Deutschland

ÖFB-Legionäre in der 2. Deutschen Bundesliga – eine Saisonbilanz

Legionärsrückblick 2. Deutsche Bundesliga.

Die Schlachten sind geschlagen, die Entscheidungen gefallen – so auch in der 2. Deutschen Bundesliga. Aus österreichischer Sicht gab es viel Erfreuliches zu berichten, so durfte sich Kevin Wimmer mit dem 1. FC Köln über den Meisterteller und den Aufstieg freuen. Aber auch am unteren Tabellenende fand sich mit Robert Almer ein Nationalspieler wieder. Er verlor leider nicht nur den Kampf um den Stammplatz im Tor, sondern mit seinem Verein Energie Cottbus auch den Kampf um den Klassenerhalt. Wie sich die beiden erwähnten Spieler und auch alle anderen Legionäre geschlagen haben erfahrt ihr in unserem Legionärsrückblick zur 2. Deutsche Bundesliga 2013/2014.

Immer über das ÖFB-Nationalteam und unsere Legionäre in Deutschland und Resteuropa informiert sein:

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Kevin Wimmer

1. FC Köln

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
26 2315 2 2 2 0 0 83,60% 60,50%

Für Kevin Wimmer war die Saison 2013/14 mehr als erfolgreich. Er erkämpfte sich in dieser Spielzeit einen Stammplatz in der Kölner Innenverteidigung. Unter Trainer Peter Stöger wurde Wimmer zu einem stabilen Rückhalt in der Effzeh-Abwehr. 

Seine Leistungen brachten ihm ebenfalls die Möglichkeit, sich im Nationalteam zu präsentieren. Eine Passquote von 83,60% angekommener Pässe ist eine beachtliche Quote für den 21-jährigen Österreicher. Nächste Saison darf Wimmer in der höchsten deutschen Spielklasse verteidigen.

 

Christopher Drazan

1. FC Kaiserslautern

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
3 33 0 1 1 0 0 n.v. n.v.

Nach seinem ersten Halbjahr beim 1. FC Kaiserslautern wollte Christopher Drazan richtig durchstarten. Das gelang ihm aber in keinster Weise, in der gesamten Herbstsaison wurde er nur drei Mal kurz vor Schluss eingewechselt. In der Winterpause wurde er für den Rest der Saison in die 3. Liga zu Erfurt verliehen, wo er regelmäßig zum Einsatz kam und auch 2 Tore und 2 Vorlagen verbuchen konnte.

 

Kevin Stöger

1. FC Kaiserslautern

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
6 236 1 2 1 0 0 72,50% 54,20%

Bei Kevin Stöger ist leistungstechnisch gesehen noch Platz nach oben. Der U21-Nationalspieler wurde Anfang der Saison vom VfB Stuttgart an den 1.FC Kaiserslautern (bis Juni 2015) verliehen. In 6 Einsätzen erzielte er aber immerhin 1 Tor und lieferte 2 Assists. Man wird sehen, ob der Oberösterreicher in der kommenden Saison mehr Spielpraxis sammeln darf.

 

Christian Gartner

Fortuna Düsseldorf

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
15 1218 0 1 2 0 0 82,30% 45,50%

Im Sommer 2013 wechselte Christian Gartner zwar von einem Absteiger (SV Mattersburg) zu einem anderen (Fortuna Düsseldorf), was aber trotzdem einen gewaltigen Schritt für den jungen Österreicher bedeutete. Zunächst schien dieser Schritt etwas zu groß zu sein, oft wurde er nicht einmal im Kader berücksichtigt. Dafür ging es danach umso schneller. Am 15. Spieltag stand er gleich bei seinem Debüt über die volle Spielzeit auf dem Platz und war ab da fixer Bestandteil im zentralen Mittelfeld seiner Mannschaft. Nur eine Muskelverletzung bremste ihn kurz etwas ein, aber gegen Ende der Saison war er wieder zurück und zeigte sehr starke Spiele. Diese positive Entwicklung blieb nicht einmal Werner Gregoritsch verborgen und so wurde Christian Gartner zum ersten Mal in den U21-Teamkader einberufen.

