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Legionärs-Check DFL, 34. Spieltag

Drama, Baby, Drama!

Was für ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag der Jubiläumssaison der DFL! Haufenweise Tore, umstrittene Entscheidungen, grenzenloser Jubel und fassungslose Trauer. Mit diesen Worten kann man die Samstagskonferenz kurz zusammenfassen. Während unsere inoffizielle Lieblingsmannschaft der Saison 2012/2013, der FC Augsburg, daheim souverän gegen Greuther Fürth reüssierte und somit seinen Teil zum Klassenerhalt beitrug, bekam man freundliche Schützenhilfe aus Hannover – die 96er siegten ganz klar mit 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf, vor dem Spieltag noch auf einem Nichtabstiegsplatz, nur dank der Tordifferenz noch vor dem FCA. 

Die Augsburger waren also schon relativ frühzeitig gerettet, doch wer steigt fix ab, wer darf/muss Relegation gegen Kaiserslautern spielen? Der Wahnsinn spielte sich im Signal Iduna-Park ab. Die bis elf Minuten gegen den BVB völlig chancenlosen und 0:1 zurückliegenden Hoffenheimer bekamen binnen weniger Minuten zwei Elfmeter zugesprochen und führten plötzlich 2:1. Weder die Dortmunder, noch die fassunglos aus der Ferne zusehenden Düsseldorfer wussten, wie ihnen geschah. In der 93. Minute plötzlich die totale Stimmungsumkehr an beiden Spielorten: BVB-Linksverteidiger Marcel Schmelzer trifft zum 2:2 – Düsseldorf war gerettet, oder? Nein! Nach kurzer Rückspracher entschied das Schiedsrichter-Team, den Ausgleichstreffer auf Grund einer Abseitsposition von Robert Lewandowski, der aktiv ins Spielgeschehen eingriff, nicht zu geben – richtige Entscheidung. Für Düsseldorf brach eine Welt zusammen, Hoffenheim im Freudentaumel! Und wieder einmal schaut der österreichischen Fußballfan voller Neid auf die Deutsche Bundesliga – der besten Liga der Welt.

 

 

borussia_moenchengladbach

3:4

fc_bayern_muenchen
08 (3:2) 01

Es war eine Berg- und Talfahrt der Gefühle in Mönchengladbach. Die Fohlen starteten furios und konnten bereits nach zehn MInuten drei Mal den Torjubel bei ihren Fans im Borussia Park auslösen. Ebenfalls ein neuer Rekord für die Bayern, so viele Gegentore in so kurzer Zeit hatten sie noch nie kassiert. Es wären nicht die Bayern gewesen, wenn sie nicht die eine oder andere Antwort gehabt hätten, und somit ein weiterer Rekord – beim 3:2 der Bayern in MInute 18 : So viele Tore in so kurzer Zeit fielen noch nie in der BUndesliga. Ein wenig Hoffnung hatten die Gladbacher ja noch auf die Europa League, auch mit dem für sie sensationellen Halbzeitergebnis von 3:2. Doch nach der Pause konzentrierten sich die Bayern wieder besser und hatten das Spiel voll unter Kontrolle. Frank Ribery, einmal mehr der Mann des Spiels, setzte mit einem Traumtor ein Ausrufezeichen. Nach dem 3:3 war allen Zusehern klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein würde, wann die Bayern noch den Siegtreffer machen. Arjen Robben steuerte diesen nach einer herrlichen Ribery-Flanke bei. DIe Auswärtsweste der Bayern blieb somit in dieser Saison unbeschmutzt.

