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Legionärs-Check DFL, 23. Spieltag

Martin Harnik hat sich das Motto unserer Vorschau („Warmschiessen für Finnland„) wahrlich zu Herzen genommen – zwei Tore und ein Assist machten ihn wieder zur unumstrittenen Nummer eins unserer ÖFB-Legionäre in der deutschen Bundesliga und zum Hoffnungsträger für Tore im Freundschaftsspiel gegen Finnland. Aber auch andere Legionäre haben durchaus positiv aufgezeigt. In der Folge findet ihr – heute in etwas verbesserter Form – die Spielberichte und Leistungsdaten unserer Legionäre in Deutschland.


Borussia Mönchengladbach (2.) – Hamburger SV (11.)     1:1 (1:0)

Im Freitagsspiel der Runde konnte der HSV einen Punkt aus dem Borussia-Park entführen. Durch diesen Punkteverlust haben die „Fohlen“ nun fünf Punkte Rückstand auf Leader BVB und wurden gleichzeitig von den Bayern überholt. Martin Stranzl, der sich Mitte letzter Woche nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder zurück gemeldet hat, stand zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Dies sollte aber nächste Woche wieder anders aussehen…


VfB Stuttgart (9.) – SC Freiburg (18.)     4:1 (2:1)

Was war das wieder für ein grandioses Spiel von Martin Harnik! Der SC Freiburg kam den Stuttgartern nach der Niederlage gegen Hannover gerade recht als Motivationsgegner und wurde mit 4:1 überrollt. Maßgeblichen Anteil hatte einmal mehr unser sympathischer „Piefke“, der sich derzeit in einer Überform befindet und dem vermutlich nur Franck Ribery den Titel als „Mann des Tages“ im Fachmagazin „kicker“ wegschnappen wird. In der „Elf des Tages“ wird er aber mit Sicherheit stehen. Kaum eine Offensivaktion, die nicht von Harnik ausging, er war von der Freiburger Defensive in keiner Phase des Spiels unter Kontrolle zu bekommen. Auch Jonathan Schmid musste das schmerzvoll feststellen, als er kurz vor dem 2:0 Martin Harnik ziehen lassen musste und dieser in der Folge das Tor für Okazaki auflegte. Zwei Tore und ein Assist sprechen eine deutliche Sprache für Harnik – wir freuen uns schon sehr, ihn am Mittwoch im Nationalteam wirbeln zu sehen!

Die beiden Tore und der Assist von Martin Harnik

http://vimeo.com/37458810


1. FSV Mainz 05 (13.) – 1. FC Kaiserslautern (16.)     4:0 (3:0)

Die Mainzer konnten endlich wieder einen überzeugenden Heimsieg feiern – auch in diesem Spiel war die Mannschaft des seit vier Monaten sieglosen 1. FC Kaiserslautern nicht mehr als ein Sparringpartner und wurde mit 4:0 aus der Coface-Arena geschossen. Aus österreichischer Sicht gab es hier jedoch nicht viel zu vermelden, da Julian Baumgartlinger über die gesamte Spielzeit auf der Bank gesessen ist und Andreas Ivanschitz nur ein knappe Viertelstunde zum Zug kam. In dieser Zeit hat er zwar noch zwei Torschüsse abgegeben, konnte aber sonst keine entscheidenden Impulse mehr setzen. 


VfL Wolfsburg (8.) – 1899 Hoffenheim (10.)     1:2 (0:1)

Es gibt zwei Aufgaben in Wolfsburg, für die Felix „Allmächtig“ Magath nicht zuständig sein dürfte: einerseits für das „core business“ der Niedersachsen, den Autoverkauf und auf der anderen Seite für konstante Leistungen seiner Mannschaft. Trotz einiger Überraschungen in der Aufstellung wirkten die Wölfe wie eine verschlafene 5. Liga Mannschaft und machten es den Kreichgauern eigentlich leicht, dieses Spiel zu gewinnen. Der neue TSG Coach ist ja aber auch wirklich ein Punktedieb in Wolfsburg, in der Hinrunde war ihm das mit der Hertha gelungen. Unser Andreas Ibertsberger hat sich sicher gefreut, er ist im Aufbautraining und darf auf ein Comeback in einer immer besser in Form kommenden Hoffenheimer Mannschaft hinarbeiten.

 

FC Augsburg (17.) – Hertha BSC Berlin (15.)     3:0 (0:0)

Mit dem klaren Heimsieg verpatzte Aufsteiger nicht nur das Comeback von Otto Rehhagel, sondern sie ließen die Hertha auch noch auf den Relegationsplatz zurückfallen. Marco Djuricin, zuletzt meist im Kader und auch mit der einen oder anderen Einsatzminute, befand sich nicht einmal mehr im Kader. Sollte sich die Situation für ihn nicht verbessern, könnte er im Sommer einen Vereinswechsel ins Auge fassen.


