England

VIDEO: Oliver Glasner führt Crystal Palace ins FA-Cup-Finale

Crystal Palace steht zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im FA-Cup-Finale – und das dank des österreichischen Trainers Oliver Glasner, der seit Sommer 2024 im Amt ist und seine Mannschaft per souveränem 3:0-Sieg über Aston Villa ins Endspiel nach Wembley führte.

Doch der Weg zum historischen Erfolg war alles andere als einfach. Der Saisonstart in der Premier League verlief enttäuschend: In den ersten 13 Ligaspielen gab es nur einen Sieg, die Abstiegszone war gefährlich nah. Trotz der Negativserie behielt Klubchef Steve Parish die Ruhe und sprach Glasner auch in der Krise das volle Vertrauen aus. „Wir hatten nie Zweifel an Oliver“, betonte Parish nach dem Halbfinaltriumph gegenüber der BBC. „Er glaubt immer daran, dass wir gewinnen können – und das hat er auch der Mannschaft vermittelt.“

Ein Mentalitätswechsel im Selhurst Park

Glasner, der bereits mit dem Wolfsberger AC, dem LASK und Eintracht Frankfurt Erfolge feierte, veränderte bei Crystal Palace nicht nur die taktische Ausrichtung, sondern vor allem die Mentalität. „Wir sind immer zusammen“, lautete seine Botschaft an die Spieler vor dem Halbfinale. Diese Geschlossenheit zeigte sich auf dem Rasen: Trotz eines vergebenen Elfmeters beim Stand von 1:0 ließ sich das Team nicht aus dem Konzept bringen und zeigte eine der besten Leistungen der laufenden Saison.

Besonders auffällig war, wie konsequent Glasners Pressing-Ansätze gegen Aston Villa griffen. Spieler wie Adam Wharton, Ismaila Sarr und Jean-Philippe Mateta setzten die Vorgaben perfekt um und zwangen den Gegner immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau. Sarr avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner, während Eberechi Eze mit einem Traumtor für das Highlight des Abends sorgte.

Vom Fehlstart zur Chance auf den ersten Titel

Dass Crystal Palace nun die Chance hat den ersten großen Titel der Vereinsgeschichte zu holen, ist auch ein Resultat von Glasners positiver Grundhaltung. Der 50-Jährige lebt den Optimismus vor, will nun aber nicht in zu große Euphorie verfallen: „Wir haben noch nichts gewonnen“, erinnerte er nach dem Spiel. Seine eigene Vergangenheit als Pokalsieger – sowohl als Spieler in Österreich als auch als Trainer mit Frankfurt in der Europa League – blendet er bewusst aus: „Das hat mit der jetzigen Situation nichts zu tun.“ Trotzdem weiß der Coach, wie man Finalspiele gewinnt.

Die Herausforderung für Glasner und sein Team wird nun sein, die Balance zwischen Ligaalltag und Finalvorbereitung zu finden. Zwar hat Palace noch Außenseiterchancen auf einen Europacup-Platz über die Liga, doch der Fokus liegt klar auf dem großen Showdown in Wembley am 17. Mai – gegen Manchester City.

Egal wie das Finale ausgeht: Oliver Glasner hat sich in kürzester Zeit einen Platz in den Herzen der Palace-Fans gesichert. Das „high-intensity chess“, wie Parish Glasners Spielphilosophie nennt, hat aus einer kriselnden Mannschaft ein Team geformt, das an guten Tagen jeden Gegner schlagen kann. Sollte Glasner den FA Cup tatsächlich nach Süd-London holen, wäre sein Status als einer der bedeutendsten Trainer der Klubgeschichte endgültig zementiert.