Ohne zu große Rückschlüsse auf das kommenden CL Finale ziehen zu wollen, merkte man schon deutlich – vor allem in Hälfte eins – dass sich die Bayern keinesfalls einer Verletzung aussetzen wollen, und bei der Dichte in der Bundesliga bedeutet dies, dass es eiskalt ausgenutzt wird. MItten dabei beim "Ausnutzen" der Abwehrschwäche: Martin Stranzl der das 1:0 für die Fohlen erzielte. David Alaba spielte eine klassische Vorfinal-Partie ohne dabei groß zu glänzen. Der tränenreiche Abschied aus der Bundesliga in seiner Heimat Gladbach von Jupp Heynckes ging durch alle Medien und ist ein weiterer Beweis wie viel Emotion, neben aller Perfektion und Struktur, in der Bundesliga steckt. Uns gefällt das!  (kicknik)

 

 

fc_augsburg

3:1

greuther_fuerth
15 (1:0) 18

Die Puppen tanzen weiter erstklassig! Dank eines 3:1-Sieges über Greuter Fürth und großartiger Mithilfe aus Hannover spielt der FCA auch kommende Saison in der ersten Deutschen Bundesliga. Alexander Manninger – seines Zeichens absoluter Publikumsliebling – hielt nach vier Minuten sensationell einen zu Unrecht gegebenen Strafstoß. Danach wurde er immer wieder mit Sprechchören seitens der heimischen Zuschauer gefeiert.

Diese absolut sensationelle Aufholjagd startete im Januar 2013, als man nach nur neun Punkten in der Hinrunde einen gewissen Alexander Manninger aus der Frühpension holte. Zusätzlich hielt man am Trainer fest, holte stattdessesn einen erfahrenen Manager. Stefan Reuter wurde zum starken Partner des Trainers, machte den Profis Druck, erwies sich als richtig starke Führungspersönlichkeit. Was dann geschah, ist reif für die Geschichtsbücher:

Am 20.1. wurde Düsseldorf mit 3:2 besiegt – ein erstes Lebenszeichen im Abstiegskampf. Sascha Mölders machte zwei Tore, eines davon mit seinem Hintern. 26.1.: ein Remis gegen Schalke zeigt, dass der FCA lebt. 2.2.: ein Remis in Wolfsburg, es wäre sogar mehr drin gewesen. Der Held des Tages: Alexander Manninger. 23.2.: das Kollektiv FCA gewinnt das immens wichtige Kellerduell gegen die TSG Hoffenheim. 2.3.: Sieg in Bremen – Die Rückrundenparty des FCA geht weiter. Der FCA-Oldie Tobias Werner sicherte mit seinem Kopfballtor das 1:0 gegen Bremen. 16.03.: das Glück ist ein Vogerl und hilft den Tüchtigen – nach dem 1:0-Sieg in Hamburg macht der FCA weiter Boden gut. Das Glück ist allerdings auch ein Niedersachse – 30.3.: stark gespielt gegen Hannover, jede Menge Chancen erarbeitet. Doch am Ende verliert der FCA 2:0. Am 6.4. waren die Jungs des FCA nahe dran an einer Sensation – bevor gegen Dortmund die Stars Lewandowski und Götze alles für die Schwarz-Gelben klar machten, roch es nach einer Überraschung – am Ende stand es 4:2 für Dortmund. 14.4.: Dank eines Doppelpackes von Dong-Wong Ji gab es gegen Frankfurt ein hochverdientes 2:0. Der FCA punktet und punktet – bevor eine rote Karte und ein verwandelter Straßstoß in Gladbach die Schwaben früh aus dem Tritt bringen und es in einer bitteren 1:0-Niederlage endete. 27.4.: der FCA trumpft gegen Stuttgart auf. Dank einer starken Vorstellung siegte der FCA verdient mit 3:0. 11.5.: die undankbare Aufgabe gegen den Rekordmeister. Man wurde weit unter Wert geschlagen. Bis zur 70. Minute roch es wieder einmal nach einer Sensation, bevor die Bayern eiskalt zuschlugen. Es endete in einem bitteren 3:0 in der Alianz-Arena, doch da Hoffenheim und Düsseldorf auch verloren, lebt die Chance auf den Klassenerhalt. 18.5.: KLASSENERHALT! Der FCA bleibt erstklassig.

