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Legionärs-Check DFL, 28. Spieltag

Meister Alaba und die weiße Weste.

Der FC Bayern ist nun – endlich, möchte man sagen – auch rechnerisch Deutscher Meister. Ein Riesenerfolg für unseren David Alaba, auch wenn er in Halbzeit eins eine kleine Enttäuschung wegstecken musste – die weiße Elfer-Weste ist nicht mehr weiß. Das hat er aber nach Schlusspfiff sicher schon verdrängt.

Die wenigen anderen Österreicher, die diesmal aktiv am Spielgeschehen teilgenommen haben, konnten sich nur bedingt freuen. Alex Manninger musste viermal hinter sich greifen, Werder verliert mal wieder und kommt aus dem Abwärtsstrudel nicht und nicht heraus. Tja und Thomas Tuchel hat "die Zeit nach Andreas Ivanschitz" geprobt – das Ergebnis kennen wir ja.

 

tsg_1899_hoffenheim

3:0

fortuna_duesseldorf
Platz (1:0) Platz

Im Nachhinein betrachtet kann man dem Hoffenheimer Neo-Trainer Gisdol nur gratulieren, er hat alles richtig gemacht gegen die Fortuna. Klar gewonnen, das System umgestellt, ein wenig rotiert. Wir hatten ja angekündigt, dass es "einfach" ist: er muss nur gewinnen. Dieser Sieg glänzt zwar ein weniger deutlicher als es der Spielverlauf hergab, schliesslich wurde er erst in der Schlussphase fixiert, nachdem die Düsseldorfer auch noch die Chance zum zwischenzeitlichen Ausgleich hatten. Doch um 17:19 interessierte dies niemand mehr in Sinsheim – drei wichtige Punkte waren eingefahren. Durch die Niederlage der Augsburger in Dortmund war es für die Kraichgauer ein perfekter Ausgang der Runde. Das dürfte noch einmal richtig knapp werden im Keller der Tabelle. Robert Almer saß defaultmäßig auf der Bank und verweilte dort die gesamten 90 Minuten. Wäre sehr interessant, wie seine Planungen für die nächste Saison aussehen. Denn wirklich durch ist die Fortuna noch nicht, und verdient hätte er sich ein "Cockpit" in der DFL allemal. Man wird sehen, was die Sommertransferzeit bringt. (kicknik)

 

 

bvb_borussia_dortmund

4:2

fc_augsburg
Platz (1:2) Platz

Der FCA schnuppert nur zehn Minuten lang an der Sensation gegen den frisch entthronten Meister aus Dortmund. Aber als Götze und Lewandowski eingewechselt werden, kippt die Partie wieder, nachdem zwischenzeitlich Augsburg mit 2:1 führte. Für Borussia Dortmund ist die angestrebte Rückkehr in die Champions League weiter greifbar nahe. Mit einem hart erkämpften 4:2 (1:2) über den FC Augsburg konnte der mit einer B-Elf angetretene Revierclub die vorzeitige Meisterschaft des FC Bayern zwar nicht mehr verhindern, aber seinen zweiten Tabellenrang festigen.

Mit Blick auf die zweite Partie gegen Malaga setzte BVB-Trainer Jürgen Klopp auf Rotation. Im Vergleich zum Spiel in Südspanien standen sieben andere Profis in der Startelf. Aus österreichischer Sicht sicherlich erfreulich, kehrte Alexander Manninger wieder in die Startelf der Schwaben zurück. Er stellte sich sein Comeback allerdings auch völlig anders vor – 4 Gegentore verleihen nicht unbedingt Sicherheit und Selbstvertrauen. Der Willen war den Augsburgern nicht abzusprechen. Oft fehlte aber, wie so oft in dieser Saison, eine gewisse Abgeklärtheit vor dem Tor. So vergab der eingewechselte Somen Tchoyi neun Minuten vor dem Ende die Möglichkeit zum 3:3, bevor kurz danach Lewandowski den BVB in der Nachspielzeit zum entscheidenden 4:2 erlöste.

