England

Krisenherd Southampton: „Hat jemand die Telefonnummer von Hasenhüttl?“

Anfang November 2022 wurde Ralph Hasenhüttl als Trainer des Southampton FC entlassen. Nachdem auch sein Nachfolger Nathan Jones das Ruder beim Abstiegskandidaten bisher nicht herumreißen konnte, sehen nun auch die letzten Fans des Tabellenletzten der Premier League ein, dass der Misserfolg des Klubs nicht nur am Grazer lag.

 

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Für viele war er der Buhmann. Ralph Hasenhüttl hatte in seiner vierjährigen Amtszeit beim Southampton FC wenig zu lachen. Bei den Fans und Verantwortlichen hatte er lange Zeit keinen guten Stand, war ständig eine Niederlage von einer Entlassung entfernt. Dennoch überlebte der Grazer selbst zwei desaströse 0:9-Vernichtungen von Leicester City und Manchester United. Er raffte die Truppe immer wieder auf und machte weiter, hielt mit ihr stets die Klasse, bis sie ihn nicht mehr wollte.

Hasenhüttl-Entlassung war nur Spitze des Eisbergs

Auf den Taktikmonitoren der „Saints“ läuft der Out-of-Age-Streifen „Rolltreppe abwärts“ im Autoplay. Unter, mit, aber am ehesten trotz Hasenhüttl erlebte der Klub den Niedergang von einem Mittelfeldklub mit guten Ausbildungsstrukturen für junge Kicker zu einem alljährlichen Abstiegskandidaten, dessen letzter großer Gewinnbringer in der Prä-Corona-Zeit liegt. Ansonsten schreibt der Klub am Transfermarkt seit Jahren rote Zahlen. Ergänzungen schlagen nicht ein, als einziger dicker Fisch im Becken schwimmt seit Jahren das Eigengewächs James Ward-Prowse und der feine Fuß des 28-jährigen Kapitäns ist dem Klub zu wertvoll für einen Verkauf.

Ralph Hasenhüttl hatte besonders diese Saison Probleme mit seinen eigenen Spielern, die retteten ihn folglich nicht mit Leistungen am Platz. Nach einer erneut schwachen Serie musste er dieses Mal im November nun doch seine Koffer packen. Der Waliser Nathan Jones, eingekauft von Zweitligist Luton Town, darf jetzt in Südengland schalten und walten. Er scheiterte mit Stoke City schon einmal bei einem größeren Klub und kann die mangelhafte Investitionsbereitschaft der Eigentümer bisher ebenfalls nicht durch taktische Meisterleistungen kaschieren.

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Nächste Wochen werden entscheiden

Ganz im Gegenteil, die Fans sind unter Trainer Jones weiterhin unzufrieden. Die Mannschaft wirkt uninspiriert und scheint sich schon nach der Hälfte der Saison als Absteiger abgefunden zu haben. Am Mittwoch verlor die Mannschaft zuhause mit 0:1 gegen den direkten Konkurrenten Nottingham Forest. Die „Saints“ blieben die gesamte Partie über ohne Torschuss. Somit konnte Jones in seinen ersten vier Spielen in der Premier League noch keinen Punkt holen, verlängerte die Niederlagenserie auf sechs Spiele und übernahm die rote Laterne. Im Ligapokal-Achtelfinale konnte seine Truppe immerhin eine Heimblamage gegen Drittligist Lincoln City abwenden, im Viertelfinale wartet nun aber das titelhungrige Manchester City.

In der Liga stehen nun die Wochen der Vorentscheidung für den Southampton FC und vermutlich auch schon für Jones selbst an. Zuerst geht es zum Everton FC, ein direkter Konkurrent um den Abstieg. Dann warten mit Aston Villa und dem Riesentöter Brentford FC ebenfalls keine übermächtigen Gegner, bevor es Mitte Februar zuhause gegen Abstiegskandidat Wolverhampton Wanderers „verlieren verboten“ heißt. Setzt sich die Niederlagenserie in diesen Wochen weiter fort, wird es schwer wieder aus dem Tabellenkeller herauszufinden, denn dann stehen zahlreiche Top-Teams am Programm.

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