Eine historische Aufholjagd endete in einer berauschenden Nichtabstiegs-Meisterparty. Alex Manninger und Sascha Mölders stießen gleich auf dem Rasen mit riesigen Gläsern auf den Klassenerhalt an, der umjubelte Trainer Weinzierl sowie Manager Stefan Reuter wurden mit Bier geduscht. Das Happy End  in der Augsburger Puppenkiste ist eine der tollsten Geschichten, die in den 50. Erstligasaisonen geschrieben wurde. Wir gratulieren und freuen uns auf den FCA in der Saison 2013/14, hoffentlich mit einem Alex Manninger im Tor. CHAPEAU Augsburg, CHAPEAU Manninger. (sami)

 

 

sc_freiburg

1:2

fc_schalke_04
05 (0:1) 04

Gelsenkirchen bleibt Königsklasse! Mit dem Sieg über die absolute Überraschungsmannschaft aus dem Breisgau sichern sich die Knappen den vierten Platz, welcher die Teilnahme an der Champions League-Qualifikation bedeutet. Freiburg wird mit der Europa League entschädigt.

Der SC Freiburg startete stark gegen den FC Schalke und hatte bereits nach sechs Minuten die erste Top-Chance, Immanuel Höhn verzog aber nach einer Maßflanke. Aber Schalke netzte dann doch zuerst. In der 20 Minute nahm sich Julian Draxler ein Herz, zog von außerhalb des Sechzehnmeterraums ab und traf stark ins lange Eck. Aber Freiburg steckte nicht zurück und kam zu weiteren guten Chancen vor der Halbzeit, scheiterte aber am Abschluss. Erst in der zweiten Halbzeit konnte der Sportclub ausgleichen, der Halbösterreicher Jonathan Schmid staubte nach einer Glanzparade von Hildebrand ab. Doch konnte man  letztlich nicht mehr nachlegen und Schalke kam durch ein kurioses Eigentor zur Führung. Freiburg wirkte danach geschockt und wurde auch noch in einer Elfmeterentscheidung benachteiligt. Schalke rettete mit diesem Auswärtssieg die Saison, aber auch Freiburg mit dem "Trainer des Jahres" Christian Streich darf stolz auf die phantastische Saison sein.

Christian Fuchs wurde in der 70 Minute eingewechselt und sorgte dafür dass Schalke den Sieg über die Zeit brachte. Seine 100 Prozent Passqoute liest sich zuerst stark, diese Zahl wird aber durch die gespielte Anzahl an Pässen (3 Stück) relativiert. 2 seiner 3 Zweikämpfe konnte er für sich entscheiden. Für Christian Fuchs gilt es nun im Sommer zu beweisen dass er Stammspieler ist(maha)

 

 

 

fc_nuernberg

3:2

sv_werder_bremen
10 (0:1) 14

Dreizehn. DREIZEHN! Seit genau so vielen Spieltagen rennt – oder stolpert – der SV Werder nun schon einem Sieg hinterher. Unfassbar für einen Verein mit dieser Tradition und mit diesen – historisch gewachsenen – Ansprüchen. Im Spiel eins nach der Ära Thomas Schaaf, der sowohl von den Spielern, die beim Aufwärmen T-Shirts mit der Aufschrift "Danke, Thomas! Niemals geht man so ganz." trugen, als auch von den ihn mit Sprechchören, Gesängen und Bannern huldigenden Fans geehrt wurde, änderte sich lediglich die Formation. Mit einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute versuchte sich Interimscoach Wolfsgang Rolff gegen den Club.

