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Legionärs-Check DFL, 21. Spieltag

Von Doppelpacks, Schultern und dem Gattuso-Double.

Ein verrückter Samstag in Deutschland ging mit einer Machtdemonstration der Münchner zu Ende. Die Bundesliga-Teams zeigten uns am Nachmittag 18 teils spektakuläre Tore, bis der 20 jährige David Alaba um 18:39 den Elfmeter souverän ins rechte Torwarteck von Timo Hildebrand einschob und somit den Untergang der Knappen einleitete. Es darf gelobt werden und das zu Recht. Das derzeit wohl zweitbeste Team der Welt, vollgepackt mit Super-Stars und mitten darunter unser erfolgreichster Fußballexport, hatte seinen Spaß mit der ersatzgeschwächten Elf aus Gelsenkirchen. Doch auch andere ÖFB Spieler konnten sich an diesem Wochenende auszeichnen.

Martin Stranzl erzielte seinen fünften Saisontreffer. Dieses Mal mit seiner Schulter nach einem Eckball. Die clever agierenden Bremer, ohne den verletzten Marko Arnautovic, prolongierten die Abwärtsspirale der Stuttgarter und konnten das erste Mal nach 15 Monaten zwei Spiele hintereinander gewinnen. Erfreulicherweise bekam in Frankfurt Muhammed Idliz im Dress der Nürnberger seine ersten Einsatzminuten. Die mitreißende Sonntagsbegegnung zwischen Augsburg und Mainz endete mit einer Punkteteilung. Dabei verhinderte Alex Manninger in der Anfangsphase mit einem Superreflex ein Eigentor durch Callsen-Bracker und konnte sich darüber freuen, dass er mit seinen Augsburgern auch im vierten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen bleibt, wobei für die Schwaben deutlich mehr möglich gewesen wäre. Aus österreichischer Perspektive, ein alles in allem erfolgreicher 21. Spieltag in der Deutschen Bundesliga.

 

borussia_moenchengladbach

3:3

bayer_leverkusen
08 (1:0) 03

Gladbach kann gegen Leverkusen einfach nicht gewinnen, wieder nur ein Remis gegen die Werks-Elf. Martin Stranzl kehrte wie erwartet wieder zurück in die Startelf und stand gleich zu Beginn im Blickpunkt. Im Strafraum trifft er Kiesling eindeutig am Bein und verhindert somit eine klare Torchance, der Unparteiische sah aber keinen Grund die Pfeife zu benutzen. In der 44. Minute dann der erste Eckball für Gladbach, den Martin Stranzl zu seinem vierten Saisontor – diesmal elegant per Schulter – nutzen konnte. Bis hier hin spielte eigentlich nur Leverkusen. In der zweiten Hälfte entwickelte sich dann ein Torfestival, zuerst glich Sam (52.) aus dann traf de Jong (58.) zur erneuten Führung. Doch Leverkusen kam wieder ran und erzielte in vier Minuten zwei Tore (Kießling und Schürrle) ehe Herrmann in der 84. Minute den Ausgleich erzielen konnte.

Martin Stranzl gewann 64 % seiner Zweikämpfe, und brachte 83 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler an. Sein viertes Saisontor macht ihn zum torgefährlichsten Verteidiger der Liga. Ein gutes Spiel von Stranzl bei seiner Rückkehr. (maha)

 

 

vfb_stuttgart

1:4

sv_werder_bremen
14 (0:1) 11

Werder Bremen kann also doch zwei Spiele in Folge gewinnen, und das noch dazu in recht eindrucksvoller Manier. Nicht vergessen darf man dabei jedoch nicht, dass der VfB Stuttgart derzeit in einer Unform ist, die nur von den Schalkern – dafür aber massiv – überboten wird. Obwohl die Stuttgarter engagiert begannen, übernahm Werder nach etwa einer Viertelstunde das Kommando. Nach einigen guten Einschussmöglichkeiten – unter anderem auch durch Zlatko Junuzovic in Minute 32 – folgte die logische Führung der Bremer durch Mehmet Ekici (34.), der wohl mit zwei Toren sein mit Abstand bestes Spiel im Werder-Trikot ablieferte. Junuzovic spulte zwar einmal mehr die größte Laufdistanz aller Akteure am Spielfeld ab (12,8 km), blieb ansonsten im Spiel aber eher farblos.

