Deutsche Bundesliga, 5. Spieltag – Die Vorschau aus ÖFB-Sicht
Breite Brust statt Länderspielfrust.
Mit dem Rückenwind der Euphorie nach dem Länderspiel-Sieg gegen Irland kehren unsere Nationalspieler – allen voran der engültig zum Halbgott beförderte David Alaba – zur ihren Arbeitgebern in der Deutschen Bundesliga zurück. Dies wird sie wohl über die ein oder andere Stichelei bezüglich der 3:0-Niederlage gegen Deutschland hinwegsehen lassen, jetzt gilt es sich wieder in der stärksten Liga der Welt zu messen.
Vor allem sollten viele unsere Legionäre die Zeit nützen, um wieder in Form zu kommen. So beeindruckend es war, mit einem Nationalteam, dessen Spieler zu 70% außer Form sind, den Sieg gegen Irland zu erzwingen, gegen die deutlich stärkeren Schweden wird das wohl nicht reichen. Daher sind Einsatzzeiten und Erfolgserlebnisse für unsere Legionäre in den nächsten Wochen wichtiger denn je.
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Freitag, 13.09.2013 / 20:30 |
Seit Mai 2012 ist die Hertha aus Berlin zu Hause ungeschlagen – die Hauptstädter werden alles daran setzen, dass dies auch so im Freitagsspiel gegen den VfB Stuttgart bleibt. Die Schwaben kommen nach dem deutlichen Sieg gegen Hoffenheim im 1. Spiel unter Neo-Trainer Thomas Schneider mit breiter Brust ins Olympia-Stadion und erhoffen sich zumindest einen Punkt in die Heimat entführen zu können.
Ob dieses Spiel mit österreichischer Beteiligung starten wird, ist fraglich, da zuletzt Martin Harnik nicht in der Stammformation des VfB stand. Sollte er nicht von Beginn an dabei sein, ist aber zu erwarten, dass er im Laufe der 2. Halbzeit zum Einsatz kommt. Dies ist natürlich auch abhängig vom Spielverlauf. Es ist – auch im Hinblick auf die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele – zu hoffen, dass der ÖFB-Legionär bald zu seiner Form findet, dann wird er sicherlich wieder in der Startelf stehen. (xandi)
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Samstag, 14.09.2013 / 15:30 |
"Wir müssen sofort Vollgas geben!" – Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat den Rekordmeister vor der Gefahr gewarnt „dass wir uns einlullen lassen, etwa von nicht so namhaften Gegnern wie Pilsen", oder dem bevorstehendem Ligaduell gegen Hannover 96. Bayern Münchens Bosse haben vor dem Beginn der englischen Wochen den Triple-Gewinner mit mahnenden Worten zur höchsten Konzentration und Top-Leistungen aufgefordert. Der Punkteverlust in Freiburg wurde nicht so einfach hingenommen, stattdessen mit mahnenden Worten quittiert. Mit Vollgas soll es beim Fußball-Rekordmeister in den heißen Herbst gehen. Die Personalsorgen im Mittelfeld werden als Ausrede nicht zugelassen. Die teils langwierigen Blessuren von Mario Götze (Ausfallzeit: noch zwei bis drei Wochen), Javi Martinez (drei bis vier Wochen), Thiago (zwei Monate) und Jan Kirchhoff (ungewiss) dürften nach Meinung der Bosse „nicht dazu führen, dass wir in dieser Phase der Saison ins Weinerliche verfallen und sagen, der eine oder andere Spieler kann nicht zwei oder drei englische Wochen spielen.“
Dieser Personalengpass im Mittelfeld und die beiden Abgänge von Anatoli Timoschtschuk und Luiz Gustavo heizen eine weitere Diskussion innerhalb der Bayern an: Ist David Alaba bei Bayern als Linksverteidiger verschenkt? Nach seiner Klasseleistung im Dress der österreichischen Nationalmannschaft drängt sich diese Frage natürlich auf. Es spricht aber auch einiges dagegen. Trainer Guardiola setzt Kapitän Phillip Lahm eher im Mittelfeld ein. Und: Irgendjemand müsste ja dann den Linksverteidiger geben. Außerdem: Er und Ribéry gemeinsam auf links – wo gibt's denn etwas Besseres auf der Welt? Alaba sieht die Positionsdiskussion nach außen hin gewohnt gelassen. Er glaube, er sei "ein flexibler Spieler", sagte er laut SZ, "der auf unterschiedlichen Positionen" spielen könne.