SV Werder Bremen (5.) – 1. FC Nürnberg (12.)     0:1 (0:0)

Werder-Spiele sind selten langweilig, so auch dieses wieder einmal nicht. Obwohl die Bremer über weite Strecken des Spiels tonangebend waren, verließen sie schließlich als Verlierer das Weserstadion. Die extrem junge Truppe bietet zwar teilweise erfrischenden Fußball, ist jedoch – und das ist kein Wunder – noch nicht wirklich eingespielt. Zlatko Junuzovic war auch bei seinem siebenten Auftritt im Werder-Dress in der Stammelf, wurde aber diesmal erstmals ausgewechselt. Dies lag aber keineswegs an einem schwachen Auftritt, sondern weil Trainer Thomas Schaaf angesichts des Rückstands durch eine taktische Umstellung noch die Wende herbeiführen wollte. Junuzovic hatte bis zu diesem Zeitpunkt 11,5 Kilometer Laufdistanz zurückgelegt, was auf 90 Minuten hochgerechnet sogar 14,2 Kilometer bedeutet hätte – ein unglaublicher Wert! Ebenso sieht es mit der durschnittlichen Geschwindigkeit aus: 9,5 km/h – ein Wert, den wir seit Beginn unseres Legionärs-Checks noch nie in den Statistiken hatten! Vom Spielerischen her kann man Junuzovic kaum Vorwürfe machen – das Bremer Spiel lief zwar in der ersten Halbzeit vorwiegend über die linke Seite, wodurch er auf der rechten Seite wenig ins Spiel eingebunden wurde. Kam dann doch einmal ein Angriff von rechts, so hatte Junuzovic meistens seine Füße im Spiel, zum Beispiel als er Claudio Pizarro gegen Ende der ersten Halbzeit eine Großchance ermöglichte. Marko Arnautovic wurde in der 56. Minute für Markus Rosenberg eingewechselt. Er zeigte wie zumeist in letzter Zeit unermüdlichen Einsatz und Mannschaftsdienlichkeit, konnte aber außer einem verzogenen Schuss aus der Strafraumgrenzen kaum noch etwas beitragen – dafür war das Bremer Offensivspiel in den letzten 15 – 20 Minuten auch zu hektisch und unstrukturiert.

 

FC Bayern München (3.) – FC Schalke 04 (4.)     2:0 (1:0)

Aus ÖFB-Sicht hatten wir dieses Spiel zum Top-Spiel des 23. Spieltages erkoren, und es wurde seinem Namen alle Mal gerecht. Als Fans der österreischischen Nationalmannschaft macht es uns richtig Stolz, wenn in einem so prestigeträchtigen Spiel zweier deutscher Topclubs sich zwei Österreicher gegenüber stehen, weil sie sich mit Ihren starken Leistungen zu Leistungsträgern in Ihren Teams empor gespielt haben. In diesem Match, war es vor allem David Alaba, der wieder mit einer ganz tollen Vorstellung gezeigt hat, dass er seinen Platz neben den internationalen Superstars verdient hat. Die Kollegen der SZ hatten Alaba sogar als Motor des Erfolgs am Sonntag bezeichnet, Top-Benotungen aller einschlägigen Fachmedien untermauern diese souveräne Leistung. Etwas schwerer hatte es an diesem Sonntag Christian Fuchs, der mit den Offensivwirbeldribblern der Bayern konfrontiert war, sich zwar manchmal gut in Szene setzte, gesamt gesehen aber das Nachsehen hatte und sich einmal nur mit einem Gelb-Foul zu helfen wusste. In der Schlussphase rüttelte er sogar am Ampelkartenbaum. Die Bayern waren aber einfach zu überlegen, sie zeigten einmal mehr, dass sie in einem „Tod oder Gladiolen“ Spiel Ihre floristische Ader aus den Tiefen der Säbener Strasse hervorzaubern können. 


Borussia Dortmund (1.) – Hannover 96 (7.)     3:1 (1:0)

Der BVB konnte mit diesem hart erkämpften Sieg über Hannover die Tabellenspitze ausbauen und hat nun vier Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Die 96er haben das Spiel sehr lange offen gehalten, mussten aber dann erstmals seit 9 Runden wieder eine Niederlage einstecken. Österreichs einziger Beitrag in diesem Spiel war Emanuel Pogatetz, der nach der 3 Spiele andauernden Sperre sein Comeback feierte. Trotz seiner gewohnt hohen Zweikampfquote konnte er die Niederlage nicht verhindern. Die anderen beiden ÖFB-Spieler im Dienste von Hannover, Daniel Royer und Samuel Radinger mussten das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.


Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an:

Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h) 
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz) 

Leistungsdaten
Name Verein Min. Tore Assists TS TSV ZK PQ BK (90M) Dist. (90M) Läufe (90M) Spr. (90M) Vavg
Martin Harnik VfB Stuttgart 90+ 2 1 4 5 45,2% 71,0% 48 12,2 85 32 7,92
Jonathan Schmid SC Freiburg 90+ 0 0 0 2 66,7% 84,2% 74 10,2 50 22 6,62
Andreas Ivanschitz  1. FSV Mainz 05 14 0 0 2 0 66,7% 50,0% 7 (45) 2,0 (12,9) 17 (109) 6 (39) 8,50
Zlatko Junuzovic SV Werder Bremen  73 0 0 3 4 40,0% 91,8% 76 (94) 11,5 (14,2) 58 (72) 19 (23) 9,50
Marko Arnautovic  SV Werder Bremen  34 0 0 2 0 50,0% 88,2% 24 (64) 5,0 (13,2) 32 (85) 10 (26) 7,67
David Alaba  FC Bayern München  90+ 0 0 0 0 50,0% 84,1% 60 12,2 80 21 7,99
Christian Fuchs  FC Schalke 04 90+ 0 0 1 0 50,0% 82,1% 48 11,3 79 22 7,38
Emanuel Pogatetz Hannover 96 90+ 0 0 1 0 77,8% 83,3% 67 9,7 33 13 6,19

 

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

Die Top-3-Legionäre der Runde 

1. Martin Harnik (zwei Tore, ein Assist – offensiv und effektiv, Prädikat „Weltklasse“) 
2. David Alaba
 (im wichtigsten Spiel für den FCB seit langem souverän und stark durchgespielt)

3. Zlatko Junuzovic (enormes Laufpensum, viele Ballkontakte, hohe Passsicherheit – in der DFL angekommen)

 

(Autoren: xandi, kicknik, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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