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Legionärs-Check DFL, 31. Spieltag

Einmal Durchschnaufen für die CL-Helden.

Der FC Bayern München und Borussia Dortmund ließen am Wochenende ihre jeweilige A-Garnitur pausieren und rotierten komplett durch – dennoch gab es für beide Mannschaften drei Punkte, wenngleich auch nur mit einem Tor Differenz. 

Im Abstiegskampf gingen am 31. Spieltag Hoffenheim und vor allem ein entfesseltes Augsburg als Sieger hervor. Die Verlierer der Runde waren Düsseldorf und – einmal mehr – Werder Bremen. Aber: was die Bremer Fans nach nach dem Schlusspfiff in Leverkusen geboten haben, ist das eigentliche Highlight des 31. Spieltags (siehe Video beim Werder-Spielbericht)!

 

 

fc_bayern_muenchen

1:0

sc_freiburg
01 (1:0) 06

Der Rekordmeister kann es auch minimalistisch. Ein Erfolg ohne Spektakel – der FC Bayern siegt  auch in der zweiten Garde mit 1:0 gegen Freiburg und stellt somit den nächsten Bundesliga-Rekord auf. Mit dem 1:0 schraubte der deutsche Meister sein Punktekonto auf unfassbare 84 Zähler – drei Runden vor Schluss drei Zähler mehr als der BVB im vergangenen Meisterjahr. Zugleich spielten die Münchner zum 20. Mal in der Saison zu Null – auch das ist Rekord. Der von SC Trainer Streich prophezeite Abschuss für seine Mannschaft sollte es nicht werden. "Fünf bis acht wären normal", hatte der Coach im Vorfeld der Partie sarkastisch gesagt – gemeint waren natürlich Gegentore. Dass es so schlimm nicht gekommen ist, liegt zum größten Teil an der Heynckeschen Rotation. Aus dem Champions League Gala-Team blieb nur Jerome Boateng über. Das bedeutet natürlich auch, dass David Alaba 90 Minuten lang von der Bank aus zusehen durfte. Die Breisgauer sind sehr tief gestanden – das war wohl der Matchplan um den Münchnern nicht ins offene Messer zu laufen. Weil die Sportclub–Profis der verbliebenen Bayern-Qualität defensiv trotzdem nicht immer gewachsen waren, kamen die Gastgeber einige Male in aussichtsreihe Schusspositionen. Shaqiri (17.), Mandzukic (20.) und Contento (31.) agierten aber dabei merkwürdig unentschlossen. Nach einem fragwürdigen Freistoss – Rafinha kam ins Straucheln und fiel dabei um – erzielte Shaqiri das Führungstor für den FC Bayern. Die Bayern machten danach das Spiel – ohne sich zu verausgaben. In der letzten Viertelstunde erfreute Jupp Heynckes die Zuschauer mit der Hereingabe von Franck Ribéry und Mario Gomez, der Sekunden nach seiner Einwechslung eine riesige Einschussmöglichkeit ausließ. So blieb es beim knappen aber verdienten 1:0-Erfolg für die Bayern. Am Tag der Arbeit, nächsten Mittwoch (20:45), muss Bayern in der Champions League ran. Die Münchner, dieses mal sicherlich mit David Alaba, spielen dabei um den Einzug in das Finale. In der Bundesliga ist man am Samstag darauf beim Spitzenduell in Dortmund (18:30) gefordert. (sami)

 

 

bayer_leverkusen

1:0

sv_werder_bremen
03 (1:0) 14

Was wäre an diesem Tag wohl möglich gewesen, hätte es eine rechte Bremer Offensivseite gegeben. Der SV Werder entschied sich jedoch, Marko Arnautovic wegen Auto(bei)fahrens in der Freizeit zu suspendieren und verzichtete damit auf einen wichtigen Ideen- und Impulsgeber im Flügelspiel. Und dem noch nicht genug, wurde heute die Suspendierung auf die restlichen drei Saisonspiele ausgeweitet. Wäre man im Abstiegskampf, könnte man das glatt als fahrlässig bezeichnen…

Wie auch immer, Werder begann defensiv und im Zweikampfverhalten sehr stark – es ist uns bewusst, dass das etwas surreal anmutet – und nahm die Leverkusener Gefahrenherde Schürrle und Kießling sehr gut aus dem Spiel. Eigene Chancen wurden jedoch zu Lasten der Defensivaufgaben kaum kreiert. In der 33. Minute startete Sidney Sam aus Abseitsposition und prallte mit Werder-Goalie Sebastian Mielitz zusammen. Der Schiedsrichter entschied zu Unrecht auf Strafstoß und Stefan Kießling verwandelte etwas glücklich zum 1:0. In Halbzeit zwei versuchte Leverkusen schnell eine Vorentscheidung herbeizuführen, scheiterte aber an der Bremer Defensive oder am eigenen Abschluss (Kießling und Sam in der 47. Minute, Bender (49.) sowie Wollscheid (52.)). In der 72. Minute hätte Zlatko Junuzovic einen groben Patzer von Philipp Wollscheid zum Ausgleich nützen können, der Ball wurde ihm jedoch kurz vor einer Einschussgelegenheit vom Leverkusener Keeper Bernd Leno vom Fuß gefischt. In Summe geht der Sieg von Leverkusen in Ordnung, es war aber auch deutlich zu sehen, dass das Werder-Teambuilding am Montag Früchte getragen hat und die Mannschaft wieder als Einheit aufgetreten ist. Dass man sich selbst um eine wichtige Offensivwaffe kastriert, ist eine andere Geschichte. 