Und deswegen wird er samstags auch wieder als Linksverteidiger auflaufen, wenn es für die Bayern im Heimspiel darum geht, sich für die Champions League einzustimmen. Apropos Heimspiele: Seit dem 15.12.2012 haben die Münchner keines mehr verloren. In den letzten beiden Duellen kassierten die Niedersachsen elf Gegentore, und ihre letzten beiden Liga-Gastspiele verloren sie mit je drei Gegentreffern. Die Münchner gewannen alle zehn Heimspiele dieses Jahres und büßten zu Hause letztmals beim 1: 1 gegen Gladbach am 15. Dezember 2012 Punkte ein. Eine erschreckende Statistik für alle Anhänger aus Hannover. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung der Bayern unter Pep weiter vorangetrieben wird. (sami)
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Samstag, 14.09.2013 / 15:30 |
Spiel eins nach Marko Arnautovic – ein wenig enttäuscht sind wir schon, dass die Ehe zwischen Werder Bremen und Marko Arnautovic nie so richtig funktionert hat. Noch enttäuschter sind wir aber, dass Medien wie die "Bild" dafür sicher mitverantwortlich sind – keine noch so abstruse Gelegenheit wurde ausgelassen, um den sogenannten "Skandal-Ösi" in ein schlechtes Licht zu rücken und zu diskreditieren. Wie auch immer, jetzt hat er bei Stoke City die Chance auf einen Neuanfang und dazu wünschen wir ihm nur das Beste!
Doch nicht nur der Österreicher bestimmte zuletzt die Schlagzeilen, auch Ex-Werderaner und Hoffenheims "Trainingsgruppe 2"-Goalie Tim Wiese war zuletzt wieder in aller Munde. Angeblich wurde an einer Rückkehr Wieses an die Weser gebastelt, auch die Fans stimmte Sprechchöre pro Wiese an. Dazu kam noch, dass sowohl Trainer Robin Dutt als auch Sportdirektor Eichin diesen Spekulationen zunächst keine klare Abfuhr erteilten, erst am Donnerstag stellte Eichin klar "Wiese wird nicht kommen!". Und unsere ganz ehrliche Meinung zur Bremer T-Frage: Bevor man einen völlig (selbst)überschätzten Wiese holt, sollte man lieber dem jungen Österreicher Richard Strebinger eine Chance geben, sich zu beweisen.
Was können wir von dem Spiel erwarten? Nun, Robin Dutt hatte jetzt einige Tage um mit der Mannschaft – zumindest den Spielern, die nicht mit ihren Nationalteams unterwegs waren – am bis dato nicht vorhandenen Offensivspiel zu arbeiten. Hat wohl nicht so gut geklappt, bei einem Testspiel gegen St. Pauli ging man sang- und klanglos mit 1:4 unter. Nach dem überraschend guten Saisonstart, kehrte Bremen mit zwei Niederlagen in Folge auf den Boden der Realität zurück. Dieses wird kein Top-Jahr für die Bremer, die Mannschaft muss sich erst konsolidieren und die Ideen von Robin Dutt verinnerlichen. Das wird wohl in der ersten Saisonhälft noch nicht zu famosen Auftritten führen (können). Aber auch die Eintracht hat einen miserablen Start hingelegt. Die Europa League-Starter konnten aus den ersten vier Spielen gerade einmal 2 Pünktchen mitnehmen. Es riecht also derzeit nicht unbedingt nach einem Spitzenspiel, aber wir lassen uns gerne eines besseren belehren.
