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Legionärs-Check Deutsche Bundesliga, 6. Spieltag

Bestes Spiel unter Guardiola.

Wie wir es schon in unserer Vorschau vermutet hatten: der BVB hat die Niederlage in Neapel noch nicht ganz aus den Köpfen streichen können und der FC Bayern nützt das mit seinem aus den letzten Spielen enormen Selbstvertrauen eiskalt aus. Zur Tabellenführung hat es noch nicht ganz gereicht, aber die Borussen spüren schon den frisch gezapften Paulaner-Atem der Bayern im Nacken. 

Ein Ergebnis konnten wir jedoch nicht vorhersehen: nämlich jenes des Nord(keller)derbys in Hamburg zwischen dem HSV und Werder Bremen. Wer hätte gedacht, dass der HSV auch nach dem Trainerwechsel derart lustlos und unmotiviert auftritt und gleichzeitig der SV Werder so bissig – so ist Fußball, und das lieben wir so daran!

 

 

borussia_moenchengladbach

4:1

eintracht_braunschweig
05 (2:0) 18

Gladbach bleibt vor eigenem Publikum eine Macht. Auch der Aufsteiger aus Braunschweig kann die Erfolgswelle der Fohlen daheim nicht stoppen und verliert am Ende deutlich mit 4:1. Zum Auftakt der 6. Runde legte Gladbach bereits in der ersten Halbzeit den Grundstein für den Sieg. Oscar Wendt und Raffael brachten die Favre-Elf in Führung. In der zweiten Halbzeit erzielte Mike Boland den Anschlusstreffer für die Gäste. Aber Gladbach legte schnell wieder nach, Max Kruse verwandelte einen Strafstoß und danach machte Raffael, mit seinem zweiten Treffer, endgültig den Deckel drauf. Für Gladbach bedeutet dies den dritten Sieg nach einer Auswärtsniederlage. Für Braunschweig wird bereits früh in der Saison deutlich, dass ihnen einiges an Erfahrung fehlt. Nach sechs Spieltagen liegt man mit einem Punkt am Ende der Tabelle. Schon nächste Woche geht es weiter gegen Stuttgart. Gladbach hingegen springt mit dem Sieg auf Tabellenrang fünf  vor. Für sie gilt es nächste Runde auch in der Fremde Punkte zu sammeln, es geht nach Augsburg.

Der Österreicher Martin Stranzl spielte über die volle Distanz durch und trug dabei die Kapitänsbinde. Er spielte eine starke Partie und gewann 56% seiner Zweikämpfe und dabei 80% seiner Kopfballduelle. Über 90% seiner Pässe kamen an. Er brachte wieder die gewohnte Ruhe in die Gladbacher Verteidigung. (maha)

 

 

hannover_96

2:1

fc_augsburg
04 (0:0) 08

Hannover beendet also die Serie vom 1. FC Augsburg. Nach drei Erfolgen in Serie unterlag der FCA in einer hektischen, niveauarmen aber hart umkämpften Partie bei Hannover 96 mit 2:1.

Für Alexander Manninger war es ein schwarzer Tag für die sonst so zuverlässige Nummer eins. Segelte bereits im ersten Abschnitt an einem Eckball vorbei, sah nach einem Missverständnis mit Klavan auch beim Ausgleich der Hannoveraner nicht gut aus. Raphael Holzhauser war wieder mit Standards gefährlich, konnten allerdings ansonsten nur wenige Akzente setzen. Hannover tritt am Mittwoch (20:30) im Pokal zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen beim FC Bayern München an. Für Augsburg geht es am Dienstag (19:00) bei Drittligist Preußen Münster im DFB–Pokal weiter. (sami)

 

 

