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Legionärs-Check DFL, 26. Spieltag

„Erstens kommt es anders, und zweitens ….“

Sag niemals nie – oder sei dir niemals zu sicher. Gegen den Trend der letzten Wochen war in dieser Bundesligarunde doch die eine oder andere Überraschung dabei, dass die Bayern wieder ein Schützenfest feiern, oder das der HSV sich selbst Richtung Abstiegskampf bewegt, dies aber nicht wahrhaben will. Oder dass der SC Augsburg und der SC Freiburg wieder ganz charmant weitere Punkte sammeln und sich ganz unaufgeregt aus den Abstiegrängen verabschiedet haben. Die Österreicher konnte teilweise wieder mit guten Leistungen aufzeigen, zu einem Torerfolg hat es diesmal nicht gereicht. Aber wir wollen ja nicht unbescheiden werden, nach den Leistungen der letzten Wochen, waren wir sicher etwas verwöhnt. Wir alle können uns an Zeiten erinnern, wo wir über Startelf-Einsätze unserer Legionäre gejubelt haben. 

 

TSG 1899 Hoffenheim (12.) – VfB Stuttgart (8.)     1:2 (0:2)  

Hoffenheims Serie hat gehalten, man konnte bis dato in der Bundesliga noch nicht gegen den VfB Stuttgart gewinnen. Dies war zwar sicher nicht der Plan von Trainer Babbel, aber die Stuttgarter waren an diesem Tag doch etwas stärker. Vor allem der ehemalige Hoffenheimer Vedad Ibisevic machte den Unterschied und traf doppelt für seinen neuen Klub aus Stuttgart. Martin Harnik spielte eher unauffällig und wurde auch zur 67. Minute ausgewechselt. Raphael Holzhauser dürfte noch eine Woche Bedenkzeit erhalten haben, nach seinen disziplinären Vergehen, er stand nicht am Blankett dieses Bundesligaduells.  (kicknik)

 

Borussia Dortmund (1.) SV Werder Bremen (6.)     1:0 (1:0)

„Nix zu holen für Werder!“ – so könnte die Kurzzusammenfassung dieses Spiels lauten. Der deutsche Meister war von Beginn an drückend überlegen, vor allem in der ersten Halbzeit wussten die – allerdings extrem ersatzgeschwächten – Bremer kein Mittel gegen die rollenden Angriffe der Dortmunder. Kapitän Clemens Fritz sagte nach dem Spiel richtiger Weise, dass sich die Bremer wohl von Beginn an nicht zugetraut haben, aus dem Signal Iduna Park Punkte zu entführen. Zlatzko Junuzovic konnte zwar großartige Laufwerte (mit Abstand größte Laufdistanz aller Spieler am Platz, meiste Sprints und intensive Läufe seiner Mannschaft) aufweisen, war aber am einzigen Tor des Abends nicht ganz unbeteiligt, als er im eigenen Strafraum plötzlich stehen blieb, statt den Assist gebenden Gündogan zu attackieren. Sebastian Prödl klebt das Pech derzeit an den Fersen: nach einem gewonnenen Zweikampf mit Robert Lewandowski musst der Innenverteidiger in der 56. Minute mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgetauscht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatter er übrigens richtig beeindruckende Werte aufzuweisen (91% gewonnene Zweikämpfe, 100% angekommene Pässe). Laut aktuellsten Information hat sich der Verdacht leider bestätigt und Sebastian fällt wieder für mindestens zwei bis drei Wochen aus – ein weiterer Rückschlag für ihn, da auch seine Vertragssituation derzeit alles andere als geklärt ist. (thelex)

 

FC Augsburg (15.) – 1. FSV Mainz 05 (11.)     2:1 (1:1)

