Österreichische Bundesliga

TSV Hartberg: Wie aus David Goliath wurde

Die Saison hätte für den TSV Hartberg nicht schlechter beginnen können. Nach dem blamablen Aus im ÖFB-Cup gegen Toni Polsters Wiener Viktoria kam noch eine empfindliche 1:2-Auftaktniederlage in der Bundesliga beim schwächer eingestuften SV Mattersburg dazu. Somit galt der TSV im Vorfeld als klarer Abstiegskandidat Nummer eins. Doch schon nach der Pleite im Burgenland starteten sie einen regelrechten Lauf. Auf einen dominanten 4:1-Heimsieg gegen die Admira konnte man Sturm Graz im Derby mit 1:0 schlagen. Zwar kam der Prestigesieg dank eines schmeichelhaften Elfmeters glücklich zustande, doch es war ein Vorgeschmack für Hartbergs weiteren Saisonverlauf: Nicht immer schön, aber dafür kämpferisch und mutig.

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Dabei waren die Vorzeichen bereits nach dem für alle überraschenden Aufstieg 2017/18 alles andere als vielversprechend. Sportlich aufgestiegen, musste Hartberg mehrere Monate auf die Zulassung für die Bundesliga warten. Nach zwei vergeblichen Anläufen grenzte das grüne Licht der Bundesligajustiz an ein Wunder. Die plötzliche Kehrtwende sorgte bei einigen für Unverständnis und Kritik. Viel Zeit für Feierlichkeiten und Euphorie blieb ihnen allerdings nicht. Die Vorbereitung verlief turbulent, Leistungsträger wie [spielerprofil spieler=“Stefan Meusburger“] wechselten den Verein und Erfolgscoach Christian Ilzer kehrte zum Wolfsberger AC zurück. Nachfolger wurde Markus Schopp, der bis dato wenig Erfahrung in der höchsten Spielklasse mitbrachte und auch eine desaströse Bilanz aus seinem Intermezzo bei Sturm Graz 2012/13 vorwies. Viele Skeptiker hielten den sogenannten Trainereffekt für ausgeschlossen und sahen die erste volle Bundesligasaison der Hartberger nur als kurzes Gastspiel an.

Achterbahnfahrt in erster Saison

Anfangs sah es auch ganz danach aus. Obwohl der Premierensieg im Oberhaus bereits am 3.Spieltag gegen Mattersburg gelang, hagelte es bis zum 6.Oktober 2018 ausschließlich Niederlagen. Mit einem fulminanten 4:3-Auswärtssieg bei Ilzers WAC platzte jedoch der Knoten. Es folgten vier Erfolge hintereinander, darunter zwei Heimsiege gegen Rapid Wien (3:0) und Sturm Graz (2:0). Vor allem in der Offensive waren sie unberechenbar und jederzeit für ein Spektakel gut. Nur knapp schrammten sie im Frühjahr an der Qualifikation zur Meistergruppe vorbei. Gegen Ende ging den Hartbergern dann allmählich die Puste aus und sie konnten sich in der letzten Runde nur knapp gegen Wacker Innsbruck im Kampf um den Wiederabstieg behaupten.

Das märchenhafte zweite Jahr

Doch in der aktuellen Saison deutet nichts auf ein Déjà-vu hin. Satte sieben Punkte liegen die Oststeirer vier Runden vor der Punkteteilung und dem damit verbundenen Übergang in die Meistergruppe über dem Strich. Trotz der vielen Abgänge überzeugt der TSV mit effektivem Spielstil und einer deutlich stabilisierten Defensive. Spieler wie Kapitän [spielerprofil spieler=“René Swete“], [spielerprofil spieler=“Jürgen Heil“] und Topscorer [spielerprofil spieler=“Dario Tadic“] wachsen von Runde zu Runde über sich hinaus und holen gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte regelmäßig Punkte – sieben Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage stehen gegen SCR Altach, die Admira, SV Mattersburg und SKN St. Pölten zu Buche.

Als weiteres Erfolgsrezept gilt der ständige Drang nach Perfektionismus. Hartberg ist das einzige Team, das direkt nach jedem Spiel eine Videoanalyse einlegt, um etwaige Fehler aufzuarbeiten und Verbesserungsvorschläge zu entdecken. Dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft als Stärke des Vereins gilt, unterstreicht der Fakt. dass sie als Spitzenreiter beim Feiern gelten. Im Anschluss an das 2:2-Untentschieden gegen Meister Salzburg in der letzten Runde im Herbst veranstalteten die Steirer eine ausgelassene Weihnachtsfeier im Schloss Hartberg.

Wenn in der langen Winterpause keine Stammspieler den Verein verlassen, steht der vorzeitigen Abwendung des Abstiegs im Februar wohl nichts im Weg. Hartberg darf sich also auf die dritte Bundesligasaison in Serie einstellen. All das haben sie mit aufopferungsvollem Kampf, hervorragender Stimmung und einem gut harmonierendem Mannschaftsgefüge geschafft.

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One thought on “TSV Hartberg: Wie aus David Goliath wurde

  • Ja das sind unsere Burschen aus Hartberg…Keiner hat ihnen das zugetraut…alle wurden eines Besseren belehrt…Ein MUSS bei jedem Spiel dabei zu sein…FORZA TSV

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