Deutschland

Deutsche Bundesliga, Legionärs-Check 14. Spieltag

Alaba macht auch die Flugraumüberwachung

Der FC Bayern bleibt in der Deutschen Fußball Bundesliga das Maß aller Dinge. Der Rekord-Meister setzt sich auch gegen oft überforderte Braunschweiger durch und lacht von der Tabellenspitze. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch David Alaba, der mit einer spektakulären Flugeinlage ein Gegentor verhindern konnte. Verfolger Leverkusen und Dortmund machten auch ihre Hausaufgaben und konnten so in der Tabelle den Anschluss halten. Richtig Kurioses gab es in Hoffenheim zu bewundern. Die TSG verspielte zweimal gegen die Bremer einen Zwei-Tore-Vorsprung. Bei Schalke war Christian Fuchs nach Aogos Kreuzbandriss wieder in der Startelf zu finden und durfte sich über einen Sieg seiner Knappen gegen den VfB freuen. Weiter österreichlos bleibt hingegen Augsburgs Erfolgsgeschichte in dieser Hinrunde.

 

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2:0

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[image name=01_DFL] (2:0) [image name=18_DFL]

Am Ende einer strapaziösen Woche hat sich gezeigt, dass der FC Bayern München keine Maschine ist. Vielmehr sind es auch nur Menschen, die alle zwei bis drei Tage ein Spiel über 90 Minuten bestreiten müssen. Dass es dabei noch eine Verletzungsliste gibt, mit der man eine eigene Mannschaft aufstellen kann, macht die Situation nicht leichter. In der Deutschen Bundesliga bleibt man aber dennoch unangefochten an der Spitze. Rekorde werden ausgebaut und ausgebaut.

Arjen Robben sorgt  für den FCB bei dem 2:0 Sieg über Braunschweig  für die Glanzlichter. Der oft als Egoist verschriene Holländer avanciert in Abwesenheit von Ribery immer mehr zum Matchwinner für die Bayern. Tor gegen Dortmund, Tor in Moskau und nun zwei Tore in der Liga gegen den Aufsteiger – besser geht es kaum. Das er in 26 Pflichtspielen an 29 Toren beteiligt war, bestätigt den Eindruck. Die Bayern dominierten die ersten 45 Minuten, schalteten danach drei Gänge zurück und wurden unachtsam, ohne dabei aber einen Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Der absolute Höhepunkt in Halbzeit zwei war der sensationelle  Rettungsakt von David Alaba in der 72. Minute. Mit einem artistischen Spagat verhinderte er den Gegentreffer. Im Moment stehen ja für unseren Sportler des Jahres Gehaltsverhandlungen mit seinem Arbeitgeber auf dem Programm. Mit seiner Performance dürfte er das Gehalt wieder ein paar Euros nach oben korrigiert haben. Defensiv war er gewohnt stark, offensiv dieses Mal aber auch. Dass ihm Ribery fehlt, und die linke dynamische Seite derzeit mehr hinkt als Spiele gewinnt, darf dabei nicht verwundern. Neben Robben und Götze war aber er sicherlich der Stärkste seiner Roten.

Der Titelverteidiger im Pokal rechnet im Pokalspiel am Mittwoch beim FC Augsburg mit einer verbesserten personellen Situation. Anwärter für eine Rückkehr in den Kader dürften am ehesten Franck Ribéry und Xherdan Shaqiri sein. Ribéry verpasste die letzten drei Bayern-Spiele wegen einer angebrochenen Rippe. Shaqiri hatte im Oktober einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel erlitten. Bei Kapitän Philipp Lahm war dagegen nach seiner Oberschenkelzerrung, die er beim Champions-League-Spiel in Moskau erlitten hatte, eine Spielpause von mindestens zwei Partien veranschlagt worden. (sami)

 

 

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3:0

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Die Durststrecke des 1. FC Nürnberg hält an. Der Club verliert am Samstag bei Bayer Leverkusen mit 0:3 (0:1). Vor 27.395 Zuschauern in der BayArena erzielten Heung-Min Son (36./77.) und Stefan Kießling (47.) die Tore für die Werkself.