fc_nuernberg

1:1

bvb_borussia_dortmund
15 (0:1) 01

Der bis dato makellos agierende Tabellenführer der DFL musste erstmals Punkte in der Ferne lassen. Das Unentschieden gegen den noch immer sieglosen 1. FC Nürnberg kam für viele doch sehr überaschend. Nun hätte man meinen können, das Trainer Klopp vor der englischen Woche nur eine B-Elf auflaufen ließ, oder einfach die von uns angekündigte Rotationsmaschine anwirft. Durch viele Verletzungen war er jedoch gezwungen, die Mannschaft auf einigen Positionen zu verändern. Noch dazu verletzten sich Reus und Kuba während des Spiels. Das Unentschieden könnte man aber durchaus als "leistungsgerecht" bezeichnen. Beide Mannschaften hatten durchaus noch weitere Chancen das Spiel zu entscheiden, die Nürnberger mit einem Sitzer wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff. Emanuel Pogatetz spielte 90 Minuten durch und lieferte auf seiner Stammposition eine solide Leistung ab – inkl. eines Scorerpunkts, den er mit den Haarspitzen "erzielte". Die hinlänglich als sehr gefährlich eingestufte Offensivabteilung des BVB konnte die Nürnberger Abwehr nur einmal knacken. Der Punkt beförderte die Wiesinger-Truppe aus den Abstiegsrängen der Tabelle. (kicknik)

 

 

mainz_05

1:4

bayer_leverkusen
07 (0:3) 03

Am Samstag besiegte Leverkusen den 1. FSV Mainz klar mit 1:4 in Mainz. Die dritte Niederlage in Folge bedeutet für den FSV nun endgültig den Anfang einer Minikrise. Der Österreicher Julian Baumgartlinger stand verletzungsbedingt nicht im Kader der „05er“. Er musste das Abschlusstraining am Freitag wegen Knieproblemen abbrechen. Ob er unter der Woche im Pokal wieder einsatzfähig ist wird sich erst zeigen. Am Dienstag trifft die Tuchel-Elf auf Peter Stögers 1. FC Köln.

Leverkusen hält sich mit dem Sieg in den Champions League-Plätzen und liegt nur einen Punkt hinter Bayern und Dortmund. Für die Tore sorgten Kruse (19., 45.) Bender (38.) und Kießling (59.), den Ehrentreffer für Mainz erzielte Malli in der Schlussphase. (maha)

 

 

hsv_hamburg

0:2

sv_werder_bremen
16 (0:1) 09

Wer hätte das gedacht – Werder Bremen gewinnt wieder. Auswärts, zu Null und schießt dabei noch dazu mehr als ein Tor. Auch wenn es sich dabei keineswegs um einen berauschenden Sieg handelte, so sei der in letzter Zeit (zu Recht) gescholtenen Mannschaft der verdiente Respekt für eine engagierte Leistung und den deutlich erkennbaren Willen gezollt. 

Bremen übernahm von Beginn an die Kontrolle, die Führung zur Halbzeit war absolut verdient und hätte sogar noch höher ausfallen können. Was der HSV jedoch bot, lässt sich nur mit dem Wort "Gemeinheit" skizzieren. Einsatz, Laufbereitschaft, Leidenschaft in Hälfte eins gleich Null, kein Spur von einem Trainereffekt. Kurz vor der Pauser hatten die Hamburger Pech, da ihnen ein Elfmeter zu Unrecht vorenthalten wurde. In der Halbzeit dürfte das Interimstrainergespann Cardoso/Addo in der Kabine eine knackige "Ansprache" gehalten haben, denn die Hamburger kamen zumindest mit dem Willen, das Spiel zu drehen zurück auf's Spielfeld. Einzig reichte nicht mehr – in der Schlussphase kann man die Bemühungen des HSV sogar als blinden Ehrgeiz bezeichnen, denn das 0:2 für Werder fiel, nachdem Rene Adler irgendwo am Feld herumirrte und Bremens Stürmer Petersen per Weitschuss das leere Tor traf. Sebastian Prödl wurde an diesem Spieltag – vermutlich als Resultat seiner Leistungen zuletzt – "geschont" und kam nur in den letzten Minuten zur Fixierung des Resultats ins Spiel. (thelex)

 

 

fc_schalke_04

0:4

fc_bayern_muenchen
14 (0:2) 02

"Mia san wieder da" – Bayern so stark wie beim Triple. Der FC Bayern hat die erste schwere Hürde in dieser Bundesliga-Saison souverän gemeistert und beim FC Schalke 04 einen verdienten Auswärtssieg gefeiert. Trainer Pep Guardiola und seine Mannschaft scheinen sich immer besser zu verstehen und die Konkurrenz darf sich wieder fürchten. Der BVB ließ bei den Nürnbergern zwei Punkte liegen und ist jetzt nur noch aufgrund der mehr geschossenen Tore tabellarisch vor den Münchner angesiedelt. 20 Minuten lang konnten die Gelsenkirchner das Spiel ausgeglichen gestalten. Aber der Doppelpack binnen 120 Sekunden brach den Spielern in Blau sprichwörtlich das Genick. Die 70 Minuten danach war Fußball vom Feinsten.

