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Legionärs-Check DFL, 31. Spieltag

„Die Bayern überlassen dem BVB die Meisterschaft“

Die vergangene Woche brachte die Erkenntnis, dass das Saisonziel Nummer eines des FC Bayern München wohl „Finale Champions League im eigenen Stadion“ heißt. Anders ist nicht zu erklären, warum die Chance auf die Meisterschaft so leichtfertig ausgelassen wurde. Der BVB wäre mit mehr Einsatz zu knacken gewesen, gegen Mainz agierte man über weite Strecken lustlos und desillusioniert – ob man sich so Selbstvertrauen für das Champions League Semifinale gegen Real Madrid holt bleibt anzuzweifeln. Eine ganze andere und deutliche positivere Körpersprache und Einstellung legt derzeit der VfB Stuttgart an den Tag, der in der Rückrunde die Liga von hinten aufrollt und wohl nur deswegen in der kommenden Saison nicht Champions League spielen wird, weil ihm die Spiele ausgehen (und Gladbach wieder einmal gewonnen hat).

 

VfB Stuttgart (5.) – SV Werder Bremen (8.)     4:1 (2:1)  

Der vor Selbstvertrauen strotzende VfB Stuttgart empfing im Freitagsspiel die strauchelnden Bremer. Nicht nur, dass der SV Werder bereits seit Wochen mit einer – mehr oder weniger – B-Elf auflaufen muss, diese zeigt auch so gut wie keine Ansätze einer Spielgestaltung. So auch bei dieser Begegnung, wo der SV Werder von Beginn an darauf bedacht war, tief und dicht gestaffelt zu stehen und das Spiel zu zerstören – einem SV Werder Bremen eigentlich unwürdig. Dennoch erzielten die Bremer durch einen von Pizarro erkämpften Ball über Marin und Rosenberg die überraschende Führung. Am Spiel der Bremer änderte sich nichts, ganz im Gegenteil. Dennoch erzielte Christian Gentner mit einem Traumtor den mehr als verdienten Ausgleich. Quasi mit dem Pausenpfiff begann dann der große Auftritt unseres Ösi-Bombers Martin Harnik: einen Niedermeier-Kopfball konnte Werder-Goalie Tim Wiese zwar parieren, doch Harnik reagierte am schnellsten und köpfte den Ball zur verdienten Führung ein. Auch nach der Pause änderte sich nichts am Spielgeschehen, Werder Bremen war weiterhin nur interessierter Beobachter, der VfB gestaltete das Spiel. Auch Zlatko Junuzovic vermochte es nicht, entscheidende Akzente zu setzen – im Gegenteil, seine Zweikampfwerte waren diesmal eher unterdurchschnittlich. Immerhin legte er wieder die größte Distanz aller Spieler auf dem Feld zurück, allerdings auch viele leere Kilometer. In der 53. Minute war es abermals Martin Harnik, der nach einem Eckball von Hajnal das Spielgerät aus kurzer Distanz einschoss. Das 4:1 durch Cacau in der Schlussphase war die Draufgabe für den auch in der Höhe absolut verdienten Sieg der Stuttgarter, die ihren Europa League Startplatz nun so gut wie fixiert haben. Für Werder Bremen sieht es im Kampf um die internationalen Startplätze nur deswegen noch nicht so düster aus, weil auch Wolfsburg, Leverkusen und Hannover gepatzt haben – verdient hätte es Werder derzeit aber nicht. (thelex)

Die beiden Tore, das Interview und weitere Impressionen von Martin Harnik:

http://vimeo.com/40321709

 

FC Schalke 04 (3.) – Borussia Dortmund (1.)     1:2 (1:1)

Revierderby im Ruhrpott. Diese Partie ist immer ein sehr emotionales Duell, ganz egal wie es in der Liga steht. Wenn dann noch der Fastmeister gegen den dritten der Budesliga spielt, ist es ein richtiger Knaller. Mitten dabei in der Arena auf Schalke Christian Fuchs, der sich nach seiner Erkrankung wieder zurückgemeldet hat, und in der Startelf antrat. Die Schalker gingen früh durch Farfan in Führung, die vorausgegangene Ecke wurde von Christian Fuchs getreten, danach war aber nicht mehr sehr viel zu sehen. Die Dortmunder glichen relativ rasch aus und hatten die Partie über weite Strecken im Griff. Huntelaar kam einmal nach einer Fuchs-Flanke noch gefährlich zum Abschluss. Der 2. Treffer der Dortmunder bedeutete auch den Sieg –  und damit eigentlich auch den Gewinn der Meisterschaft. Leider sah Christian Fuchs beim zweiten Treffer auch nicht sehr glücklich aus. Die Dortmunder haben die nächste Hürde Richtung Meisterschale genommen – einer Mannschaft, die seit 25 Spieltagen ungeschlagen ist, steht diese aber auch zu. Schliesslich haben die Dortmunder durchaus auch immer die Big Points, wir gratulieren zur deutschen Meisterschaft. (kicknik)

 

Hamburger SV (14.) – Hannover 96 (7.)     1:0 (1:0)

Am letzten Spieltag hatte man noch das Gefühl, dass die Hamburger anscheinend noch nicht den Ernst der Lage erkannt hatten. Dies hat sich anscheinend geändert, die Hamburger gingen sehr engagiert zu Werke. Unterstützt dabei von einer tollen Fan Aktion, alle HSV Fans hielten Schilder mit dem Aufspruch „Wir für Euch, Ihr für uns“ in die Höhe. Es war zwar immer noch keine Leistung die dem HSV würdig ist, der schliesslich der einzige Verein ist der bis dato immer in der Bundesliga gespielt hat. Die Hannoveraner waren hochgradig unaufällig, Emanuel Pogatetz spielte 90 Minuten für den verletzten Egimann. Daniel Royer und Samuel Radlinger gehörten nicht dem Kader an. (kicknik)