In diesem Spiel werden wir diesmal nur einen Österreicher am Spielfeld sehen, und das ist Abwehrchef Sebastian Prödl. Prödl kommt sicher mit guter Stimmung und breiter Brust vom Länderspiel-Doppel an die Weser zurück. Während er gegen Deutschland nur auf der Bank saß, zeigte er gegen Irland doch eine weitgehend starke Leistung. So wie auch dem Nationalteam fehlt Werder Bremen der Mittelfeldmotor Zlatko Junuzovic. Er hat eine Stressreaktion im Fuß – was auch immer das genau sein mag – und wird zumindest zwei bis drei Wochen ausfallen. (thelex)
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Samstag, 14.09.2013 / 15:30 |
Am Samstag trifft der 1. FSV Mainz vor eigener Kulisse auf den Championsleague-Starter FC Schalke 04. Mainz befindet sich nach wie vor in einer guten Form, gewann man doch drei von vier Spielen vor der Länderspiel-Pause. Nur gegen Hannover zog man zuletzt den Kürzeren und verlor auswärts deutlich mit 4:1. Schalke kam diese Saison noch nicht richtig in Fahrt, die neuen Spieler haben sich noch nicht perfekt integriert und man hatte oft Pech im Abschluss. Auch gegen Mainz stehen wieder einige Probleme an, so muss der Top-Stürmer der "Knappen", Klaas-Jan Huntelaar, gegen Mainz passen. Auch der Österreicher Christian Fuchs wird gegen Mainz pausieren müssen. "Christian ist leicht angeschlagen aus Österreich zurückgekommen und musste die Einheit am Donnerstag vorzeitig beenden", klärt Keller auf. Um das Knie von Kevin-Prince Boateng gab es Anfang der Woche noch Spekulationen, diese sind aber aus der Welt. Es sei alles in Ordnung meinte Keller über Boatengs Gesundheitszustand.
Auf Seiten von Mainz 05 wird Julian Baumgartlinger in der Start-Elf beginnen. Von Baumgartlinger wird wieder viel im defensiven Mittelfeld abverlangt werden, zuletzt gegen Hannover konnte er nicht gänzlich überzeugen. Doch sollte er genügend Selbstvertrauen aus dem Ländermatch gegen Irland mitnehmen können. Wir erwarten eine sehr enge Partie, es wird nur von Nuancen abhängen wer die drei Punkte einstreifen kann. (maha)
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Samstag, 14.09.2013 / 15:30 |
Die Bundesliga steht nach der Länderspielpause wieder voll im Fokus. Beim FCA ging es aus österreichischer Sicht etwas turbulent zu. Das Wichtigste vorab: Für Raphael Holzhauser (20) wird die Suspendierung von der österreichischen U21-Nationalmannschaft keine Folgen beim FC Augsburg haben. Zwar wurde dem Mittelfeldspieler am Dienstagmorgen von Trainer Markus Weinzierl und Manager Stefan Reuter in einem Gespräch kräftig der Kopf gewaschen, doch dabei soll es auch bleiben. Es wurde an die Professionalität von Holzhauser appeliert. „Wir legen sehr viel Wert auf Disziplin und es müssen Regeln eingehalten werden, gerade wenn man mit einer Mannschaft unterwegs ist und sich sofort wieder auf das nächste Spiel vorbereiten muss“, hat Reuter wenig Verständnis für das Fehlverhalten von Holzhauser. Damit hat sich die Sache aber auch für die Verantwortlichen des FC Augsburg. „Raphael hat eingesehen, dass es ein Fehler war. Für uns ist das Thema durch, es gibt keine Konsequenzen für ihn. Jetzt gilt die ganze Konzentration wieder dem FCA und dem Punktspiel am Samstag gegen den SC Freiburg“, setzte Reuter nun einen Schlusspunkt.
Eine Garantie für die Startelf gibt es sicherlich keine, aber Holzhauser stand bis jetzt jedes Mal in der Startelf und seine Leistungen waren durchaus positiv. So prophezeien wir einen Platz in der Startelf auch für das Spiel gegen Freiburg.
Alexander Manninger meldet sich in der Zwischenzeit mit einer Kampfansage zu Wort: „Mit meiner Achillessehne ist wieder alles in Ordnung“, sagt er. Auch wenn Hitz in den beiden vergangenen Spieltagen fehlerfrei gespielt hat und mit der Mannschaft zwei Siege in Folge feierte, sollte er sich nicht zu sicher sein. Manninger sitzt ihm im Nacken: „Ich bin fit und habe natürlich die Hoffnung, dass ich spiele. Aber das entscheidet allein der Trainer, und seine Entscheidung muss man dann auch akzeptieren. Schau mer mal.“ Er hat das Gemüt eines Bernhardiners. Zumindest rein äußerlich. Er wirkt bedächtig in seinen Aussagen, aber man spürt auch, dass er tief im Inneren nur eines will – wieder zurück ins Tor! Der Österreicher ist auf alle Fälle nach seiner Verletzung fit und bereits die zweite Woche wieder im Training. Wir müssen uns wohl oder übel von der Entscheidung des Trainers überraschen lassen. (sami)
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Sonntag, 15.09.2013 / 15:30 |
Die beiden offensivstarken Mannschaften Hoffenheim und Gladbach eröffnen den Bundesliga-Sonntag um 15:30. Beide Mannschaften spielten bisher einen passablen Saisonstart und halten bei fünf (Hoffenheim) bzw. sechs (Gladbach) Punkten nach dem 4. Spieltag. Nur zuletzt gingen die Kraichgauer in Stuttgart mit 6:2 unter. Hingegen konnte Gladbach gegen Werder Bremen mit einem 4:1 Sieg aufzeigen. Währenddessen werden die Gerüchte um eine Neuverpflichtung bei den „Fohlen“ immer konkreter. Und zwar geht es um einen Ersatz in der Innenverteidigung. Wie bekannt, wird der Österreicher Martin Stranzl nach dieser Saison seine Karriere höchstwahrscheinlich beenden. Nun soll der ehemalige Kollege von Alexsander Dragovic beim FC Basel, Martin Schär, im Winter nach Gladbach wechseln. Max Eberl (Sportdirektor von Mönchengladbach) gab sich allerdings bedeckt: "Im Winter werde man mit Stranzl und Brouwers über die Zukunft entscheiden und erst danach etwaige Nachfolgekandidaten kontaktieren".