Wie erwartet präsentierten sich die Augsburger auch diesmal sehr heimstark und blieben auch im siebten Heimspiel in Folge ohne Niederlage. Die Mainzer mussten nach einer starken Serie einen kleinen Rückschlag hinnehmen, obwohl Andreas Ivanschitz, der in der 65. Minute eingewechselt wurde, noch etwas Schwung ins Mainzer Offensivspiel brachte und in der 82. Minute fast noch den Ausgleich erzielt hätte, jedoch an Augsburg-Keeper Jentzsch scheiterte. (thelex)

 

Hamburger SV (14.) – SC Freiburg (17.)     1:3 (0:2)

Spätestens nach dieser Runde sollte jeder in Hamburg wissen: der HSV ist nicht unabsteigbar! In 14 Heimspielen schaffte der HSV gerade einmal lächerliche zwei Siege. Und die Statistik zeigt, dass in den letzten Jahren das schwächste Heimteam immer abgestiegen ist! Der SC Freiburg hingegen sammelt Runde um Runde fleißig Punkte, noch vor wenigen Wochen recht aussichtslos auf dem letzten Tabellenplatz, finden sich die Freiburger nun bereits auf dem Relegationplatz – nur noch einen Platz vom rettenden Ufer Platz 15 entfernt. Anteil daran hatte auch Jonathan Schmid, der durch einen etwas kurios abgefälschen Freistoß den Treffer zum 1:0 aufgelegt hatte. (thelex)


Bayer Leverkusen (5.) – Borussia Mönchengladbach (3.)     1:2 (0:1)

Mit der dritten Niederlage in Folge hat die Werkself aus Leverkusen einen herben Rückschlag im Kampf um die Champions League-Plätze einstecken müssen. Dass dies gegen einen direkten Konkurrenten passierte, ist natürlich doppelt bitter. Die Borusssia hingegen hat durch diesen Auswärtssieg noch immer Außenseiterchancen auf den Titel, wenngleich diese nicht sonderlich groß sind. Mittendrin statt nur dabei, war wie immer Martin Stranzl der keine überragende, aber solide Partie auf der für ihn ungewohnten Position des rechten Außenverteidigers, spielte. Beinahe war auch er es, der die Fohlen in der 79. Minute wieder in Führung bringen hätte können, Bernd Leno konnte aber parieren. (xandi)

 

Hertha BSC (16.) – FC Bayern München (2.)     0:6 (0:3)

Leicht übermütig gewordene Bayern Fans sprachen auch nach diesem Spiel von einer Bayern Krise, schliesslich fehlte Ihnen der siebente Treffer der Münchner. Doch auch 20 Tore in 3 Pflichtspielen sind eine durchaus imposante Bilanz, die da der Rekordmeister vorweisen kann. In jeder Phase des Spiels hatten die Münchner den Gegner unter Kontrolle, wenn sie zuückschalteten kamen die Berliner sogar zu Tormöglichkeiten, wenn man aber aufs Gas drückte, fielen die Tore der Bayern nach Belieben. Oft wussten sich die Verteidiger nur mit Fouls zu helfen, diese führten dann auch zu drei Elfmetern. David Alaba glänzte einmal mehr auf der linken Abwehrseite, die Statistik belegt dies, er konnte nach 90 Minuten eine großartige Paß und Zweikampfquote vorweisen. Daher haben wir uns auch entschieden, ihn zu unserem „Top-Legionär der Runde“ zu küren, trotz der Nominierung von Christian Fuchs in die „kicker-Elf desTages“, aber solche Werte muss man mal erzielen. Gegen Schluss wurden dann schon einige Spieler für das große Pokalspiel am Mittwoch gegen Borussia Mönchengladbach geschont. (kicknik)