FCA nun mit 2 Niederlagen in Folge und das restliche Programm für die Augsburger lässt mittlerweile Zweifel am direkten Klassenerhalt aufkommen. Nächsten Sonntag (17:30) empfangen sie zuhause die Eintracht aus Frankfurt, bevor es fünf Tage darauf ein schweres Auswärtsspiel bei Gladbach zu bestreiten gibt. In Hinblick auf die wiederstärkten Hoffenheimer, gilt für die Truppe von Weinzierl dennoch weiter das Prinzip Hoffnung. Für Spannung im Abstiegskampf ist auf jeden Fall gesorgt. (sami)

 

 

sv_werder_bremen

0:2

fc_schalke_04
Platz (0:0) Platz

Das positive zuerst: der FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf haben an diesem Spieltag ebenfalls verloren, somit bleibt der Abstand zum Relegationsplatz gleich bei sieben Punkten. Ebenfalls positiv war der Auftritt der Werderaner in Halbzeit eins, die Bremer waren ganz klar tonangebend, vermochten es aber nicht, den letzten Pass sauber an den Mann zu bringen. Vor allem de Bruyne entschloss sich lieber zum Abschluss, als auf den frei stehenden Marko Arnautovic – der diesmal von Beginn an spielte – querzulegen.

In Hälfte zwei änderte sich das Bild jedoch, einmal mehr war es der Bremer Innenverteidiger Lukimya, der mit zwei unfassbaren Fehlern die Niederlage des SV Werder einleitete. Bereits in der letzten Woche hatte er mit einem Katastrophenpass die Blitzführung der Mainzer verschuldet. Das sind Fehler, die einem Profi einfach nicht passieren dürfen, in dieser Form hat er im Kader von Bremen einfach nichts verloren.  Die letzten drei Tore gehen zu 100% auf seine Kappe! Für Werder schlecht, für Sebastian Prödl eher von Vorteil. Auch wenn der Österreicher derzeit nicht gerade in Überform spielt, die Leistung von Lukimya toppt er einbeinig und mit verbundenen Augen.

Die Österreicher in dieser Partie blieben leider eher unauffällig. Marko Arnautovic wurde oftmals von seinen Kollegen nicht zielgerichtet genug eingesetzt, in anderen Situationen mangelte es ihm an Durchschlagskraft – derzeit sucht er eindeutig zu wenig die Eins-gegen-Eins-Situationen, mit der er Spiele entscheiden kann. Sebastian Prödl leistete sich keine schweren Schnitzer, allerdings auch keine extrem positiven Auffälligkeiten. Einzig Christian Fuchs wusste in den gut 20 Minuten seines Auftritts im Schalke-Dress zu gefallen. Er setzte einige Akzente nach vorne und arbeitete auch defensiv sehr effektiv. Werder muss nächste Woche einfach auswärts gegen Düsseldorf gewinnen, sonst winkt Platz 15. (thelex)

 

 

eintracht_frankfurt

0:1

fc_bayern_muenchen
Platz (0:0) Platz

MEISTER – aber bitte ganz leise und *pssst*. Keine Weißbier-Duschen, große Feiern oder Autokorso. Die am Reißbrett entworfene Saison der Bayern wird generalstabsmäßig weitergezeichnet. Es beteuerten zwar alle Verantwortlichen, wie glücklich sie der Titelgewinn macht und wie großartig dies ist, lediglich wurde man das Gefühl nicht los, dass dies nicht das Wichtigste ist, was man in dieser Saison erreichen will. Aller Rekorde in der Meisterschaft zum Trotz, man hat Lunte gerochen in München und will weitermachen. Champions League Titel und der DFB Pokal sind nun im Visier der Bayern. Keinesfalls unmöglich diese Ziele zu erreichen, so leicht wie in der DFL wird man es ihnen jedoch nicht machen. Das entscheidende Spiel in Frankfurt war sicher nicht das Beste der Bayern, da waren wohl teilweise auch andere Gedanken in den Köpfen. Vielleicht auch bei David Alaba, der erstmals einen Elfer verschoss, sonst aber eine tadellose Partie spielte. 

