Legionärs-Check DFL, 15. Spieltag
Marko Arnautovic stiehlt allen die Show
Was wurde nicht groß im Vorfeld über den vermeintlichen Schlager FC Bayern München – Borussia Dortmund berichtet, nach dem Spieltag spricht alles von Marko Arnautovic und seiner Gala in Hoffenheim. Mit seinen drei Toren und weiteren starken Aktionen muß er vom kicker einfach zum ‚Mann der Runde‘ gewählt werden – alles andere wäre tatsächlich irreregulär!
Auch die weiteren Österreicher-Vereine können durchaus auf recht erfolgreiche Spiele zurückblicken. Der 1. FSV Mainz 05 setzte sich mit einem Sieg über Hannover 96 in den internationalen Startplätzen fest, der VfB Stuttgart und eben der SV Werder Bremen folgen in deren Windschatten.
Das Freitagspiel zwischen den beiden Aufsteigern gewann die Fortuna deutlich und verdient. 4:0 schlug Düsseldorf schwache Frankfurter welche sich nach einem Platzverweis (Matmour, 34.) selbst schwächten. Die Tore erzielten Reisinger (38.), Fink (19.), Rafael (58.) und Bellinghausen (85.). Für unsere Legionäre Robert Almer und Erwin Hoffer läuft es derzeit nicht nach Wunsch, spielte doch keiner der beiden auch nur eine Minute. Hingegen lief für Düsseldorf die letzte Woche nach Maß, 7 Punkte aus 3 Spielen heißt aktuell Platz 13. (maha)
Eine lange Zeit mussten die Schalke-Fans zittern bis sie Julian Draxler in der 85. Minute erlöste, zuvor ist die Borussia aus Mönchengladbach in der 62. Minute in Führung gegangen. Der Ausgleich der Königsblauen war absolut verdient, sie taten mehr für das Spiel und hatten auch eine Reihe von Chancen. Eine Hundertprozentige legte Christian Fuchs herrlich auf den Kopf von Jermaine Jones, dieser köpfte aber nur direkt in die Arme von Tormann ter Stegen. Defensiv erfüllte der ÖFB-Kapitän sehr trocken seine Aufgaben, er ließ hinten nichts anbrennen. Auf der anderen Seite zeigte Martin Stranzl eine starke Leistung, hatte wie immer gutes Stellungsspiel und war auch im Zweikampf fast nicht zu überwinden. Bei einer seiner Rettungsaktionen bekam er den Ball aus kurzer Distanz dorthin, wo es Männern besonders weh tut – da zog er selbst von den Schalke-Fans das Mitleid auf sich… (xandi)
Ein knapper Sieg über Hannover 96 heißt für Mainz Platz 6. Ein Last-Minute-Treffer von Szalai ebnete den Weg zum Sieg für die Tuchel-Elf, obwohl Wetklo nach der 49. Minute vom Platz gestellt wurde. Aus österreichischer Sicht gibt es nicht viel zu berichten, Julian Baumgartlinger war aufgrund der gelb-roten Karte aus der Vorrunde gesperrt. Andreas Ivanschitz spielte bis zu der 82. Minute, er spielte gewohnt sicher und stark im Spielaufbau. Seine guten Flanke kamen meistens bei den Mitspielern an konnten aber nicht verwertet werden. (maha)
Trotz Unterzahl – Tasci wurde nach Foulspiel in der 53. Minute ausgeschlossen – konnte der VfB Stuttgart einen wichtigen Auswärts-Dreier bei den nun am Tabellenende angekommenen Fürthern holen. Erstmals seit langer Zeit starteten die Schwaben ohne Österreicher in der Startelf, Bruno Labbadia mischte seine Mannschaft kräftig durch. Zur Pause wurde dann Martin Harnik eingewechselt, er kam auch zu 2 guten Konterchancen, die er aber leider nicht erfolgreich abschließen konnte. Raphael Holzhauser kam dieses Mal nicht zum Einsatz, er verbrachte den Nachmittag auf der Bank. (xandi)
Mit so viel Spannung und Brisanz wurde das Match erwartet, und dann spielen die „nur“ Unentschieden. Naja man müsste jetzt aus Münchner Sicht klären, ob der Maßkrug halb voll oder halb leer ist. Insgesamt gab es doch mehr positive Stimmen aus dem Lager der Münchner, auch wenn man sich den Sieg über Dortmund sehr gewünscht hatte. Zu lange ist es her, dass man den neuen Superkonkurrenten in der Meisterschaft geschlagen hat. Doch Roman Weidenfeller hatte was dagegen und hielt das 1:1 fest. Dass die beiden besten deutschen Mannschaften keinen schlechten Fussball spielen, braucht man nicht extra erwähnen. Da sind es dann eben wirklich Kleinigkeiten, die entscheiden. Es