1. FC Kaiserslautern (18.) – FC Schalke 04 (4.)     1:4 (1:2)

Wieder einmal drehten die Knappen aus Gelsenkirchen ein Spiel nach sehr frühem Rückstand. Nach 180 Sekunden war der Ball in den Maschen des Schalker Tors. Danach steigerten sich die Schalker zusehends und dank einiger Traumtore Ihrer Stürmerstars gab es zum schluss einen klaren Erfolg mit 4:1 Toren. Christian Fuchs blieb dabei dem Trend der gesamten Mannschaft treu, fand immer besser ins Spiel und schickte den Ball mit Flanken, Einwürfen und Freistössen immer wieder gefährlich in Richtung Tor der Pfälzer. Ein Assist war ihm dabei vergönnt, den er wieder in seine Statistik eintragen darf. Dies brachte Ihm wieder eine Einberufung ins Team der Runde im deutschen „kicker“. Bereits zum 4. Mal wurde ihm nun diese Auszeichnung zu Teil. Wir freuen uns für dich, Christian! Für Kaiserslautern wird es immer enger, bereits nächste Woche gibt es ein 6-Punkte-Spiel gegen den SC Freiburg mit Jonathan Schmid. Trotz aller Dementis nach dem Spiel, dürfte sich der Trainerstuhl von Marco Kurz schön langsam auch als Übungsgerät für Laubsägearbeiten herausstellen. (kicknik)

 

Hannover 96 (7.) – 1. FC Köln (13.)     4:1 (1:1)

Hannover 96 hat 3 ÖFB-Legionäre unter Vertrag – im Kader für dieses Spiel gegen den 1.FC Köln war leider kein Einziger. Somit mussten sich alle mit besseren Tribünenplätzen begnügen. Während dies für Daniel Royer und Samuel Radlinger fast schon zur Gewohnheit wurde, teilte Emanuel Pogatetz am Sonntag dieses Schicksal mit seinen Landsleuten. Er wurde von Mirko Slomka aus dem Kader gestrichen – die Begründung: mangelhafte Einstellung. Man wird sehen, ob dies nur eine kurzfristige Disziplinierungsmaßnahme war, oder ob dies nun auch für die nächsten Spiele gilt. Pogatetz verpasste ein spannendes Spiel mit vielen Torchancen und wichtigen 3 Punkten für Hannover im Kampf um die Europa-League-Plätze. (xandi)

 

 

Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an: 

Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h) 
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz) 

 

Leistungsdaten
Name Verein Min. Tore Assists TS TSV ZK PQ BK (90M) Dist. (90M) Läufe (90M) Spr. (90M) Vavg
Martin Harnik VfB Stuttgart 67 0 0 0 0 42,9% 62,5% 30 (40) 9,4 (12,6) 70 (94) 20 (27) 8,39
Martin Stranzl Borussia M’Gladbach 90+ 0 0 1 2 62,5% 79,6% 79 10,7 40 11 6,91
Sebastian Prödl SV Werder Bremen 56 0 0 0 0 90,9% 100% 29 (47) 5,8 (9,3) 13 (21) 5 (8) 6,16
Zlatko Junuzovic  SV Werder Bremen 90+ 0 0 0 0 54,6% 76,0% 43 13,3 74 19 8,53
Andreas Ivanschitz 1. FSV Mainz 05 25 0 0 1 1 57,1% 60,0% 17 (61) 3,1 (11,2) 15 (54) 3 (11) 6,55
Jonathan Schmid SC Freiburg 90+  0 1 1 2 41,7% 72,2% 35 11,8 79 25 7,60
David Alaba FC Bayern München 90+ 0 0 0 0 92,3% 96,9% 82 10,4 60 21 6,95
Christian Fuchs FC Schalke 04 90+ 0 1 0 7 60,0% 77,8% 82 11,1 58 21 7,27

 

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. David Alaba (großarte Leistung als LV, ausgezeichnete Zweikampf-/Passquote, gewann wichtige Zweikämpfe) 
2. Christian Fuchs (kam mit Fortdauer des Spiels zu immer besseren Vorstößen, Assist)
3. Jonathan Schmid (großteils gute Leistung im rechten Mittelfeld, tolle Laufwerte, Assist)

 

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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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