Deutschland

Grillitsch: „Wir können jede Mannschaft besiegen“

Florian Grillitsch wechselt im Sommer 2013 von der Akademie St. Pölten zu Werder Bremen, Anfang April unterschreibt der 19-jährige Niederösterreicher seinen ersten Profivertrag in Bremen. Bei der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland ist er einer der Leistungsträger im Team von Andreas Heraf und hat große Ziele.

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Aus der Akademie nach Deutschland

Mit der Akademie St. Pölten U18 gewinnt Grillitsch in der Saison 2012/13 die Nachwuchs-Bundesliga vor renommierten Nachwuchsakademien wie der Red-Bull-  oder der Austria-Wien-Akademie. Die Mannschaft gewinnt 19 von 22 Saisonspielen, Florian Grillitsch ist eine der Stützen der Mannschaft, 22 Tore und 19 Torvorlagen in 21 Spielen. Die beeindruckende Quote entgeht auch ausländischen Spitzenvereinen nicht, Werder Bremen lotst Grillitsch im Sommer 2013 an die Weser.

Seine ersten Einsätze für die U19 von Werder Bremen verlaufen hervorragend, in der A-Junioren Bundesliga Nord schießt Grillitsch neun Tore in den ersten fünf Runden. Schnell wird er zur zweiten Mannschaft hochgezogen. Dort kann er noch nicht voll überzeugen und muss teilweise wieder zu den Junioren. In der aktuellen Saison 2014/15 schafft er endgültig den Sprung in die zweite Mannschaft von Bremen. Neun Tore und sechs Torvorlagen steuert Grillitsch zum Meistertitel in der Regionalliga Nord bei, nächste Saison spielt Werder Bremen II in der 3. Liga.

Wechselgerüchte und Profivertrag

Im April 2015 unterschreibt Florian Grillitsch seinen ersten Profivertrag bei Werder Bremen. Andere Bundesligisten, vor allem Borussia Dortmund, wollen das Talent verpflichten, Grillitsch begründet seine Entscheidung im 12terMann.at-Gespräch: „Der Vertrag war der nächste Schritt Richtung Bundesliga, ich hab mich aus diesem Grund für Werder Bremen entschieden, man sieht hier einfach, dass man auf junge Spieler baut.“ Kommende Saison soll Grillitsch nur noch mit den Profis trainieren, um Spielpraxis zu sammeln könnte er trotzdem wieder bei der zweiten Mannschaft spielen. „Natürlich will  ich mich in der Bundesliga durchsetzen, mir ist aber bewusst, dass ich nächste Saison nicht 30 Bundesligaspiele absolvieren werde.“, weiß Grillitsch.

Der um ein halbes Jahr ältere Davie Selke, sein bester Freund in Bremen, hat in seiner ersten Bundesligasaison 30 Spiele in der Bundesliga absolviert, vergleichen will Grillitsch sich mit ihm aber nicht: „Wir sind verschiedene Spielertypen, ich muss mich nicht an ihm orientieren, aber natürlich würde ich mich freuen, wenn ich so viele Spiele wie er machen könnte.“ Davie Selke wechselt im Sommer für acht Millionen Euro in die zweite Bundesliga zu Rasenballsport Leipzig, die Diskussionen um den Wechsel versteht Grillitsch nicht: „Red Bull hat ein gutes Konzept in Leipzig, vielleicht war es jetzt ein Schritt zurück, langfristig kann ich den Wechsel trotzdem nachvollziehen“

Grillitsch ist ein Spieler der den Ball gut abschirmen kann, das Spiel lenken will und dabei sehr torgefährlich ist. Im zentralen Mittelfeld von Bremen spielt er am liebsten als „Achter“ in der Mitte der typischen Bremen-Raute. Für ein Jahr plus die Option auf ein weiteres Jahr hat Grillitsch bei Werder unterschrieben. Ausschließen möchte Grillitsch ein längeres Engagement bei Bremen aber nicht: „Üblicherweise unterschreiben junge Spieler einen längerfristigen Vertrag, aber es kann natürlich trotzdem sein, dass ich fünf Jahre bei Bremen bleibe“

Nationalteam, Daumendrehen und Usbekistan

Sein Länderspieldebüt gibt er 2011 für die U17-Nationalmannschaft mit 16 Jahren und 23 Tagen, Andreas Heraf trainiert Grillitsch bereits seit damals und kennt ihn gut: „Florian wirkt wie ein ruhiger und introvertierter Typ, er ist aber bei weitem nicht schüchtern. Er kann auch frech sein.“ In den diversen U-Nationalteams schießt Grillitsch 16 Tore in 27 Spielen, zuletzt spielt er auch für das U21-Team von Werner Gregoritsch. Mit der U19 erreicht Grillitsch 2014 das Europameisterschafts-Halbfinale.

Trotzdem hat der 19-jährige noch Defizite, vor allem in der Rückwärtsbewegung muss er sich laut Heraf noch verbessern, „Ich habe deshalb schon oft Einzelgespräche mit ihm geführt, manchmal braucht er einen Tritt in den Allerwertesten.“ erklärt Andreas Heraf, „Er hat die große Chance eine Karriere in Deutschland zu machen, wenn er weiter an sich arbeitet, ist er nicht aufzuhalten.“

Auch bei der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland ist Florian Grillitsch eine der Mannschaftsstützen von Andreas Heraf. Das Ziel Achtelfinale hat das Team mit dem 0:0-Unentschieden gegen Argentinien bereits erreicht, dort trifft man nun auf Usbekistan. Im entscheidenden Gruppenspiel gegen Argentinien muss Grillitsch wegen einer Verletzung zuschauen. Mit dem Aufstieg in das Achtelfinale ist der Erfolgshunger vom Youngster aber nicht gestillt: „Wir sind nicht zum Daumendrehen nach Neuseeland gefahren, wir können jedes Team besiegen.“

 

Martin Hanebeck

 

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Martin Hanebeck

Geboren in Salzburg und aufgewachsen mit der dortigen Austria, nach Wien gezogen und eine Liebe zur hiesigen Austria entwickelt. In Deutschland Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf. Fan von Problemkindern, Fußball ohne Arnautovic, Balotelli, Best, Pepe, Barton, Naumoski oder Ibrahimovic wäre für ihn ungenießbar. Studiert irgendwas mit Umweltschutz und ab Oktober 2014 irgendwas mit Journalismus.

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