Deutschland

Warum Kevin Stöger mit zur Europameisterschaft muss

Die Saison von Kevin Stöger verläuft hierzulande unter dem Radar. Dabei spielt der 30-Jährige aktuell seine beste Profisaison – und zählt damit zu den besten Spielern der Deutschen Bundesliga.

Noch hat [spielerprofil spieler=“Kevin Stöger“] kein Länderspiel auf dem Konto. Ein Umstand, der sich für den mehrfachen Juniorennationalspieler aber bald ändern könnte. Denn Stöger spielt aktuell seine beste Profisaison überhaupt und ist beim VfL Bochum nicht nur absoluter Stammspieler und Leistungsträger, sondern vermutlich der entscheidende Faktor dafür, dass der Ruhrpott-Klub auch im dritten Jahr in Folge die Klasse hält.

Stammplatzgarantie in Bochum

Dabei agiert der ÖFB-Legionär als zentrale Anspielstation im Mittelfeld der Bochumer und erhielt von Cheftrainer Thomas Letsch zuletzt gar eine Stammplatzgarantie. Nur ein einziges Mal setzte der deutsche Trainer den Österreicher aus freien Stücken auf die Ersatzbank – bei seinem Debüt im Oktober 2022. Wenn Stöger fit und nicht gesperrt war, gehörte er anschließend ausnahmslos zur Bochumer Startelf.

„Kevin ist für uns ein ganz, ganz wichtiger Spieler. Er fordert immer den Ball. Das ist seine große Stärke, und genau das tut uns gut“, lobte Letsch seinen Schützling und lieferte damit zugleich die Gründe mit, weswegen der 30-Jährige für seine Mannschaft momentan so elementar ist – seine Stärke am Ball.

Europaweite Top-Werte

Nach 22 Spielen stehen für Stöger in der Saison 2023/24 bislang fünf Tore und sechs Assists zu Buche. Damit ist der Mittelfeldstratege in etwa an 40 Prozent der Treffer seines Teams direkt beteiligt. Dazu befindet er sich ligaweit auf dem dritten Platz in der Kategorie „Meiste Pässe in den Strafraum“ und auf dem ersten Rang bezogen auf Pässe, die schusserzeugende Aktionen nach sich ziehen – womit er unter anderem Spieler wie Jamal Musiala, Florian Wirtz und Leroy Sane hinter sich lässt.

Auch in den Kategorien „Progressive Pässe“ und „Erwartete Assists“ verzeichnete der 30-Jährige Spitzenwerte – und das, innerhalb sämtlicher europäischen Top-Fünf-Ligen. Das Scoutingportal „fbref“ vergleicht den Österreicher dabei mit Lazio-Stammkraft Luis Alberto, Ivan Rakitic vom FC Sevilla sowie WM-Sieger Rodrigo de Paul von Atletico Madrid.

Union Berlin scheiterte mit Angebot im Winter

Durch seine Leistungen machte Stöger schon im Winter auf sich aufmerksam. So soll Bundesligakonkurrent Union Berlin sogar ein Angebot für den ÖFB-Legionär abgegeben haben – damit aber bei den Bochumer Verantwortlichen abgeblitzt sein. Weil diese den Österreicher, trotz auslaufenden Vertrags im kommenden Sommer, als zu wichtig im Kampf um den Abstieg empfanden.

Eine Entscheidung, die Früchte tragen sollte: Denn Bochum liegt zwar aktuell auf dem 15. Tabellenplatz, hat auf den Relegationsplatz aber bei zehn ausbleibenden Spielen acht Zähler Vorsprung. In der Rückrunde steuerte Stöger dabei zwei Assists und ein Tor bei. Nämlich jenes beim 3:2-Sieg über Titelverteidiger FC Bayern München. Über den Sommer zu halten dürfte Stöger allerdings nicht sein – dann wird der 30-Jährige wohl seine letzte Chance auf einen großen Vertrag nutzen.

Länderspiele im März im Blick

Zuvor könnte der Mittelfeldspieler seine Saisonleistung aber noch krönen und sein Debüt im österreichischen Nationalteam feiern. Zahlreichen Jugendländerspielen folgte nämlich in all seinen Jahren als Bundesliga- und Zweitligaspieler nie das Debüt im A-Nationalteam. Zuletzt fand sich Stöger zumindest auf der Abrufliste wieder. Womit er sich definitiv im Blickfeld von Nationaltrainer Ralf Rangnick befindet.

Dieser wird in Kürze seinen Kader für die Länderspiele gegen die Slowakei und die Türkei berufen und mit diesem zuvor ein Trainingslager im spanischen Marbella absolvieren. Weswegen sich die nominierten Spieler wohl große Chancen auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft 2024 ausrechnen dürfen. Möglich, dass Kevin Stöger dann zu jenen Spielern zählt, die noch auf den EM-Zug aufspringen. Blickt man auf die Leistungen des 30-Jährigen, wäre dessen Länderspieldebüt nämlich mehr als verdient.