ist bei Gott keine Kleinigkeit, wenn sich Holger Badstuber mit einem Kreuzbandriss für ein halbes Jahr verabschieden muss, doch vielleicht hat seine Verletzung den entscheidenden Ausschlag gegeben, dass der Rekordmeister wieder nicht gewinnen konnte. Sei’s drum, die Meisterschaft wird damit wahrscheinlich erst im Rückspiel entschieden. Eine mögliche Meisterschaftsentscheidung im Signal Iduna Park wäre wohl Balsam auf Ulis Seele, die gerne wieder ein wenig poltert in den letzten Tagen. David Alaba spielte eine tolle Partie, auch wenn er nicht so viele Akzente im Angriff setzen konnte, wie in den letzten Spielen. Mit 31 Sprints und 81 Ballkontakten weist er aber wieder einmal sehr gute Werte auf. (kicknik)
Der SV Werder ist wieder im Spiel um die internationalen Startplätze. Zu verdanken ist dies vier Treffern von ÖFB-Nationalspielern, ein Spiel ganz nach unserem Geschmack! Bereits nach etwas über 20 Minuten brachte Sebastian Prödl nach einem Freistoß die Bremer durch einen Kopfball in Führung, fortan spielte Werder gegen die völlig verunsicherten Hoffenheimer groß auf. Acht Minuten nach der Führung erhöhte Marko Arnautovic nach einer tollen Ballstaffette die Bremer Führung auf 2:0. Werder hätte die Führung kurze vor der Pause noch ausbauen können, ja müssen. Kevin de Bruyne vergabe einen tollen Angriff von links, anstatt auf den freien Arnautovic aufzuspielen, kurz danach später legte dieser selbst sehenswert per Außenrist auf Petersen auf, der allein vor Hoffenheims Tormann Casteels scheiterte.
Nach der Pause fasst die TSG Hoffenheim noch einmal Mut und konnte über 20 Minuten tatsächlich so etwas wie Druck aufbauen. In dieser Zeit fiel auch der Anschlußtreffer und zwei, drei weitere hochkarätige Chancen wurden vergeben. Mit der Einwechslung von Akpala (für Elia) änderte sich das Spielgeschehen jedoch wieder, fortan dominierte Werder Bremen – angetrieben von einem überragenden Marko Arnautovic. In Minute 73 zirkelte er selbst einen Freistoß ins linke Eck, sechs Minuten später krönte er seinen perfekten Abend mit seinem dritten Treffer zum Endstand von 4:1 für Werder! Kurze Zeit später wurder er von Trainer Thomas Schaaf ausgetauscht, um ihm seine wohlverdienten standing ovations zu ermöglichen. Dass Arnautovic der Spieler des Spiels und der gesamte Runde ist, kann nach dieser Galavorstellung als gewiss angenommen werden, aber auch die Leistung von Sebastian Prödl war an diesem Abend ausgesprochen gut. Er gewann so gut wie jedes Kopfballduell und seine makellose Passquote von 100 % lässt auch keine Zweifel offen. Rundum ein perfekter Nachmittag für alle Werder-Fans! (thelex)
Beide Mannschaften begannen erwartungsgemäß ohne österreichische Beteiligung in ihren Reihen. In der ersten Halbzeit hatte Trainer Fink seine Hamburger besser eingestellt, folgerichtig erzielten sie auch das 0:1. Alles sah nach einem weiteren Erfolg der Hamburger aus, doch in Hälfte zwei spielte der VfL mit viel Engagement und konnte, anscheinend durch Zusicherung weiterer Weihnachtsprämien in der Kabinenpredigt, die Partie an sich reißen und ausgleichen. Torwart Adler reagierte schwer erbost über den Ausgleich – wäre er der Schiedsrichter gewesen, hätte er vor dem Gegentor wegen Foulspiel von Olic abgepfiffen. Die letzten 6 Minuten wurden dann noch spannend. Schließlich wurde ein Paul Scharner eingewechselt um die Abwehr zu stabilisieren, da hat sich Fink wirklich den Heldenpreis des Spieltages verdient. Seine Mitspieler haben aber auch reagiert und nur 3 Ballkontakte zugelassen. Emanuel Pogatetz musste den ganzen Nachmittag auf der Bank verbringen. (kicknik)
Video-Highlights
Sebastian Prödl (1 Tor) und Marko Arnautovic (Hattrick)
http://vimeo.com/54718386
Leistungsdaten
Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
Legionärswertung
So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:
1. Marko Arnautovic
2. Sebastian Prödl
3. Martin Stranzl
(Autoren: xandi, kicknik, maha, thelex, kara)