Dem kurzfristigen Ausgleich der Schwaben folgte schon bald die neuerliche Führung von Werder Bremen (Hunt, 60.). Mit dem zweiten Treffer durch Ekici – einem wunderschönen Freistoßtreffer in der 74. Minute – war aber alles klar. Es folgte in der Nachspielzeit sogar noch ein Treffer von de Bruyne zum verdienten Endstand von 4:1 für den SV Werder. Marko Arnautovic musst kurz vor Spielbeginn wegen muskulärer Probleme absagen, Sebastian Prödl bekam immerhin seinen dritte Kurzeinsatz gegen Spielende in Folge. Auf Seiten der Stuttgarter spielte Martin Harnik bis zur 68. Minute und hatte nur in der ersten Halbzeit zwei gute Chancen per Kopf, Raphael Holzhauser musste das gesamte Spiel von der Ersatzbank aus ansehen – ebenso wie Werders Ersatzgoalie Richard Strebinger.

Werder Bremen ist mit diesem Sieg nun wieder wieder auf drei Punkte an die internationalen Startplätze herangerückt, bei Stuttgart brennt jetzt aber richtig der Hut – die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge wird wohl kaum zu dem Selbstvertrauen beitragen, mit dem man in der Europa League gegen KRC Genk bestehen wird können. (thelex)

 

 

eintracht_frankfurt

0:0

fc_nuernberg
04 (0:0) 13

Das positivste an diesem Spiel ist aus unserer Sicht ganz sicher die Einwechslung von Muhammed Ildiz, der damit zu seinem Bundesligadebüt gekommen ist. Der sky-Kommentator kommentierte es so: "Das ist nicht Gattuso, der sieht nur so aus.". Sonst gab es in dem Spiel fußballerisch nicht übermäßig viele Höhepunkte. Frankfurt hamstert weiterhin Punkte. Nürnberg kommt im unteren Drittel nicht vom Fleck.

Leider gab es aber auch wieder außerhalb des Platzes unnötige Aktionen. Erneut schafften es ein paar Hirnlose, sich gegenseitig auf den hohlen Kopf zu hauen um anschließend auch der Polizei ein Match zu liefern. Kein weiterer Kommentar – dies hat im und rund um das Stadion nichts verloren. (kicknik)

 

 

fc_bayern_muenchen

4:0

fc_schalke_04
01 (2:0) 10

Ganz klare Sache in der Allianz Arena. Ohne dem Gegner nur den Funken einer Chance zu geben, gewannen die Bayern aus München ungefährdet mit 4:0. Dies trotz der Rotation von Jupp Heynckes der etwa Mario Gomez und Arjen Robben wieder eine Startelf-Chance gab. Gerade mal die ersten 10 Minuten in diesem Spiel konnten die Schalker mithalten. Es ist keine Schande gegen die Münchner in deren derzeitiger Form zu verlieren. Bedenklich ist es aber allemal, dass sich ein Teilnehmer am Achtelfinale der Champions League einfach ergibt. Pikantes Detail am Rande: Der neue Stürmer der Schalker ging in der Pause (!!)  mit vollem Zug auf Dante zu um die Trikots zu tauschen, den Zug zum Tor ließ er jedoch über 90 Minuten komplett vermissen. 

Christian Fuchs durfte wegen seiner Gelbspere beim Trikottausch nicht mitmachen. Sehr begehrt war nach dem Match ganz sicher das Trikot von David Alaba, mit seinem Doppelpack sicher einer der Matchwinner in den Reihen der Münchner. Fast schon unheimlich wenn er jetzt auch noch beginnt Tore zu schießen. Die Bilanz aus dem Spiel kann eigentlich nur lauten, dass die Bayern unaufhaltsam Richtung Titel Nr. 23 marschieren, und die Schalker den Marsch in Richtung tabellarischer Bedeutungslosigkeit ohne Gegenwehr weiter fortstezen. Der Schalker Manager Horst Heldt hat trotzdem die Jobgarantie für den Trainer erneuert. Stellt sich die Frage ob dies passiert, weil er keinen anderen Trainer für diese Truppe bis zum Ende der Saison bekommt, oder weil Keller ohnehin schon der Sündenbock ist, dem man dann am Ende auch noch den zweistelligen Tabellenplatz auf die Schultern legen kann(kicknik)