Unabhängig von etwaigen Transfers wird Martin Stranzl wieder in der Innenverteidigung beginnen. Ob man auswärts gegen Hoffenheim voll punkten kann, wird sich am Sonntag zeigen. Unsere Einschätzung lautet: es wird eine Punkteteilung im Kraichgau geben. (maha)
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Sonntag, 15.09.2013 / 17:30 |
Ein Offensivspektakel wird sich aller Voraussicht nach an diesem Sonntagabend in Braunschweig nicht abspielen. Die fehlende Durchschlagskraft ist immerhin auch ein Grund dafür, dass beide Teams am Tabellenende zu finden sind. Bei Braunschweig konnte man das vor der Saison durchaus erwarten – bei den Franken aus Nürnberg weniger. Anhand der spärlichen Ausbeute des 1. FC Nürnberg (zwei Punkte aus vier Spielen) wird deutlich, dass der Saisonstart alles andere als gelungen ist. Zusätzlich ist die Wahrnehmung nach dem 0:1 gegen Augsburg negativ beeinflusst und wirft die Frage auf: wo ist sie, die mannschaftliche Geschlossenheit, die den Club zuletzt ausgezeichnet hat?
Balitsch ist bemüht, einem Horrorszenario vorzubeugen: „Es wird jetzt viel am Augsburg-Spiel festgemacht. Und durch das Ergebnis wird vieles auch zu Recht negativ gesehen. Aber man darf die Leistungen davor nicht verteufeln“, kommentiert er die letzten Wochen. Gegen Hoffenheim (2:2) habe man sich zurückgekämpft und sich auch gegen Hertha BSC Berlin (2:2) in Unterzahl erfolgreich gewehrt. Selbst im gewohnt einseitig verlaufenen Derby gegen den FC Bayern München habe man eine Stunde lang vieles richtig gemacht. Ausserdem hat man durch die Verpflichtung von Daniel Ginczek, der letzte Zweitliga-Saison 18-fach getroffen hatte, und den erst kürzlich verpflichteten Ex-Wolfsburgers Hasebe, eine schlagkräftige Offensive für die Saison. Vor allem der japanische Nationalmannschafts-Kapitän soll Stabilität reinbringen, Ruhe im Aufbauspiel einfließen lassen – auch damit sein Landsmann Kiyotake wieder seine volle Kreativität einbringen kann.
Emanuel Pogatetz wird, unabhängig vom präfarierten Spielsystem Wiesingers, seinen Stammplatz in der Innenverteidigung sicher haben. Leider erlebte er mit der österreichischen Nationalmannschaft ein Déjà-vu in München. Exakt 13 Tage zuvor war er mit seinem neuen Verein an gleicher Stätte ähnlich punkt-, tor- und chancenlos vom Platz gegangen wie am Freitagabend nach dem 0:3 gegen die deutsche Nationalelf. Auch mit dem Club hatte es für Pogatetz beim 0:2 gegen die Triple-Bayern nichts zu holen gegeben. Dem erfahrenen Internationalen ist es sicherlich zuzutrauen, so eine Schlappe wegzustecken und sich neu motivieren zu können. Über Muhammed Ildiz haben wir schon mehrfach berichtet – er wird nicht mehr für den Kader eingeplant, bis er sich körperlich wieder in Form gebracht hat. (sami)
Viel Erfolg unseren Legionären in Deutschland!
(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)