Deutschland

Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 29. Spieltag

Abstiegskampf ist die neue Meisterschaft

Es ist wieder einmal viel passiert in der 29. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga. Der große FC Bayern München verliert den Nimbus der Unbesiegbarkeit, feiert dafür mit Yilli Sallahi einen neuen österreichischen Startelfdebütant. Raphael Holzhauser spielt wieder erstklassig, zumindest für 55. Minuten. Martin Harnik sicherte mit dem 2:0 den enorm wichtigen Heimsieg gegen Freiburg. Da Braunschweig gegen den ungeliebten Nachbarn aus Hannover gewinnen konnte, wird der Abstiegskampf noch heißer als er es schon war. Sechs Mannschaften innerhalb von vier Punkten verspricht eine spannende Ausgangslage für die restlichen fünf Runden. Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic holten sich mit der bisher wohl besten Saisonleistung von Werder Bremen einen wichtigen Punkt gegen Schalke 04 und haben bereits sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Einmal tief durchatmen, bevor es am Freitagabend wieder von vorne los geht.

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2:0

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Am Samstag schlug der VfB Stuttgart Lokalrivalen SC Freiburg mit 2:0 (0:0). Für den VfB ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf, für Freiburg eine empfindliche Niederlage im Selbigen. Für die Entscheidung sorgte Alexandru Maxim, er legte ein Tor auf und schoss das erste selbst. Über weite Strecken der ersten Halbzeit kam von Freiburg wenig bis Garnichts, das Spiel machte Stuttgart. Die besseren Chancen hatten ebenfalls die Schwaben, Didavi (14.)  scheiterte an Baumann und der Latte. Später traf Kapitän Christian Gentner das leere Tor nicht. Der Ball wollte einfach nicht über die Linie, die erste nennenswerte Chance der Gäste hatte Mehmedi in der 56. Minute, Ulreich reagierte aber hervorragend. So stellt Stuttgart-Coach in der 60. Minute einiges um und brachte Maxim für Didavi. Der Wechsel sollte sich auszahlen, wie bereits erwähnt brachte er den Umschwung. Nach perfekter Vorlage von Traore hatte der Rumäne keine Probleme den Ball ins Gehäuse zu drücken. Danach traf Stuttgart zwei Mal die Stange bis Martin Harnik in der Schlussphase endgültig den Deckel drauf machte. Damit rücken  die Schwaben auf Tabellenplatz 15 vor und liegen nur zwei Punkte hinter Freiburg.

Martin Harnik spielte über die volle Distanz und erzielte sein achtes Saisontor. Der Österreicher schoss drei Mal auf das gegnerische Tor und gewann zwölf seiner dreizehn Zweikämpfe. 60 Prozent seiner Pässe kamen bei seinen Mitspielern an, die schwächste Passqoute im VfB-Mittelfeld. Insgesamt ein wichtiges Tor von Harnik. Philipp Zulechner fiel kurzfristig vor dem Duell aus.  (maha)

 

 

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1:1

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Bremen erkämpfte sich durch ein tolles Spiel einen verdienten Punkt gegen einen Champions-League Teilnehmer. Der Punkt war auch wichtig im Hinblick auf den Abstiegskampf, wo es zur Zeit in der deutschen Bundesliga spannender nicht sein kann. Jede Woche dreht und wendet sich die Ausgangssituation im Tabellenkeller und im Hinblick auf das harte Restprogramm der Bremer war der Punkt doppelt wichtig. Bremens Trainer vertraute der selben Startelf, die zuletzt in Hannover 2:1 gewinnen konnte. Sebastian Prödl stand wie gewohnt in der halbrechten Position in der Innenverteidigung, während Zlatko Junuzovic in der Raute rechts außen aufgeboten wurde. In der 15. Minute gingen die Hausherren hochverdient in Führung: Junuzovic suchte Elia mit einem langen Ball im Sechzehner, der setzte sich technisch stark durch und legte für Di Santo wunderbar auf. Nach der anfänglichen Druckperiode der Bremer, stellte Schalke im Mittelfeld um und konnte dadurch den Hausherren den Wind aus den Segeln nehmen. Folgerichtig war der nicht unverdiente Ausgleich durch Goretzka, wobei Prödl eine Flanke per Kopfballabwehr direkt in die Füße des jungen Deutschen klärte. In der 35. Minute stand der Österreicher wird im Mittelpunkt, als er einen Nachschuss von Goretzka noch von der Linie kratzte.