Die Formkurve von Sebastian Prödl zeigt endlich wieder nach oben, er spielte seinen Parte so wie sein Nebenmann in der Innenverteidigung, Sokratis, souverän ab, gewann knapp 50 % seiner Zweikämpfe und brachte eindrucksvolle 100 % seiner Pässe bei seinen Mitspielern an. Auch seine für einen Innenverteidiger starke Laufleistung von 9,5 km ist erwähnenswert. Zlatko Junuzovic wurde in der 86. Minute ausgewechselt, war über die gesamte Einsatzzeit einer der Aktivposten und brachte ebenfalls fast 95 % seiner Pässe an. Das 1:1 hätter er allerdings machen müssen – es wäre eine zusätzliche Moralinjektion für die Mannschaft gewesen. Das größte Lob gilt allerdings den mitgereisten Werder-Fans, die ihre Mannschaft großartig unterstützten und ihr auch eine halbe Stunde nach Spielende, als die Spieler extra nochmals zum Fanblock gingen, ihren tollen Support zu Teil werden ließen. Trotz der Niederlage kam irgendwie das Gefühl auf, dass es mit dem SV Werder etwas bergauf geht und – vorausgesetzt man setzt alle Leistungsträger ein – der Klassenerhalt geschaft werden kann. Aber Achtung: der Relegationsplatz ist nur noch zwei Pünktchen entfernt, kommende Woche muss gegen Hoffenheim daheim unbedingt gepunktet werden! (thelex)

 

 

vfl_wolfsburg

3:1

borussia_moenchengladbach
11 (1:0) 07

Gladbach musste sich am Samstagnachmittag mit 3:1 in Wolfsburg geschlagen geben. Zwar hatten die Fohlen viel Pech im Spielverlauf, verloren aber trotzdem verdient gegen die stärkeren Wolfsburger. Für Gladbach ist die Nierderlage ein herber Rückschritt auf dem Weg nach Europa. Die direkten Konkurrenten um die Europa League-Plätze, SC Freiburg und Eintracht Frankfurt, ließen jeweils Punkte liegen. So hätte die Borussia die Chance gehabt, auf Tabellenplatz fünf vorzurücken, jedoch verhinderten individuelle Fehler dieses Vorhaben. In der 34. Minute traf Roel Brouwers ins eigene Netz. Zwar konnte Gladbach durch Mlapa in der 52. Minute ausgleichen, aber die Freude darüber hielt nicht lange. Marc-Andre ter Stegen ließ einen Schuss von Ivica Olic (61.) durch die Beine rutschen, in der 75. Minute machte Diego den Sack zu und erhöhte auf den 3:1 Endstand.

Martin Stranzl spielte, wie angekündigt, nicht und musste seiner Mannschaft beim Verlieren zusehen. Für die nächste Runde sollte er aber wieder fit und einsatzbereit sein. (maha)

 

 

fc_augsburg

3:0

vfb_stuttgart
16 (0:0) 12

Der FCA übt aufgrund eines furiosen 3:0 gegen Stuttgart weiterhin Druck auf Fortuna Düsseldorf, TSG Hoffenheim und Werder Bremen aus. Am kommenden Spieltag treffen die beiden letztgenannten um den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse aufeinander. In Bremen dürfen sich die Kicker von der TSG beweisen. Aber egal wie der Abstiegsschlager nächste Runde ausgehen wird, der Optimismus auch nächstes Jahr in der ersten Liga zu spielen, ist beim FCA ungebremst hoch. "Wir bleiben in der Klasse, das ist klar. Wie, das werden wir sehen.", prophezeite Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Vor allem die Art und Weise, wie der Erfolg gegen Stuttgart herausgespielt wurde, gebe "wahnsinnig viel Selbstvertrauen", so Callsen-Bracker.

Auch unser ÖFB–Export Alexander Manninger sieht den FCA im Abstiegskampf auf einem guten Weg. "Die Euphorie ist riesig", sagte der Österreicher. Unter der Woche bekam Manninger noch aufbauende Worte von seinem guten Freund Gianluigi Buffon per Telefon mitgeteilt. Die Sympathien sind dem kleinen "gallischen" Dorf im bayrischen Schwabenland von den verschiedensten Seiten sicher. Der Star ist die Mannschaft – dieser Spruch wird hier gelebt.