Die Bayern ließen sich von der Brisanz dieses Duelles nicht beeindrucken. Auch nicht von den enthusiastischen Schalke-Fans und von den Schalker Gegenspielern schon mal gar nicht. "4:0 auswärts bei Schalke, das ist ein super Ergebnis. Aber wir müssen weiter hart arbeiten und sollten nur auf uns schauen. Trotzdem war das ein guter Schritt“, sagte Arjen Robben nach dem Spiel zur tz. Genau eine Woche nach der heftigen Kritik von Matthias Sammer schießen die Bayern Schalke aus deren eignem Stadion. Tenor: Mia sammer wieder da! 2:0 gegen Hannover, 3:0 gegen Moskau, jetzt 4:0 gegen Schalke. Die Bayern so stark wie noch nie in dieser Saison! Und Sammer? Der hielt sich nach dem Spiel betont zurück, äußerte sich nur kurz vor den TV-Kameras. Offenbar hinterließ Sammers Ansprache Spuren bei seinen Spielern, somit kann man seine Aktion als gelungen betrachten. Ein weiterer wichtiger Grund für den Sieg gegen Schalke: die Rückkehr von Bastian Schweinsteiger. Nach fast einem Monat Pause kehrte er ins Team zurück und musste seine angestammte Position vor der Abwehr Philipp Lahm überlassen. Schweinsteigers Reaktion: Er spielte stark – und machte das wichtige 1:0 per Kopf.

Das Spiel der Bayern ist unfassbar variabel geworden. Letzte Saison rotierten noch die 3 bis 4 offensiven Kräfte – unter Guardiola werden selbst die Positionen im zentralen Mittelfeld munter variiert. Bezeichnend für das Bayern-Spiel ist die Formation bei Ballbesitz. Lahm, Schweinsteiger oder Kroos positionieren sich zwischen den beiden Innenverteidigern und verteilen die Bälle auf die weit aufgerückten Aussenverteidiger. Die Überzahl im Mittelfeld ist omnipräsent. Bei Ballverlust wird selbst 60 Meter vor dem eigenen Tor der Ball sofort wieder zurückgeholt. "Ich bin stolz auf unsere Leistung und unser Spiel. Wir haben heute einen Schritt gemacht. Ich weiß noch nicht, ob es ein großer oder einen kleiner war", sagte Pep Guardiola nachher. In jedem Fall ein gelungener Auftakt in die Wiesn-Zeit.

Über die Leistung von David Alaba brauchen wir nicht mehr viele Worte verlieren. Es ist einfach überragend, was er in den letzten Wochen bietet. Für seine Leistung fällt uns eigentlich nur der Kommentar von Sky-Reporter Kai Dittman ein: "Das ist europäische Weltklasse!" Die zwei Assists haben wir euch schon gestern im bewegten Bild präsentiert. Sicherlich ein Video dass man sich mehrmals ansehen kann. (sami)

 

 

vfb_stuttgart

1:1

eintracht_frankfurt
12 (1:1) 13

Bei der Feier seines 120. Geburtstag ließ der VfB Stuttgart Punkte liegen – in der Nachspielzeit wurde den Schwaben ein Elfmeter zugesprochen, Vedad Ibisevic trat an und verschoß. Nach zwei Siegen in Serie bleibt Stuttgart mit diesem Unentschieden in der unteren Tabellenhälfte, ebenso die Frankfurter Eintracht.

Die Tore fielen früh, innerhalb von drei Minuten – zuerst gingen die Hessen durch ein Tor von Russ in Führung, praktisch im Gegenzug erzielte der 17-jährige Timo Werner sein erstes Bundesliga-Tor.

Martin Harnik durfte, nachdem er zuletzt nicht in der Startelf stand, von Beginn an die Traditionsdress überstreifen und war die volle Spielzeit am Feld. Es war keine berauschende Leistung, allerdings zeigte er sich wie gewohnt sehr laufbereit und bereitete ein Tor vor, dieses wurde aber wegen Abseits aberkannt. (xandi)

 


Video-Highlights

David Alaba (Assist-Doppelpack):

https://vimeo.com/75130695


Leistungsdaten20132014_06

 

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. David Alaba
  2. Emanuel Pogatetz
  3. Martin Stranzl

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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