Nationalteam

GEGNERPORTRÄT: Nordirland – Kompakte Mannschaft mit geplatztem EM-Traum

Österreichs Nationalteam empfängt am Sonntag am vorletzten Spieltag der UEFA Nations League Nordirland. Die Nordiren haben vom Kader her zwar nicht die ganz große Qualität, beeindruckten aber vor allem in den letzten Jahren mit viel Konstanz. Derzeit ist die Mannschaft von Coach Ian Baraclough aber nicht vom Glück verfolgt. Am Donnerstag ist der EM-Traum der sympathischen Nordiren geplatzt – sie haben im Nations League-Playoff in der Verlängerung gegen die Slowakei verloren. In der heurigen Nations League ist Nordirland drei Punkte hinter Rumänien Gruppenletzter und droht in die Division C abzusteigen. 

[werbung_block1]

Fakten und Geschichte

Nordirlands Nationalteam trägt den Spitznamen „Green and White Army“ oder „Norn Iron“. Sie laufen traditionell in Grün und Weiß auf und tragen ihre Heimspiele im Windsor Park in Belfast aus, wo auch das Spiel am Sonntag stattfinden wird. Im Stadion haben 20.000 Zuschauer Platz. Die Plätze werden aufgrund der Corona-Pandemie auch diesmal weitesgehend leer bleiben.

Obwohl das Land klein ist, blickt Nordirlands Fußball auf eine lange Historie zurück. Nachdem 1880 die Irish Football Association (IFA) gegründet wurde, trat man bis zur Teilung Irlands 1920/21 als irische Nationalmannschaft an. Nach der Teilung wurde die IFA zum Verband Nordirlands. Somit ist Nordirland eine der ältesten Fußballnationen der Welt. Große Erfolge ließen lange auf sich warten. 1958 qualifizierte sich Nordirland erstmals für eine Weltmeisterschaft. In Schweden schied man damals sogar erst im Viertelfinale aus. Nach längerer Wartezeit waren sie 1982 in Spanien und 1986 in Mexiko sogar zweimal hintereinander dabei. Beide Male war allerdings schon in der Vor- bzw. Zwischenrunde Endstation.

Nach einer weiteren Dürrephase von mehreren Dekaden qualifizierten sich die Nordiren 2016 wie Österreich erstmals für eine Europameisterschaft. Trotz zweier Niederlagen gegen die Gruppenfavoriten Deutschland und Polen überstanden sie in Frankreich als einer der besten Gruppendritten die Gruppenphase. Im Achtelfinale war gegen Nachbar Wales wegen eines unglücklichen Eigentores von Abwehrchef Gareth McAuley Endstation. Dennoch spielten sich die Briten dank ihrer kämpferischen Leistungen und ihres Teamgeists in die Herzen vieler Fans. 2018 hätte Nordirland beinahe an der Wetmeisterschaft in Russland teilgenommen, scheiterte im Playoff aber an der Schweiz. Die Europameisterschaft 2021 hat Nordirland verpasst. Weder in der regulären Qualifikation noch im Playoff über der Nations League hat es geklappt. 

[werbung_block2]

Trainerwechsel und Spieler

Erst seit Juni diesen Jahres wird die Mannschaft vom Engländer Ian Baraclough trainiert. Baraclough, der in seiner Zeit als Aktiver unter anderem für Leicester City und die Queens Park Rangers spielte, leitete davor von 2017 bis 2020 den U21-Nachwuchs der Nordiren. Sein Vorgänger Michael O’Neill, der die Kampfmannschaft seit 2011 betreut hatte, entschied sich wegen der zu groß werdenden Doppelbelastung mit seiner Beschäftigung als Cheftrainer von Stoke City für den Rücktritt.

Bekanntester Spieler in den Reihen Nordirlands sind Stürmer Kyle Lafferty und Verteidiger Jonny Evans. Der 33 jährige Lafferty ist in Italiens Serie B aktiv und mit aktuell 20 Toren absoluter Top-Torjäger des Teams. Evans spielt bei [spielerprofil spieler=“Christian Fuchs“] Leicester nach wie vor auf hohem Niveau. Kapitän ist Mittelfeld-Routinier Steven Davis, der wie einige seiner Mitspieler in Schottland spielt.

Aufstellungstechnisch probierte Trainer Baraclough zuletzt verschiedene Formationen aus. Im Oktober setzte er gegen Norwegen auf eine Fünferkette, bei der 1:0-Heimniederlage gegen Österreich auf ein 4-2-3-1. Am Donnerstag musste gegen die Slowakei erneut ein anderes System her, die Nordiren spielten in einem 4-4-2. Noch ist also unklar, wie Baraclough gegen Österreich aufstellen wird. 

Bilanz Österreich-Nordirland

Zwölf Spiele haben die beiden Teams gegeneinander bestritten – Österreich hat bei fünf Siegen, vier Niederlagen und drei Remis die Nase vorne – vor allem, weil es zuletzt mit Siegen klappte. Im Rahmen der Nations League 2018 gewinnt Österreich 1:0 daheim und 2:1 auswärts. Auch im Oktober gelingt ein 1:0 Auswärtssieg in Belfast. Die jüngere Vergangenheit sprich also für die Elf von Franco Foda, die letzte Niederlage ist kurioserweise auf den Tag genau 25 Jahre her. Am 15. November 1995 verliert Österreich im Rahmen der EM-Qualifikation in Nordirland mit 5:3. Das letzte Remis war am 13. Oktober 2004 – es ist das unvergessene 3:3.

NEU: Alle News direkt aufs Smartphone mit unserem Telegram-Newsservice (Instant-Messaging):

David Chomiczuk

David CHOMICZUK
(Redaktion)

Bei 12terMann seit: 04/2017

M: david.chomiczuk@12termann.at

 

Schreibe einen Kommentar