In Halbzeit eins war Werder klar die tonangebende Mannschaft, zahlreiche Chancen wurden herausgespielt. Motor der Angriffe war stets ein überragender Kevin de Bruyne – man mag sich jetzt schon nicht vorstellen, wie es kommende Saison erst ohne ihn wird. In der 37. Minute wurde er von Zlatko Junuzovic schön in Szene gesetzt und bezwang den Nürnberg-Keeper mit einem schmucken Heber. Mit dieser 1:0-Führung ging man in die Pause. Der Club kam in der zweiten Halbzeit stärker aus der Kabine, wenn gleich man beiden Teams ansah, dass sie das Spiel eigentlich nur noch abspulen wollten. Den Ehrgeiz, nach 90 Minuten als Sieger vom Platz zu gehen, zeigten aber die Nürnberger deutlicher. Folglich drehte man das Spiel und gewann letztlich verdient mit 3:2.

Sebastian Prödl bot in der Verteidigung eine durchwachsene Leistung, viele Spieleröffnungen und eine sehr gute Passquote von knapp 90 % standen Stellungsfehler, Abstimmungsprobleme und eine Zweikampfbilanz von 53 % gegenüber. Zlatko Junuzovc bereitete zwar das 1:0 durch de Bruyne vor und punktete auch mit beachtlichen acht Torschussvorlagen, in den Zweikämpfen sah er aber vergleichsweise eher alt aus (33 %). Nach der ausgestandene Magen-Darm-Geschichte fehlte es wohl auch noch eine wenig an Fitness und Spritzigkeit. Für Werder Bremen heißt es nun, einen passenden Trainer zu finden (unzählig viele Kandidaten wie Stanislawski, Matthäus, Herzog, Scholl, Effenberg, Vogel, etc. geistern gerade durch die Gerüchteküche) und mit einem möglicher Weise wieder komplett umgebauten Kader einen echten Neuanfang zu starten. Wir wünschen dazu alles Gute – denn der früher so erfrischende Offensivfußball der Bremer fehlt uns einfach. (thelex)

 

 

vfb_stuttgart

2:2

mainz_05
12 (2:2) 13

In dem für die Tabelle unbedeutenden Spiel fand Mainz besser ins Spiel und fand gleich zu Beginn mehrere Möglichkeiten vor – Andreas Ivanschitz setzte in seinem Abschiedsspiel den Ball an die Unterseite der Latte, der Ball zappelte allerdings anschließend nicht im Netz, sondern fand sich deutlich im Spielfeld wieder. Dennoch konnten die Mainzer durch Ede nach schöner Vorarbeit von Nicolai Müller in Führung gehen. Nach einem kurzen Schock konnte der VfB dann das Spiel unter Kontrolle bringen und kam durch ein Eigentor von Wetklo zum 1:1 – Martin Harnik verbuchte den Assistpunkt, er flankte von der rechten Seite vor das Mainzer Tor und der Schlussmann beförderte den Ball selbst ins Netz. Es entwickelte sich ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, erneut hatte Ivanschitz die Chance aufs Tor, aber Niedermeier konnte seinen Heber gerade noch von der Linie kratzen. Vor der Pause kamen auch beide Teams zu einem Torerfolg: zuerst erzielte Boka den Führungstreffer für die Schwaben, dann durften auch noch die Mainzer über den Ausgleichstreffer von Müller jubeln.

In der zweiten Halbzeit agierten die Mainzer dann deutlich defensiver, wodurch sich die Stuttgarter zwar ein Übergewicht im Mittelfeld erarbeiten konnten, zum Torerfolg reichte es aber nicht. Julian Baumgartlinger war – wie Harnik – die gesamte Spielzeit am Feld, war sehr laufstark, allerdings war er auch an beiden Treffern des VfB beteiligt. Raphael Holzhauser wurde in der 77. Minute eingewechselt, er verpasste knapp die Verabschiedung im Mainzer Trikot von Ivanschitz, der eine Minute zuvor ausgewechselt wurde. (xandi)

 


Video-Highlights

Alex Manninger (Elferparade), Martin Stranzl (Tor), Martin Harnik (Assist), Zlatko Junzovic (Assist)

http://vimeo.com/66479907


 

Leistungsdaten

20122013_34

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Alexander Manninger
  2. Martin Stranzl
  3. Martin Harnik

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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