Auch Zlatko Junuzovic hatte einen starken Nachmittag erwischt, brachte 75% seiner Pässe an und lief starke 11.9 km. In der 83. Minute schoss er im Bremer Powerplay schön auf das Tor von Schalke, Fährmann parierte diesen aber grandios. Prödls Vorlage beim Gegentor trübt die Leistung des Innenverteidigers ein klein wenig, er gewann dennoch 53% seiner Zweikämpfe und brachte 73% seiner Pässe zum Mann. War wie gewohnt sehr präsent am Platz und begann keine weiteren Fehler. In dieser Form hat Bremen trotz des schweren Endprogrammes sicherlich nichts mit dem Abstieg mehr zu tun. Christian Fuchs ist seit seiner Knie-OP weiterhin in der Reha und strampelt sich auf dem Fahrrad zurück in die Bundesliga. Wir wünschen unserem Kapitän auf diesem Weg eine schnelle Genesung.(sami)

 

 

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0:2

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Die Abstiegsgefährdeten Mannen des 1. FC Nürnberg empfingen die um die Königsklasse kämpfenden Borussen aus Mönchengladbach. Im diesjährigen Abstiegskampf ist jeder Punkt, Gold wert. Daher wollten die Franken gegen die Fohlen auch mit Kampfgeist und Disziplin den wichtigen Dreier einfahren. In der ersten Halbzeit konnten die Nürnberger auch noch einigermaßen mithalten. Doch nach dem Seitenwechsel spielten lediglich die Fohlen und die Nürnberger fungierten schlussendlich nurmehr als Zuseher. Auf der anderen Seite konnten Die Borussen mit gepflegtem Passspiel und schönem Kombinationsfußball die Franken dominieren. Mit dem Sieg konnte man nun der Werkself aus Leverkusen aufgrund der besseren Tordifferenz den vierten Platz abluxen.

Emanuel Pogatetz fehlte aufgrund einer Gelbsperre und konnte die schwache Abwehr  an diesem Nachmittag nicht unterstützen. Verletzungsbedingt musste Martin Stranzl leider von der Tribüne aus zusehen. (heindlinho)

 

 

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1:0

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[image name=08_DFL] (1:0) [image name=01_DFL]

Jede Serie geht einmal zu Ende. Bayern München musste beim 0:1 in Augsburg die erste Niederlage nach 53 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie einstecken. Pep Guardiola gab angesichts des bevorstehenden Champions League Rückspiels gegen Manchester United jungen Spieler die Möglichkeit Erfahrung zu sammeln und schonte den Großteil seiner Stars – Ribery, Robben und Lahm standen nicht im Kader. Mit Ylli Sallahi, Höjbjerg und Weiser kamen gleich drei Spieler zu ihrem Startelf-Debüt beim amtierenden deutschen Meister.

Ein Umstand den der FC Augsburg von Beginn an auszunützen wusste. Der FCA überrumpelte in der ersten halben Stunde die schlecht eingespielte Bayern-Mannschaft. Nach zahlreichen Chancen profitierte Mölders von einem Fehler von Weiser und brachte die Heimmannschaft verdient in Führung. Erst nach der Halbzeitansprache von Guardiola kam der Rekordmeister besser in die Partie, Augsburg beschränkte sich auf Konterangriffe. Dem Treffer am nächsten war der eingewechselte David Alaba, doch sein Direktschuss von knapp außerhalb des Strafraums klatschte gegen die Stange. Da die Bayern keine zwingenden Möglichkeiten mehr herausspielen konnten und Bobadilla in der Nachspielzeit nur Aluminium traf, blieb es beim 1:0-Sieg der Hausherren.

Aufgrund der zahlreichen Rotationen und Verletzungen im FCB-Kader kam der Österreicher Ylli Sallahi, einen Tag vor seinem 20. Geburtstag, zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz bei den Profis. Sallahi ersetzte bis zur 51. Minute Landsmann Alaba als Linksverteidiger. Mit zwei Torschussvorlagen und einer Passquote von 78% zeigte er durchaus sein Potential, auch wenn in seinem Spiel noch viel Luft nach oben ist. Nach 35 Ballkontakten und 6,1 gelaufenen Kilometern kam es dann zum rein österreichischen Wechsel. David Alaba hatte einige gute Szenen und sorgte wie beim Stangenschuss für Torgefahr. Er beendet seinen Arbeitstag mit 67% gewonnen Zweikämpfen und 81% angekommenen Pässen.

FCA-Trainer Markus Weinzierl musste auf seine erfolgreichen Flügelspieler Hahn und Werner verzichten. Deswegen bekam Raphael Holzhauser die Gelegenheit sich bei seinem Comeback, nach überstandener Muskelverletzung, auf der linken Außenseite zu beweisen. Nach 21 Ballkontakten und einer mäßigen Leistung nahm ihn Weinzierl in der 55. Minute vom Feld.  Alexander Manninger saß auf der Ersatzbank. (chris)

 


Leistungsdaten

DFL29

Legende:

Min (Einsatzminuten)

TS (Torschüsse)

TSV (Torschussvorlagen)

ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)

PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)

BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)

Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)

Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)

Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)

90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)

+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))

Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

[podest silber=PROEDL gold=HARNIK bronze=JUNUZOVIC]

 

(Autoren: chris, heindlinho, kara, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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