 

FC Bayern München (2.) – 1. FSV Mainz 05 (11.)     0:0 (0:0)

Trainer Jupp Heynckes vertraute in der Startelf wie von uns angekündigt einigen seiner Edelreservisten. David Alaba durfte in der Startelf wieder mal im Mittelfeld auf der Ribery-Position ran. Diese teilte er sich auch mit dem Franzosen, der ihn in der Halbzeit ersetze. Ihm gegenüber standen die beiden Mainz-Österreicher Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger. Auch die beiden Mainzer mussten sich an diesem Tag nur mit einer Teilzeitbeschäftigung begnügen und wurden in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Dabei war es aber wahrscheinlich wesentlich interessanter sich in der Kabine mit dem Zeugwart zu unterhalten oder dem Busfahrer alte Anekdoten zu entlocken, als sich dieses Freibadkickerl in der Allianz Arena anzusehen. Die Bayern wollten anscheinend nicht, und sahen keine Chance mehr auf die Meisterschaft und die Mainzer konnten eigentlich nicht. Bei aller Verständnis für die Champions League Ambitionen der Bayern, es gibt auch in der Meisterschaft Zuschauer die Eintritt bezahlen, um Leistung zu sehen zu bekommen – und keine lustlose Truppe die, wenn sie nicht spielen müsste, wohl die Punkte auch vorab hergschenkt hätten. Zum Schluss war es nicht nur der Schiedsrichter der pfiff. (kicknik)


Borussia Mönchengladbach (4.) – 1. FC Köln (16.)     3:0 (1:0)

Im Rheinderby behielt die Borussia aus Mönchengladbach klar die Oberhand gegen den im freien Fall befindlichen „Effzeh“. Durch die Heimniederlage der Schalker im Revierderby gegen den BVB, hat Gladbach sogar noch berechtigte Hoffnungen auf eine direkte Qualifikation für die Champions League. Martin Stranzl wurde von Lucien Favre wieder als Rechtsverteidiger gebracht, wo er eine souveräne Vorstellung ablieferte und auch etliche Akzente in der Offensive setzen konnte. Der Karnevalsverein aus Köln liegt mittlerweile nur noch einen Punkt vor dem Direktabstiegsplatz, auch der Trainereffekt hat nicht gegriffen. (thelex)

 

SC Freiburg (13.) – 1899 Hoffenheim (9.)     0:0 (0:0)

Der SC Freiburg blieb auch im siebenten Spiel unter Trainer Christian Streich ungeschlagen und liegt nun acht Punkte vor einem Direktabstiegsplatz – man kann eigentlich fast davon ausgehen, dass die Breisgauer das vor Wochen noch unmöglich scheinende möglich gemacht haben und den Klassenerhalt geschafft haben. Auf der anderen Seite können die Hoffenheimer nach dieser Punkteteilung wohl die Hoffnung auf einen internationalen Startplatz begraben. Jonathan Schmid war diesmal als Rechtsverteidiger aufgestellt, machte in der Defensive keine Fehler und zeigte mit zahlreichen Offensivaktionen positiv auf. (thelex)

 

 

Sehen wir uns die Leistungsdaten aller eingesetzten Österreicher in der 1. deutschen Bundesliga (DFL) einmal genauer an: 

Legende
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte absolut)
Dist. (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe)
Spr. (Anzahl der Sprints)
Vavg (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h) 
90M (in Klammern auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz) 

 

Leistungsdaten
Name Verein Min. Tore Assists TS TSV ZK PQ BK (90M) Dist. (90M) Läufe (90M) Spr. (90M) Vavg
Martin Harnik VfB Stuttgart 86 2 0 2 4 48,5% 84,0% 46 (48) 11,3 (11,8) 88 (92) !! 37 (39) !! 7,85
Zlatko Junuzovic SV Werder Bremen 90+ 0 0 2 1 36,8% 88,0% 40 12,6 !! 66 ! 14 8,14
Christian Fuchs FC Schalke 04  90+ 0 1 1 8 53,9% 73,1% 63 10,5 57 23 ! 6,80
Emanuel Pogatetz Hannover 96  90+ 0 0 1 0 73,7% 89,2% 59 9,7 40 13 6,16
David Alaba FC Bayern München 45 0 0 0 2 63,6% 86,7% 32 (64) 5,9 (11,8) 41 (82) 12 (24) 7,85
Julian Baumgartlinger  1. FSV Mainz 05 61 0 0 1 0 55,5% 68,4% 30 (44) 8,8 (13,0) 46 (68) 9 (13) 8,71
Andreas Ivanschitz 1. FSV Mainz 05 57 0 0 2 0 33,3% 71,4% 17 (27) 7,6 (12,0) 52 (82) 11 (17) 8,06 
Martin Stranzl Borussia M’gladbach 90+ 0 0 1 1 71,4% 87,0% 107 10,4 12 45 6,80
Jonathan Schmid SC Freiburg 90+ 0 0 0 4 42,1% 90,6% 73 10,9 24 61 7,02

 

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

1. Martin Harnik
2. Jonathan Schmid
3. Martin Stranzl

 

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(Autoren: xandi, kicknik, thelex)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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