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DFL, 18. Spieltag – Die Vorschau aus ÖFB-Sicht

Die Winterpause der deutschen Bundesliga ist beendet und es stellt sie wie jedes Jahr die spannende Frage, welche Mannschaft die diversen Vorbereitungslager am besten aus den Knochen bekommen hat. Die Rückrunde beginnt gleich am Freitag mit einem richtigen Kracher, dessen Ausgang für den weiteren Verlauf gleich die Richtung vorgeben kann.

Borussia Mönchengladbach (4.) – FC Bayern München (1.)

Beim Freitags-Match im Borussia-Park muss der erklärte Meisterschaftsfavorit ausgerechnet gegen die Mannschaft antreten, gegen die in der ersten Runde überraschend eine Heimniederlage kassiert wurde. Die Borussia spielte die stärkste Hinrunde seit der Saison 76/77, wo auch die Meisterschaft gewonnen werden konnte. Soll dieses Kunststück auch heuer gelingen, so muss in diesem Spiel wohl ein Sieg her. Der Gladbacher Superstar Marco Reus hat schon in der Winterpause bekanntgegeben, nach Saisonende zum BVB zu wechseln, von da her wird es in der kommenden Saison sicher nicht einfacher, um die Meisterschaft mitzuspielen. Martin Stranzl, unseren Spieler der Hinrunde, erwarten wir natürlich in der Startaufstellung. Ob er in diesem Spiel auf David Alaba treffen wird, ist ungewiss. Dieser wird am Beginn ziemlich sicher auf der Bank auf einen Jokereinsatz warten, da Bastian Schweinsteiger wieder fit ist. 

1899 Hoffenheim (9.) – Hannover 96 (7.)

Interessant an diesem Spiel ist die Tatsache, dass sowohl Hoffenheim (schwächste Hinrunde seit Ligazugehörigkeit) als auch Hannover (sieben sieglose Runden) derzeit alles andere als in Überform agieren, die Tabellenposition dennoch Hoffnung auf Startplätze in den internationalen Bewerben macht. Andreas Ibertsberger wird nach seinen ausgestandenen Rückenbeschwerden erstmals seit längerer Zeit wieder auf der Bank der Hoffenheimer zu finden sein. Bei Hannover ist Emanuel Pogatetz in der Innenverteidigung natürlich gesetzt. Daniel Royer, der zuletzt im Trainingslager in Portugal durch starke Leistungen und ein Tor aufhorchen ließ, darf zumindest auf weitere Einsatzminuten hoffen und wird vorerst auf der Bank Platz nehmen.

FC Schalke 04 (3.) – VfB Stuttgart (8.)

Dieses Österreicher-Duell um die internationalen Startplätze ist für uns diesmal das Topspiel aus ÖFB-Sicht

Was macht Huub Stevens bei Schalke so erfolgreich und warum konnte er das bei den Salzburgern nie so richtig umsetzen? Es gibt durchaus berechtigte Stimmen, die sagen, in der österreichischen Liga wollte/musste er sein Trainerpotential nicht abrufen. Was der FC Schalke zum Ende der Hinrunde jedoch zauberte, war eine wahre Augenweide für den Fußballfan. Und mittendrin ein Österreicher, der die Superstars im Sturm (Raul, Huntelaar) mit perfekten Flanken bediente. Christian Fuchs wird auch in der Rückrunde einen Stammplatz als Linksverteidiger inne haben, das ist nicht anzuzweifeln. Der VfB Stuttgart ist beim FC Schalke übrigens ein gern gesehener Gast: gegen kein Team der Bundesliga gelangen den Gelsenkirchnern mehr Siege als gegen die Stuttgarter. Unter Bruno Labbadia verlor Stuttgart jedoch noch nie gegen Schalke, dennoch gilt es eine Serie von vier sieglosen Spielen (ein Remis, drei Niederlagen) zu beenden.  Bei Stuttgart darf man Martin Harnik wieder in der Stammelf erwarten. Auch Harnik zeigte in der Vorbereitung auf und erzielte wieder ein Tor. Es wäre vielleicht einmal für Bruno Labbadia an der Zeit, auf einen der hochtalentierten Österreicher (Raphael Holzhauser, Kevin Stöger und Alexander Aschauer) im Fohlenteam der Stuttgarter zurückzugreifen und ihnen Einsatzminuten in der Bundesliga zu gewähren.