Im Spiel gegen Stuttgart bekam Alexander Manninger kaum etwas zu tun, bis er kurz nach der Pause dem anderen ÖFB-Spieler auf dem Platz – Martin Harnik in den Reihen des VfB Stuttgart – eine riesige Chance vereitelte und somit die Stuttgarter Führung verhinderte. In der 61. Minute schlug dann Sturmtank Sascha Mölders zu. Nach einer Ecke köpfte er die Kugel zum 1:0 ins Netz. Was dann folgte war ganz großes Kino. Trainer Weinzierl wechselte in der 81. Minute Marcel de Jong für Werner ein und dieser versetzte die FCA-Fans mit seinem ersten Ballkontakt, bei dem er VfB-Keeper Ulreich mit einem Schlenzer wunderschön überlistete, in Extase. In der 85. Minute bediente Andre Hahn den Südkoreaner Ji und der schoss zum 3:0 in die Maschen. Die Party in Augsburg durfte beginnen. Nächste Woche geht’s für Weinzierls Mannen in den Breisgau zu Freiburg. Drei Spielrunden – neun mögliche Punkte, next stop: direkter Klassenerhalt!(sami)

 

 

mainz_05

0:0

eintracht_frankfurt
10 (0:0) 05

Mainz 05 und Eintracht Frankfurt trennten sich am Sonntag torlos. Beiden Mannschaften hilft dieses Unentschieden wenig, eher das Gegenteil ist der Fall. Mainz ist nun schon seit 6 Spieltagen sieglos und rutscht in der Tabelle immer weiter ins Mittelmaß ab. Die Eintracht hat die internationalen Plätze auch noch lange nicht sicher. In einer eher chancenarmen Partie hielten die Torhüter Wetklo und Nikolov die Kästen sauber. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Mainz den Druck, Andreas Ivanschitz' Treffer wurde aber wegen Abseits aberkannt. Jener bereitete auch die nächste Großchance der Mainzer vor, aber Nikolov reagiert nach einem Pospech-Kopfball stark. Mainz hatte die Chancen auf die drei Punkte, scheiterte aber ein weiteres Mal an unkonzentriertem Abschluss.

Andreas Ivanschitz spielte ein starkes Spiel, bereitete zwei wirklich gute Torchancen vor. Er selbst schoss drei Mal auf das gegnerische Tor. 63 % seiner Pässe kamen beim Mitspieler an, einzig die Zweikampfstatistik lässt zu wünschen übrig. Von 20 Duellen konnte er nur sechs für sich entscheiden, was für einen Offensivspieler aber die Leistung nicht schmälert. Er spielte über die volle Distanz und war mit Sicherheit der beste Mainzer in der Offensive.

Julian Baumgartlinger zeigte eine durchschnittliche Leistung mit wenigen Auffälligkeiten, weder nach oben oder nach unten. 91 % seiner Pässe waren erfolgreich, er lief 11.6 km in 90 Minuten und gewann 10 von 24 Zweikämpfen.  (maha)

 

 

fc_schalke_04

4:1

hsv_hamburg
04 (2:1) 08

Was für ein Comeback von Klaas-Jan Huntelaar! In seinem ersten Spiel nach seiner Verletzung erzielt der Niederländer gleich drei Tore und erlegt den Hamburger SV somit nahezu im Alleingang. Schalke bleibt somit in der Pole-Position für den Champions League-Qualifikationsplatz – die Königsblauen haben nun drei Punkte Vorsprung auf die fünftplatzierten Frankfurter. Der HSV, der gleich zu Beginn in Führung ging, bleibt im Rennen um einen Europa League-Platz, nur ein Punkt fehlt auf den SC Freiburg. Christian Fuchs stand erwartungsgemäß nicht in der Startelf, er wurde in der 78. Minute eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden, er konnte somit keine spielentscheidenden Akzente mehr setzen.

Trotz der guten Tabellenposition gibt es aber nun Diskussionen in Gelsenkirchen: die BILD-Zeitung brachte Stefan Effenberg als potenziellen Nachfolger für Jens Keller ins Spiel – wieviel Wahrheitsgehalt in dieser Meldung liegt, ist schwer zu beurteilen, fix ist jedenfalls, dass Verhandlungen mit ihm von den Schalker Offiziellen nicht dementiert wurden – ob Effenberg mit keinerlei Trainererfahrung im Profibereich der richtige Übungsleiter für Schalke ist, kann aber durchaus in Frage gestellt werden… (xandi)

 


Leistungsdaten

20122013_31

Legende:

Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Alexander Manninger
  2. Andreas Ivanschitz
  3. Sebastian Prödl

 

(Autoren: kara, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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