 

Erwin Hoffer

Fortuna Düsseldorf

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
24 1408 9 2 2 0 0 67,40% 36,50%

Das Legionärsdasein von Erwin „Jimmy“ Hoffer stand bis jetzt unter keinem guten Stern. Seit seinem Weggang von Rapid konnte er sich bei keinem weiteren Verein auf längere Zeit halten. Auch bei Fortuna Düsseldorf schien es zunächst nicht besser zu laufen. Kurzeinsätze wechselten sich mit Plätzen auf der Ersatzbank oder der Tribüne ab. Doch nach seinem ersten Tor in Runde 17 schien Jimmy förmlich zu explodieren. Bis zum Saisonende konnte er 9 Tore und 2 Vorlagen verbuchen und war so zweitbester Torjäger der Fortuna. Vor allem im Hinblick auf das Nationalteam bleibt zu hoffen, dass er seinen Torinstinkt wieder gefunden hat – ein Jimmy Hoffer in Topform kann jeder Abwehr Probleme bereiten.

 

Michael Liendl

Fortuna Düsseldorf

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
15 1266 3 7 1 0 0 76,00% 49,80%

Michael Liendl hat bei seiner ersten Auslandsstation in Düsseldorf eingeschlagen wie ein Blitz. Nachdem er erst am letzten Transfertag an den Rhein gewechselt war, konnte er bereits bei seinem Debüt nur 10 Tage später schon seinen ersten Assist verbuchen. Liendl konnte dem Spiel der Fortuna sofort seinen Stempel aufdrücken, was seine Leistungsdaten eindrucksvoll beweisen. In der internen Torschützenliste von Düsseldorf belegt er den vierten Rang. Mit sieben Torvorlagen kann er die meisten Assists aller Kaderspieler vorweisen obwohl er nicht einmal die Hälfte aller Saisonspiele bestritten hat.

In der kommenden Saison geht es für Michael Liendl darum, seine starken Leistungen zu bestätigen um mit seiner Fortuna ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitzureden. Auch Teamchef Marcel Koller dürfte öfters nach Düsseldorf geschaut haben, so fand sich Liendl zuletzt zum ersten Mal im Kader des Nationalteams wieder.

 

Michael Gregoritsch

FC St. Pauli

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
15 417 1 0 2 0 0 68,30% 36,30%

Michael Gregoritsch wurde zu Saisonbeginn von seinem Verein 1899 Hoffenheim an den FC St. Pauli ausgeliehen. Der junge Stürmer sollte beim Kultklub aus Hamburg in der 2. Liga Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln. Ob dieser Plan bei 15 (zumeist kurzen) Einsätzen, einem Tor und keinem Assist aufgegangen ist, muss mit einem eindeutigen „jein“ beantwortet werden. Allerdings muss man auch erwähnen, dass St. Pauli in dieser Saison beileibe keine Torfabrik war und auch keiner seiner Sturmkollegen mehr als fünf Tore erzielen konnte.

Michael Gregoritsch steht vor einer wichtigen Saison. Wenn seine Karierre nicht ins Stocken geraten soll, muss er sich durchsetzen und darf sich nicht mehr mit der Jokerrolle zufrieden geben. Dafür wechselt er von der Nordsee ins Ruhrgebiet zum VfL Bochum.

 

Ümit Korkmaz

FC Ingolstadt 04

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
5 136 1 0 1 0 0 88,00% 20,00%

Bei der EURO 2008 war Ümit Korkmaz der absolute Senkrechtstarter, seitdem klebte ihm aber vor allem das (Verletzungs-)Pech am Fuß. Beim FC Ingolstadt 04 blieb er zwar von größeren Verletzungen verschont, konnte sich aber nicht durchsetzen. So zog er in der Winterpause die Konsequenzen und wechselte in die Türkei zu Caykur Rizespor. Dort scheint es endlich besser zu laufen, Korkmaz konnte bereits einige Tore erzielen.

 

Christoph Knasmüllner

FC Ingolstadt 04

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
8 424 0 0 1 0 0 75,50% 46,20%

Christoph Knasmüllner wurde einst als eines der größten ÖFB-Talente gehandelt, doch seit geraumer Zeit wurde es ruhig um ihn. Auch beim FC Ingolstadt kam er nie über das Dasein als Wechselspieler hinaus und so wurde sein im Sommer 2014 auslaufender Vertrag auch nicht verlängert. Sollte er sich bei seinem nächsten Verein wieder nicht durchsetzen, ist es fraglich ob es noch zu einer großen Karriere reicht.