SC Freiburg (18.) – FC Augsburg (17.)

Bei diesem Kellerduell geht es in erster Linie um das Punktesammeln. Nichts wäre für beide Mannschaften schlimmer, als das Duell gegen einen direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib zu verlieren. Während Augsburg jedoch in den letzten Runden fleißig Punkte sammelte, verlor Freiburg nicht nur die letzten beiden Spiele klar, sondern auch noch seinen Top-Stürmer Papiss Demba Cisse an Newcastle United. Freiburgs Neo-Trainer Christian Streich setzt erfreulicher Weise gleich zu Beginn auf Jonathan Schmid und bringt den 21jährigen Österreicher in der Startelf.

1. FC Kaiserslautern (16.) – SV Werder Bremen (5.)

Die Pfälzer feierten ihren letzten Bundesligasieg vor fast 3 Monaten, danach folgten sieben sieglose Spiele. Besonders auffällig ist die mangelnde Torgefahr, die Kaiserslautern ausstrahlt – gerade 13 Tore in 17 Runden konnten erzielt werden. Auf österreichische Unterstützung kann Kaiserslautern nun nicht mehr zählen, Clemens Walch wurde an Dynamo Dresden verliehen. Nun zu Werder Bremen: was für eine unglaublich Hochschaubahn der Gefühle die Werder-Fans gerade durchmachen müssen. Nach famosen Heimspielen folgen unglaubliche Debakel in der Fremde, vier bis fünf Gegentore sind keine Seltenheit. Vielleicht kann ja der kolportierte Junuzovic-Transfer im Sommer etwas frischen Wind in die laue Offensive bringen. Ob Junuzovic dann mit einem oder mit zwei Landsmännern bei Bremen ist, steht derzeit noch in den Sternen. Sebastian Prödl werden Verhandlungen mit Lazio Rom nachgesagt. Bei Bremen ist er zuletzt nicht erste Wahl von Thomas Schaaf bei der Besetzung der Innenverteidigung. Dennoch dürfte er in dieser Partie den Vorzug gegenüber Andreas Wolf bekommen und in der Startaufstellung stehen – vielleicht hat ja auch sein Testspiel-Tor ein wenig dazu beigetragen. Marko Arnautovic wird nach überstandener Erkältung anfangs auf der Bank sitzen. Besonders gespannt sind wir auf seine nächsten Auftritte bzw. wie sich sein Verhalten durch die freudige Nachricht (Arnautovic wird im Sommer Vater) ändern wird. Seine Leistungen waren ja zuletzt sehr stabil, einzig die Unterstützung aus dem schwachen Bremer Mittelfeld fehlt ihm zu durchschlagendem Erfolg. 

Bayer 04 Leverkusen (4.) – 1. FSV Mainz 05 (12.)

Leverkusen hat in der gesamten Vorsaison sechs Spiele verloren, zur Halbzeit der aktuellen Saison bereits fünf. Trainer Robin Dutt ist nicht zuletzt deshalb bereits schwer in der Kritik der Fans und Medien im Umfeld Leverkusens. Die Mainzer erinnern in mancher Hinsicht an das ÖFB-Nationalteam. Nicht nur weil sie in rot-weißen Dressen auflaufen und Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger in ihrem Kader haben. Die Mainzer spielen phasenweise richtig schönen Tempofußball, erleiden jedoch in der Hinrunde immer wieder bittere und unnötige Niederlagen. Dazu kommt noch der Ausfall von Andreas Ivanschitz (Innenband-Dehnung), der in den letzten Spielen Torgarant und Antreiber Nummer eins war. Julian Baumgartlinger, der Mann mit den ligaweit beeindruckenden Laufwerten, wird bei Mainz in der Startelf stehen. Wir warte noch auf sein Bundesliga-Premierentor und glauben, dass es bald soweit sein wird.  


Viel Erfolg unseren Legionären in Deutschland!


Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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