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Legionärs-Check DFL, 25. Spieltag

„Ein Prödl-Comeback wie im Märchen“

Der 25. Spieltag war bis Sonntag leider sehr arm an Highlights was die österreichischen Legionäre anbelangt. Erst das etwas überraschende Startelf-Comeback von Sebastian Prödl samt seinem Tor sollte uns entschädigen und die österreichische Scorerliste nicht jungfräulich belassen. Die Torjägerkrone für Martin Harnik wird nach der Nullnummer in Stuttgart und dem Triplepack von Mario Gomez beim Kantersieg der Bayern jetzt wieder sehr unrealistisch…

 

VfB Stuttgart (8.) – 1. FC Kaiserslautern (18.)  0:0

Das Ergebnis lässt es schon vermuten, ein an Langeweile kaum zu überbietender Freitagabend-Kick. Die Schwaben konnten nicht an ihre Leistungen der Vorwochen anschliessen, und die Pfälzer standen zwar hinten ganz gut, es fehlt aber anscheinend tatsächlich die Klasse um Bundesligamannschaften ernsthaft zu gefährden. 16 Spiele ohne Sieg sprechen da eine deutliche Sprache. Martin Harnik konnte diesmal leider nicht überzeugen und wurde in der zweiten Hälfte ausgewechselt. Die fest eingeplanten Punkte aus diesem Spiel könnten den Stuttgartern noch fehlen wenn es darum geht, einen Platz im europäischen Fußball zu besetzen. (kicknik)

 

1. FSV Mainz 05 (12.) – 1. FC Nürnberg (9.)     2:1 (2:0)

Die Mainzer haben sich mit diesem Sieg vermutlich aller Abstiegssorgen entledigt. Die Mannen von Thomas Tuchel begannen von Start weg furios und erdrückten die Nürnberger fast. Erst nach dem Anschlusstreffer kamen die Nürnberger etwas ins Spiel, hatten aber nie wirklich eine Chance, das Spiel noch zu drehen. Die beiden Österreicher Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger wurden im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt, konnten aber in dem dann bereits etwas zerfahrenen Spiel bis auf eine Großchance von Andi Ivanschitz keine entscheidenden Akzente mehr setzen. (thelex)

 

Borussia Mönchengladbach (3.) – SC Freiburg (17.)     0:0

Auch wenn Mönchengladbach keine Punkte auf Spitzenreiter BVB verloren hat, müssen sie – nach nun 3 sieglosen Spielen in Folge – mehr oder weniger ihre Titelambitionen begraben und sich auf den Kampf um die Champions-League-Fixplätze konzentrieren. Martin Stranzl war über die volle Distanz am Platz und sah seine 3. Gelbe Karte in dieser Saison. Auch Jonathan Schmid beackerte wie üblich über 90 Minuten die rechte Mittelfeldseite der Freiburger mit der höchsten Laufleistung aller ÖFB-Legionäre und verzeichnete 3 (erfolglose) Torschüsse. (xandi)

 

FC Bayern München (2.) – TSG 1899 Hoffenheim (10.)     7:1 (5:0)

Wirklich beeindruckend die Leistung der Münchner, nachdem sie nach den letzten Leistungen so stark in der Kritik standen. Hoffenheim war an diesem Samstag zwar ein dankbarer Gegner, aber bei dieser Überlegenheit hätte sich an diesem Tag wohl jede Mannschaft schwer getan. Wenn Robben, Ribery und Gomez mal richtig ins laufen kommen, hat es jeder schwer – dessen war sich auch TSG-Trainer Babbel bewußt. David Alaba glänzte diesmal auf der linken Abwehrseiterseite und spielte 90 Minuten durch. Er erhielt dafür die Bildnote 1 und zeigte einmal mehr sein unglaubliches Allround-Talent (kicknik)

 

1. FC Köln (14.) – Hertha BSC Berlin (15.)     1:0 (1:0)

Durch dieses 1:0 verschafften sich die Kölner nach 4 sieglosen Partien in Folge etwas Luft zu den Abstiegsplätzen. Für die Berliner heißt hingegen das Motto für den Rest der Spielzeit „Abstiegskampf pur“. Köln dominierte die erste Hälfte und ging völlig verdient in Führung. Nach der Pause ging es dann heftig zur Sache und das Spiel wurde nach 3 Platzverweisen (zwei auf Kölner, einer auf Berliner Seite) nur mit 19 Spielern beendet. Unter anderem musste auch Lukas Podolski mit Rot vom Platz, der wohl nächste Saison in der Premier League bei Arsenal spielen wird. Marco Djuricin wurde erneut von Otto Rehhagel nicht im Kader berücksichtigt und musste das Spiel von der Tribüne des Rhein-Energie-Stadions verfolgen. (xandi)

 

SV Werder Bremen (6.) – Hannover 96 (7.)     3:0 (1:0)

Es ist normaler Weise nicht unsere Art, unsere hellseherischen Qualitäten herauszustreichen – aber wenn es so punktgenau aufgeht wie diesmal, freuen wir uns natürlich schon! Zitat aus unserer Vorschau: „Für einen internationalen Startplatz müssten die Bremer die Gunst der Stunde nützen: erstens sind die Hannoveraner nach dem extrem kräftezehrenden Spiel in der Europa League vielleicht noch nicht ganz frisch (zusätzlich zu zahlreichen Ausfällen) und könnten mit aggressivem Pressing und Tempofußball am falschen Fuß erwischt werden und zweitens ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Leverkusener Selbstwertgefühl nach der 1:7-Klatsche in Barcelona so angeknackst ist, dass sogar die VWerkself aus Wolfsburg daraus ihren Nutzen zieht und dieses Duell gewinnt. Geht unsere Theorie auf, befindet sich der SV Werder am Sonntag nur noch einen Punkt hinter Platz fünf in der Tabelle.