Wir gratulieren den Bayern sehr herzlich zu diesem absolut verdienten Titel, und appellieren genau so wie deren Sportvorstand an die Professionalität der Mannschaft und des gesamten Vereins. Nicht nur wenn es darum geht, (vorerst) nicht zu feiern, sondern auch, die letzten Runden in der Bundesliga nicht den kleinsten Gedanken an Wettbewerbsverzerrung aufkommen zu lassen , und lieber auf Punkterekord spielen als – für die Konkurrenz – halblustige Experimente probieren. (kicknik)

 

 

fc_nuernberg

2:1

mainz_05
Platz (0:0) Platz

Zwei Änderungen waren bei Mainz zu vermerken, eine davon betraf Andreas Ivanschitz. Nachdem öffentlich bekannt wurde, dass sein Vertrag seitens von Tuchel und somit Mainz nicht verlängert wird, landet Ivanschitz prompt auf der Bank. Beiden Mannschaften hat es vor Anpfiff an Selbstvertrauen sicherlich nicht gemangelt, immerhin sind sowohl der FCN als auch der FSV seit acht Spielen ungeschlagen. Die Franken waren zu Hause sogar seit zehn Partien ohne Niederlage.

Die Mainzer waren in der ersten Hälfte, wie so oft in dieser Saison die tonangebende Mannschaft, in allen Belangen überlegen, vergaben aber kläglich die Chancen zur Führung. Nürnberg war offensiv inexistent, dennoch stand es nach 45min 0:0. Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf wenig. Die Hausherren fanden zumindest den Weg in die gegnerische Hälfte und erarbeiteten sich einige Freistoßchancen. Eine davon führte zur 1:0 Führung. Man muss sagen, dass die Nürnberger wahrlich nicht den schönsten Fußball spielen, aber auch Standards führen eben zum Erfolg. Clever trifft Per Nisson zwei Mal für die Clubberer und beschert Nürnberg den Sieg. Szalais Fehlschuss vom Elfmeterpunkt gerät für Mainz zum Wendepunkt der Partie. Müllers zwischenzeitlicher Ausgleich ist für Mainz nicht genug. Sie waren immer wieder bemüht zurück ins Spiel zu finden, fanden aber keinen Weg. Nürnberg mit viel Selbstvertrauen verteidigte den Vorsprung eisern. Dennoch muss angemerkt werden, dass viele Laufwege der Mainzer an diesem Nachmittag einfach nicht stimmten – ein Zustand der Trainer Tuchel toben ließ. 

Julian Baumgartlinger spielte eine gewohnt souveräne Partie. Er schaltete sich immer wieder ins Offensivspiel der Mainzer ein. In der 20.Minute nahm der junge Österreicher Maß und zog einfach mal Trocken aus 25 Meter ab, trifft aber nur den Rücken von Klose. In der 82. Minunte wurde Andreas Ivanschitz für Kirchhoff eingewechselt, konnte aber auch nichts mehr an der drohenden Niederlage ändern. Auf Seiten der Franken wurde Muhammeld Ildiz, dem Spielverlauf geschuldet, nicht mehr eingewechselt. (sami)

 

 

hannover_96

0:0

vfb_stuttgart
Platz (0:0) Platz

Nullnummer in Niedersachsen – ein Ergebnis, das beiden Mannschaften nicht weiterhilft. Hannover ist nun vier Punkte vom  Europa League-Platz entfernt, für Stuttgart sind es gar neun Punkte. Den Schwaben bleibt aber die – nicht unberechtigte Hoffnung – mit einem Sieg im DFB-Halbfinale noch auf einen anderen Weg das Ziel Europa zu erreichen. Alles in allem war es jedenfalls ein Spiel ohne Höhepunkt auf überschaubaren Niveau, in dem die Österreicher nicht einmal eine Nebenrolle spielten. Martin Harnik (Gelbsperre) und Kevin Stöger waren nicht im Kader, Raphael Holzhauser musste leider erneut auf der Ersatzbank schmoren. (xandi)


Leistungsdaten
20122013_28

 

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Julian Baumgartlinger
  2. Christian Fuchs
  3. Alex Manninger

 

(Autoren: xandi, kicknik, sami, thelex, kara)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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