 

 

fc_augsburg

1:1

mainz_05
17 (0:1) 06

Gleich drei ÖFB-Legionäre trafen am Sonntagnachmittag aufeinander. Vor 25.000 Fans ergab sich ein spannendes und ausgeglichenes Spiel. Bereits in der Anfangsphase ging es heiß her, Callsen-Bracker fälschte einen Schuss von Szalai dermaßen ungünstig ab, dass es ohne Alexander Manninger wohl schon nach sechs Minuten 0:1 gestanden hätte. In der 20. Minute der nächste Aufreger, nach toller Vorarbeit von Julian Baumgartlinger netzte Parker ein, doch der Treffer wurde zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt. In der 43. Minute wurde die Tuchel-Elf dann doch noch belohnt, Adam Szalai wurde komplett allein gelassen, Manninger ohne Chance. Zwei Minuten später muss Andreas Ivanschitz das 0:2 machen, nach erneutem Pass von Baumgartlinger verzieht er aber knapp. Doch vor der Halbzeit noch eine strittige Szene: Parker mit dem hohen Bein, Schiedsrichter Tobias Stieler mit der hohen roten Karte – auch hier eine Fehlentscheidung gegen Mainz. Tuchel: „Wir stehen dann zu zehnt in der Kabine und keiner weiß warum.“.  Augsburg gelang es in der zweiten Halbzeit Mainz einzuschnüren und erzielte in der 57. Minute den Ausgleich. Ein starker Wetklo verhinderte die Pleite, nur ein Torschuss gelang Mainz in der zweiten Halbzeit, wieder von Baumgartlinger aufgelegt, Marcel Risse verfehlte  jedoch knapp. Am Ende blieb es ein 1:1 Unentschieden mit dem beide Teams haderten.

Alexander Manninger spielte wieder eine grundsolide Partie, zeigte erneut starke Reflexe und hielt insgesamt drei Torschüsse. Bei dem Gegentor war er chancenlos. Zu einer Teamrückkehr äußerte er sich im Bayerischen Rundfunk: „Nein, von meiner Seite ist das kein Thema. Ich habe die Entscheidung vor mittlerweile fast fünf Jahren getroffen, zu solchen wichtigen Entscheidungen sollte man stehen, und das wird so bleiben“.

Julian Baumgartlinger spielte dieses Mal nicht die gewohnte defensiv-ordnende Rolle, sondern agierte rechts offensiv. Und er zeigte auch hier großes Talent und Potenzial, drei Torschussvorlagen die eigentlich alle zu einem Tor hätten führen können/müssen, belegen den Kreativgeist des Salzburgers. 85 % Prozent Passgenauigkeit, auf dieser Position, sind auch ein starker Wert. Seiner offensiven Einstellung geschuldet ist dagegen eine für ihn schwache Zweikampfquote von knapp unter 40%. Baumgartlinger spielte über die vollen 90 Minuten.

Andreas Ivanschitz hingegen wurde in der 69. Minute ausgewechselt. In der achten Minute erhielt er seine erste gelbe Karte in dieser Saison. Ein Torschuss und drei Torschussvorlagen zeigen die Präsenz von Ivanschitz, doch der Torschuss muss eigentlich im Tor landen, da er eigentlich genug Zeit hatte, den Ball zu versenken. Leider immer noch ein Schwäche von Ivanschitz, die Chancenauswertung. (maha)

 


Video-Highlights

David "Doppelpack" Alaba, Martin "Schulter" Stranzl, Muhammed "Gattuso" Ildiz, Alex "Super-Opa" Manninger

https://vimeo.com/59357555


Leistungsdaten

20122013_21

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. David Alaba
  2. Alexander Manninger
  3. Martin Stranzl

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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