Dabei fing die Partie für die Franken gar nicht einmal so schlecht an. Der Club versteckte sich nicht und versuchte von Beginn an mitzuspielen. Zwischenzeitlich hatte die Verbeek-Elf, die  seit dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg unverändert blieb, sogar deutlich mehr Ballbesitz und durch Hasebe dann auch die erste gute Chance des Spiels. Nach dem 0:1 riss allerdings der Faden und Leverkusen wurde stärker. Die Hoffnung auf mental geschwächte und verunsicherte Leverkusener wurde sehr schnell zunichte gemacht, da die Werkself einen sehr souveränen und abgebrühten Eindruck machte und sehr zielgerichtet und effektiv nach vorne spielte. Ein leichtes Aufbäumen der Nürnberger war nach der Halbzeit wieder zu spüren, allerdings konnte der 1. FCN kaum noch Gefahr ausstrahlen. Was Trainer Verbeek  allerdings am meisten ärgerte, war die Einstellung mit der seine Schützlinge nach dem Rückstand agierten, wie er bei der Pressekonferenz erklärte.

"Man hofft natürlich vor solchen Spielen auf einen schlechten Tag des Gegners und auf einen guten der eigenen Mannschaft. Das war heute leider nicht der Fall. In der ersten halben Stunde haben wir gut mitgehalten, aber nach dem 0:1 habe ich bis zur Pause eine Nürnberger Mannschaft gesehen, die ich so nicht sehen will. Wir hatten Glück, dass wir mit 0:1 in die Kabine gegangen sind. Danach kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat es auch nach dem 0:2 noch versucht. Wir sind in einer schwierigen Situation, das weiß jeder."

Unser „Mad Dog“ Emanuel Pogatetz konnte leider nicht an die sehr guten Leistungen in den letzten Spieltagen anschließen. Er spielte eine sehr überschaubare Partie. Mit lediglich 7/18 gewonnen Zweikämpfen konnte er gegen die Werkself nicht wirklich überzeugen und holte sich obendrein noch seine vierte gelbe Karte in der laufenden Saison. Was allerdings positiv auffiel ist, dass er immer probiert, das Spiel zu beruhigen und eine gewisse Ordnung in die doch verunsicherte Nürnberger Abwehr zu bringen. 68 Ballkontakte für einen Verteidiger ist auch kein unterirdischer Wert und zeigt auch die gute Einstellung unseres Legionärs. Jetzt lautet die Devise darauf zu hoffen, dass gegen den 1. FSV Mainz 05 die ersten drei Punkte im Nikolaussackerl für Pogerl und seine Mannen warten. (heindlinho)

 

 

[image name=BSC]

0:0

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Die Augsburger wollten ihre Auswärtsschwäche ablegen und mit einem Sieg die Hertha in der Tabelle überholen. Die Berliner wiederum konnten in den letzten beiden Heimspielen kein Tor erzielen. Dies sollte sich auch nach einem unterdurchschnittlichen Bundesliga-Spiel nicht ändern, die Mannschaften trennten sich torlos 0:0.

Beide Trainer veränderten ihre Startaufstellung an jeweils einer Position. Für den gelb-gesperrten Rechtsaußen André Hahn schickte FCA-Coach Weinzierl den defensiv ausgerichteten Ronny Philip auf das Spielfeld. Auf Seiten der Hertha durfte Ndjeng gegen seinen Ex-Verein beginnen. Dieser war auch an den einzig beiden nennenswerten Chancen der ersten Spielhälfte beteiligt. Vom beeindruckenden Offensivspiel der Augsburger am letzten Spieltag gegen Hoffenheim war gar nichts zu sehen. Man beschränkte sich auf lange Bälle in die Spitze und rückte oft mit zu wenigen Spielern nach. Auch die Einwechslung von Moravek zur Halbzeitpause brachte keinen Umschwung ins Spiel des FCA. Herthas Trainer Jos Luhukay hatte sich mit Sicherheit mehr Durchschlagskraft und Kreativität seiner Schützlinge erwartet. Immer wieder rannten sie gegen die solide Abwehr der Augsburger an, fanden dabei nur selten eine Lücke. Dadurch plätscherte das Spiel auch in Halbzeit zwei vor sich hin. Einzig durch eine Standardsituation konnten die Berliner Marwin Hitz zu einer Glanzparade zwingen. Gegen Ende wirkte es so, als hätten sich beide Mannschaften mit dem 0:0 bereits angefreundet. Augsburg brachte in diesem Spiel keinen einzigen Schuss auf das Gehäuse von Thomas Kraft.