 

Ramazan Özcan

FC Ingolstadt 04

Einsätze Spielminuten Gegentore Zu-Null Gelb Gelb-Rot Rot gehaltene Schüsse gehaltene Elfer
32 2880 32 13 1 0 0 73,77% 3

Ramazan Öczan zählte diese Saison zum unumstrittenen Stammpersonal beim FC Ingolstadt 04. Der Ersatztorhüter des Nationalteams spielte eine starke Saison in der 2. Deutschen Bundesliga. 32 Gegentore sprechen eine eindeutige Sprache, nur der 1. FC Köln kassierte weniger Tore (20).  Der 29-Jährige erwies sich erneut als starker Rückhalt und verlieh seinen Vorderleuten die notwendige Sicherheit. Es ist damit zu rechnen, dass Öczan auch kommende Saison bei den Schanzern im Tor stehen wird. Vielleicht bekommt „Rambo“ auch in der anstehenden EM-Qualifikation seine Chance, die Leistungen im Verein stimmen allemal.

 

Marco Knaller

SV Sandhausen

Einsätze Spielminuten Gegentore Zu-Null Gelb Gelb-Rot Rot gehaltene Schüsse gehaltene Elfer
2 180 1 1 0 0 0 83,33% 0

Nach einer Saison ohne Bundesligaeinsatz beim WAC wechselte Marco Knaller in die 2. Deutsche Bundesliga zum SV Sandhausen. Zu Beginn sah es so aus als hätte er den Kampf um den Stammplatz im Tor gewonnen, doch ab der dritten Runde fand er sich nur mehr auf der Ersatzbank wieder. Es ist noch offen, ob er beim Verein bleibt und den Kampf um das Einserleiber aufs Neue aufnimmt, oder ob er sich einen neuen Arbeitgeber sucht.

 

Stefan Kulovits

SV Sandhausen

Einsätze Spielminuten Tore Assists Gelb Gelb-Rot Rot Passquote Zweikampfquote
20 1046 0 0 7 1 0 69,70% 40,30%

Nach elf Jahren beim SK Rapid Wien zog es Stefan Kulovits im Sommer in die Kurzpfalz zum SV Sandhausen. Kulovits konnte sich bei seinem neuen Verein von Anfang an in die Stammformation spielen. Dass er auch in der 2. Deutschen Bundesliga eher für das rustikale Fußballhandwerk steht und seine Qualitäten als „Kampfgelse“ nicht in Wien vergessen hat, zeigt ein Blick auf seine Kartenstatistik ohne jeden Zweifel. Vor der Winterpause war ihn eine Schulterverletzung aus der Bahn. Von da an hatte er längere Zeit Probleme sich wieder in die Startelf zu kämpfen und musste sich oft mit Kurzeinsätzen zufrieden geben. Erst gegen Ende der Saison war er wieder von Anfang an auf dem Platz zu sehen.

Stefan Kulovits kann mit seiner ersten Saison im Ausland durchaus zufrieden sein. Erst eine langwierige Verletzung konnte ihn aus der Stammelf verdrängen. Welchen Status er sich bereits erarbeitet hat, zeigt die Tatsache, dass er den SV Sandhausen schon einige Male als Kapitän auf das Feld führte.

 

Robert Almer

Energie Cottbus

Einsätze Spielminuten Gegentore Zu-Null Gelb Gelb-Rot Rot gehaltene Schüsse gehaltene Elfer
20 1046 31 3 0 0 0 64,30% 0

Neuer Verein, neue Hoffnung und am Ende jede Menge Ernüchterung. So einfach lässt sich die Saison von Robert Almer bei Energie Cottbus zusammenfassen. War er zu Saisonbeginn noch unumstrittener Stammkeeper bei den Ostdeutschen, fand er sich zum Ende der Spielzeit nur mehr auf der Bank und oft nicht einmal mehr im Kader wieder. Auch für Cottbus lief die Saison nicht nach Wunsch, der Verein muss den bitteren Gang in die 3. Liga antreten. Almer wurde zwar oft von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, agierte aber zu selten so souverän, um wirklich den entscheidenden Unterschied zu machen. Auch machten immer wieder Gerüchte von Disziplinlosigkeiten und mangelnde Trainingseinstellung als Grund für den Platz auf der Ersatzbank die Runde.

In der Sommerpause muss Robert Almer einen neuen Verein finden und dort einen Stammplatz erobern. Teamchef Marcel Koller ist zwar bekannt dafür, auch Ersatzspielern die Stange zu halten, aber ewig wird er dieses Vorgehen auch nicht rechtfertigen können.

 

Wie unsere Legionäre in der 1. Deutschen Bundesliga abgeschnitten haben, ist hier nachzulesen:

Legionärsbilanz_Rückrunde13-14_Artikel

(Autoren: Matthias Riemer, Albert Schneider)

 

Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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