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Legionärs-Check DFL, 14. Spieltag

Bayern und der Rest

Man ist versucht zu glauben, dass Uli Hoeneß himself das Drehbuch zu den letzten Spieltagen geschrieben hat. Es ist völlig egal, wie der FC Bayern spielt, der Vorsprung in der Tabelle wird Woche für Woche größer. Sämtliche Verfolger nehmen sich entweder selbst aus dem Rennen oder neutralisieren sich in direkten Duellen. Wenn da nicht bald etwas geschieht, steht uns eine sehr langweilige Meisterschafts-Entscheidung bevor. Negativ herausragend ist die klare Niederlage des SV Werder Bremen – vor allem weil es gegen Leverkusen war. Besonders erfreulich war der Arbeitssieg der Mainzer (samt Ivanschitz-Tor) und der Stuttgarter.

 

 


Letztes Wochenende hat sich der BVB auf den 2. Platz in der Tabelle vorgearbeitet – schon ist er wieder weg… Ein Unentschieden zu Hause gegen den Aufsteiger ist im Kampf um den Titel (?) eindeutig zu wenig – dieser Punkteverlust wird den Dortmundern in der Endabrechnung sicherlich fehlen. Obwohl Blaszczykowski die Gelb-Schwarzen vor der Pause in Führung gebracht hat, konnte die Fortuna einen unkonzentrierten Moment der BVB-Verteidigung ausnutzen und traf zum 1:1. Ansonsten verlagerten sich die Düsseldorfer auf konsequente Defensivarbeit, die letztendlich den Punkt absicherte. Der ÖFB-Beitrag in diesem Spiel – unsere Nummer 1 im ÖFB-Team -, Robert Almer verbrachte die vollen 90 Minuten auf der Bank. (xandi)

 

 


Hoppala! Was ist denn da passiert? Der FC Schalke 04 lässt völlig überraschend 3 Punkte in Hamburg liegen, wie mancher Tourist auf der Reeperbahn seine Geldscheine. Dabei verhielten sich die Gelsenkirchener auch wie Touristen und schliefen sich mal richtig lange aus – kamen erst in Hälfte zwei richtig ins Spiel, da war es aber schon wieder zu spät. Der HSV überraschte mit einem unterhaltsamen Spiel und siegte durchaus verdient in diesem Spiel. Christian Fuchs konnte leider seine Traumflanken nicht so einsetzen wie gewohnt. Hamburgs Trainer Thorsten Fink nahm in der letzten Minute viel Risiko auf sich und brachte einen Paul Scharner aufs Spielfeld. Beim Stand von 3:1 im Normalfall kein Problem, doch beim Pauli weiß man ja nie was ihm einfällt – 75 Einsatzsekunden kann er jedenfalls auf sein Bundesligakonto dazubuchen. (kicknik)

 

 


Das Derby zwischen Frankfurt und Mainz ging mit 1:3 klar an Mainz 05. Tuchel brachte im Vergleich zu dem Dortmund-Spiel Shawn Parker für Müller, und dieser Schachzug sollte sich als genial erweisen. Das 0:1 von Andreas Ivanschitz folgte nach einem schönen Doppelpass mit Parker, gerade für Ivanschitz war dieser Treffer besonders wichtig, stand er die letzten Wochen doch stark unter Kritik. Das 0:2 schoss Parker dann selbst. Nach der Pause hätte er noch fast das 0:3 erzielt, jedoch knallte er die Kugel allein vor dem Tor an die Querlatte. Das sollte aber nichts an seinem Traumdebüt ändern. Das 0:3 nickte Noveski in der 55. Minute nach einem Eckball ein. Nur ein Eigentor von Szalai gab der Eintracht wieder Hoffnung. Doch der starke Wetklo hielt die 3 Punkte für Mainz fest.  

Zu diesem Zeitpunkt war Andreas Ivanschitz bereits ausgewechselt, nach einem Zweikampf mit Schwegler zog sich der Österreicher eine Knöchelprellung mit offenen Cut zu. Er selbst zu der Verletzung: „Die Verletzung ist nicht dramatisch, nur an einer unglücklichen Stelle. Ich hoffe, dass es bis Samstag zum Spiel gegen Hannover 96 für mich reicht“. Den vollen Kader wird Tuchel aber ohnehin nicht zur Verfügung haben, ist Julian Baumgartlinger doch erneut gesperrt. Im Spiel gegen die Eintracht musste er in der 88.Minute, nach der zweiten gelben Karte, den Platz verfrüht verlassen. Der Platzverweis war vollkommen richtig, traf „Jules“ seinen Gegenspieler doch mit voller Wucht am Kopf. Trotz des Ausschlusses spielte er erneut ein souveränes Spiel und überzeugte wieder mit seinem starken Kampfgeist und Zweikampfverhalten. Auch Andreas Ivanschitz zeigte wieder eine gute Leistung und krönte sein Spiel mit einem Tor. Erwin Hoffer stand nicht im Kader der Eintracht. (maha)

 

 