Leider war dies das vierte Augsburger Spiel in Folge ohne österreichische Beteiligung. Raphael Holzhauser bekam erneut keine Chance und musste das gesamte Match von der Ersatzbank aus verfolgen. Ebenso Alexander Manninger, der unter der Woche mit Knieproblemen zu kämpfen hatte. Glücklicherweise wurde er rechtzeitig zur Abreise nach Berlin wieder fit. (chris)

 

 

[image name=S04]

3:0

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Klarer Sieg für die Hausherren im Spiel Schalke 04 gegen den VfB Stuttgart. Somit festigten die Königsblauen ihre Ambitionen auch in der nächsten Saison in Europa zu spielen, die Schwaben wiederum müssen nach der zweiten Niederlage in Serie mit einem Platz im Mittelfeld vorliebnehmen.

In Summe war es ein souveräner Auftritt von Schalke, die nach der schweren Knieverletzung von Aogo mit Christian Fuchs als Linksverteidiger aufgelaufen sind. Farfan sorgte mit einem Doppelpack in der 34. und 47. Minute für die Vorentscheidung schon knapp nach der Pause. Der VfB zeigte zwar eine ambitionierte Leistung, konnte aber spielerisch nur wenige Chancen kreieren. In der 79. Minute kam es zur endgültigen Entscheidung als Jones zum 3:0 traf.

Martin Harnik wurde in der 76. Minute zu einem Zeitpunkt eingewechselt, als das Spiel schon mehr oder weniger entschieden war. Da Christian Fuchs in der 85. Minute das Feld verlassen musste, kam es nur zu einem kurzen Österreicher-Duell. In den 85 Minuten davor war zu erkennen, dass der ÖFB-Kapitän zuletzt nicht sehr viel Spielzeit hatte und besonders in der ersten Hälfte mit Traore seine Schwierigkeiten hatte, er konnte sich aber nach der Pause steigern. (xandi)

 

 

[image name=BMG]

1:0

[image name=SCF]
[image name=04_DFL] (0:0) [image name=16_DFL]

Gladbach schreibt einen neuen Vereinsrekord, sieben Heimsiege zum Saisonstart gelangen den Borussen in ihrer Geschichte noch nie.  Außerdem gelang der fünfte Sieg en suite, unter Trainer Favre ist das auch ein Novum. Das entscheidende Tor schoss Raffael in der 63. Minute. Freiburg wurde über das gesamte Spiel hinten hineingedrückt und kam sehr sporadisch zu Chancen. Die Freiburger verteidigten aber geschickt und konnten Gladbach gut vom eigenen Tor fernhalten. Die beste Chance vergab Freis kurz vor dem Gegentor, in der 58. Minute. Für Gladbach geht es nächste Runde gegen Schalke 04 weiter, Freiburg trifft unter der Woche im DFB-Pokal auf Leverkusen.

Martin Stranzl stand über die vollen 90 Minuten am Platz und trug erneut die Gladbacher-Kapitänsbinde. Er gewann in der Innenverteidigung 75% seiner Zweikämpfe. Starke 90% seiner Pässe kamen zum Mitspieler und er hatte über das gesamte Spiel 86 Ballkontakte. Eine strittige Situation verursachte Stranzl in der 71. Minute, als er ein Tackling im 16er riskierte, Schiedsrichter Hartmann gab aber zu recht keinen Elfmeter. Stranzl befindet sich zurzeit in einer Top-Form, die Ruhe die er in die Gladbacher Hintermannschaft bringt ist außergewöhnlich. Mit Jantschke ist die Innenverteidigung der „Fohlen“ wohl eine der Besten der Liga.  (maha)

 


Leistungsdaten

DFL14

Legende:

Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor))
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie)
 

Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. David Alaba
  2. Martin Stranzl
  3. Christian Fuchs

 

(Autoren: chris, heindlinho, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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