zerstörte jegliche Hoffnung der Freiburger mit seinem zweiten Treffer des Spiels. Kurz zuvor war Martin Harnik ins Spiel gebracht worden – in den neun Minuten am Feld konnte er aber naturgemäß für keine Highlights mehr sorgen.
Mit diesem Sieg kann sich der VfB wieder nach oben orientieren und es gelang die Rehabilitation für das Debakel gegen Dortmund. (xandi)
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Emanuel Pogatetz
(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)