Der Höhenflug der VW-Werkself wurde gestoppt – mit einem letztendlich sicheren 2:0-Sieg halten die Fohlen aus Gladbach den Anschluss an die Europa-League-Plätze. Bereits zur Pause traf die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen gleich zweimal und sorgte so für eine Vorentscheidung und das, obwohl die Wölfe sehr engagiert zu Werke gingen, die Effizienz der Gastgeber gab aber den Ausschlag. Mit ein Grund dafür war Martin Stranzl, der als Kapitän aufgelaufen ist und der eine sehr solide Abwehrleistung zeigte: kaum Fehlpässe und eine sehr starke Zweikampfleistung bildeten die Basis, er war aber auch im Spielaufbau durchaus präsent. Sein ÖFB-Gegenüber Emanuel Pogatetz hat seit dem Trainerwechsel leider seinen Stammplatz verloren und durfte den Abend mit Aufwärmen und Zuschauen auf der Bank verbringen. (xandi)

 

 


Bruno Labbadia reagiert nach dem schwachen 0:3 gegen Freiburg in der letzten Runde und wechselte an 3 Positionen: Niedermeier, Raphael Holzhauser und Traoré durften für Maza, Kuzmanovic und Okazaki beginnen. Das Schwaben-Duell entschied Stuttgart nur knapp mit 2:1 für sich. Vor allem der starke Ulreich hielt in der zweiten Halbzeit den Heimsieg fest. Bereits nach 11 Minuten netzte der ehemalige Augsburger Traoré zum 1:0 ein. Ab hier dominierte Stuttgart das Spiel, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Augsburg und Stuttgart neutralisierten sich fortan, bis sich der Augsburger Koo ein Herz nahm und aus mehr als 25 Metern den Ball ins Kreuzeck zimmerte – Traumtor! Doch der Spielfluss wollte einfach nicht starten, auch in der zweiten Halbzeit war es ein lauer Sonntagskick gewürzt mit schlechtem Wetter. Es war also aufgelegt, dass eine Standardsituation die Partie entscheiden musste, Ibisevic köpfte nach Traoré Flanke zum verdienten 2:1 ein. Nun war Augsburg gefordert, aber Ulreich lies nichts anbrennen und entzauberte die guten Angriffe der Augsburger.

Martin Harnik spielte die erste Halbzeit durch, man merkte ihm aber an, dass er eine Pause braucht. Er wirkte erschöpft und ausgelaugt. Raphael Holzhauser wusste im Mittelfeld mit seinen präzisen Flanken zu überzeugen und zeigte auch erneut, was robustes Zweikampfverhalten heißt. Für Stuttgart sind es ganz wichtige Punkte gewesen, über das „wie“ wird in zwei Runden keiner mehr sprechen. Alexander Manninger befand sich über die gesamten 90 Minuten auf der Ersatzbank. (maha)

 

 


Machen wir es kurz und schmerzlos, an diesem Abend hat es der Fußballgott nicht gut mit den Bremern gemeint. Marko Arnautovic war bedingt durch eine Erkältung nicht im Kader und seine dynamischen Antritte und überraschenden Aktionen fehlten den Bremern sichtlich. Die Werkself aus Leverkusen, die vom Sympathiwert ähnlich wie Wolfsburg nicht zu den großen Lieblingen in unserer Redaktion zählt, wußte an diesem Abend die teilweise extrem fehleranfällige Abwehr von Werder gekonnt auszuspielen und ihre Chancen eiskalt zu nützen. Auch Sebastian Prödl kann sich – wie sein Nebenmann in der Innenverteidigung, Sokratis – nach einem rabenschwarzen Tag selbst an der Nase nehmen, an mindestens zwei Treffern traf ihn eine Teilschuld. Etwas besser (wenn auch bei weitem nicht gut) lief es für Zlatko Junuzovic, dessen unbestrittene Bemühungen aber – oft auch mangels Unterstützung – ins Leere liefen. Einzig ein sehenswerter Weitschuß aus 25 Metern sei positiv hervorgehoben, leider jedoch wurde dieser von Bayer-Keeper Leno noch hervorragend pariert. Zu allem Überfluß kassierte Junuzovic auch noch seine fünfte gelbe Karte der Saison und ist nun auswärts gegen Hoffenheim nicht dabei. (thelex)

 

 


In der Chefetage des FC Bayern dürfte für ein paar Stunden Glückseligkeit eingekehrt sein. Vorsprung in der Tabelle ausgebaut, Herbstmeister-Titel gesichert und wieder zu Null gespielt. Das Lächeln könnte jedoch relativ schnell einfrieren, da der Sieg in Freiburg ein „glanzloser Arbeitssieg“ war und das dritte Mal eine nummerische Überlegenheit nur ganz schwer in eine Feldüberlegenheit umgemünzt werden konnte. Ja, die Freiburger sind bekannt als lauffreudige Wiesel und gegen den FCB läuft man auch noch einen Tick schneller, aber dies kann keine Ausrede sein. Beim Dominanzfussball, den die Bayern heuer gerne propagieren, muss ein vermeintlicher Fußballzwerg, der über lange Strecken nur mit 10 Mann agieren durfte, aus dem Stadion geschossen werden. David Alaba passte sich mit seiner Leistung an die gesamte Mannschaft an, solide aber nicht auffällig. Vielleicht waren die Münchner gedanklich schon beim Ligakracher am kommenden Samstag gegen Meister Dortmund. Denn passiert dort ein Umfaller, ist es rasch vorbei mit grinsenden Honiglebkuchenpferden in der Chefetage an der Säbener Strasse. (kicknik)

 

 

Video-Highlights

http://vimeo.com/54426258 

 

 

Leistungsdaten

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. Andreas Ivanschitz
2. Julian Baumgartlinger
3. Martin Stranzl

 

(Autoren: xandi, kicknik, maha, thelex, kara)


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Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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