Die ersten 15 Minuten des Spiels sah es zugegebener Maßen jedoch völlig anders aus, da hatte Hannover einen Großchance nach der anderen und hätte gut und gern 3:0 führen können. Dann jedoch kam aus heiterem Himmel Claudio Pizarro und damit die Führung für Werder Bremen. Nach der Führung konnten die Hannoveraner nicht mehr entscheidend zusetzen, spätestens mit dem 2:0 war das Spiel eigentlich entschieden. Besonders erfreulich aus österreichichischer Sicht war, dass besagtes 2:0 für Werder von Sebastian Prödl mit dem Kopf erzielt wurde – in seinem Comebackspiel in der Bundesliga nach der schweren Gesichtsverletzungen. Prödl bedankte sich darauf sofort bei seinem Physiotherapeuten und Fitnesstrainer – manche Geschichten schreibt eben nur der Fußball!

Zlatko Junuzovic bewegte sich wieder sehr viel und präsentierte sich zweikampfstart, hatte aber sonst keine bemerkenswerten Auftritte – in der ersten Halbzeit hätte er gute Gelegenheit gehabt, als er links völlig ungedeckt mitlief, leider jedoch nicht angespielt wurde. Emanuel Pogatetz agierte zumeist sehr sicher, einzig beim 3:0 von Rosenberg hätte er den Pass von Pizarro verhindern können. So hätte er sich sportlich für die zuvor erhaltene Ohrfeige revanchieren können. Dann gab es im Weserstadion noch zwei Sensationen. Sensation 1: Daniel Royer wurde in Minute 71. eingewechselt. Sensation 2: Zlatko Junuzovic konnte nach Royers erster Spielaktion (eine extrem ungestüme Attacke gegen Junuzovic‘ Unterschenkel weiterspielen. Eine wirklich selten dumme Aktion von Royer, die zwar vielleicht auf Übermotivation zurückzuführen ist, aber in keine Weise zu entschuldigen ist – eine rote Karte wäre hier absolut verdient gewesen. (thelex)

Pizarro-Ohrfeige, Tor von Sebastian Prödl, Royer-Attacke an Junuzovic:

http://vimeo.com/38353080

 

FC Schalke 04 (4.) – Hamburger SV (13.)     3:1 (3:1)

Seit 2004 mussten die Schalker auf einen Heimsieg gegen den HSV warten, am Sonntag hat es nun endlich geklappt. Damit sind die Knappen mit Christian Fuchs wieder ganz dicht an den Plätzen für die Königsklasse im europäischen Fussball dran, nur mehr ein Punkt hinter Gladbach. Christian Fuchs spielte eine solide Partie über 90 Minuten auf der linken Abwehrseite, ohne dabei zu glänzen. (kicknik)

 


Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an: 

Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h) 
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz) 

 

Leistungsdaten
Name Verein Min. Tore Assists TS TSV ZK PQ BK (90M) Dist. (90M) Läufe (90M) Spr. (90M) Vavg
Martin Harnik VfB Stuttgart 68 0 0 3 0 27,3% 80,0% 34 (45) 9,0 (11,9) 52 (69) 14 (19) 7,92
Andreas Ivanschitz 1. FSV Mainz 05 17 0 0 1 0 42,9% 25,0% 8 (42) 2,8 (14,8) 16 (85) 6 (32) 8,39
Julian Baumgartlinger 1. FSV Mainz 05  7 0 0 0 0 100% 50,0% 4 (51) 1,6 (20,6) 7 (90) 4 (51) 8,72
Martin Stranzl  Borussia M’Gladbach  90+ 0 0 0 1 65,0% 100% 119 10,2 25 7 6,66
Jonathan Schmid  SC Freibrug 90+ 0 0 3 1 44,4% 75,0% 33 11,5 79 28 7,45
David Alaba FC Bayern München 90+ 0 0 1 2 71,4% 88,5% 82 10,6 52 23 7,06
Sebastian Prödl SV Werder Bremen 90+ 1 0 1 0 76,9% 87,5% 46 nv nv  nv  nv 
Zlatko Junuzovic SV Werder Bremen 86 0 0 1 0 75,0% 83,3% 57 (60) nv nv nv nv
Emanuel Pogatetz   Hannover 96 90+ 0 0 0 0 66,7% 86,2% 49 nv nv nv nv
Daniel Royer Hannover 96 20 0 0 0 0 33,3% 66,7% 14 (63) nv nv nv nv 
Christian Fuchs FC Schalke 04 90+ 0 0 0 0 59,3% 86,8% 71 10,9 56 16 7,02

 

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. Sebastian Prödl (großartiges, souveränes und stabiles Comeback, gekrönt durch ein Tor) 
2. Zlatko Junuzovic (tolle Zweikampf- und Passquote, unermüdlich überall zu finden)
3. David Alaba (zeigte bei seiner souveränen Leistung als LV sein Allroundtalent)

 

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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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