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Die rot-weiß-rote Europa-Tournee

Die Gruppenphase in der Champions League und in der Europa League steht für unsere drei Vereine an. Dies bietet den heimischen Spielern die Möglichkeit, sich mit Spielern aus anderen Ländern zu messen und von ihnen zu lernen – ganz abgesehen von den vielen Scouts, in deren Notizblöcke sich österreichische Talente spielen könnten.

Dass drei Mannschaften aus Österreich in den beiden Bewerben noch dabei sind, ist von großer Wichtigkeit für die UEFA-5-Jahreswertung und das Nationalteam – im Gegensatz zu den Legionären, die tagtäglich in stärkeren Ligen ihren Mann stehen müssen, können somit die Teamspieler aus der heimischen Liga, internationale Erfahrung sammeln und sich aufgrund dieser weiterentwickeln. Aus diesem Grund nehmen wir unsere Mannschaften und ihre Chancen für die bevorstehenden Gruppenspiele genauer unter die Lupe:

 

FK Austria Wien

Zum siebenten Mal ist ein österreichischer Verein in der Königsklasse des Fußballs – zum ersten Mal die Wiener Austria, die somit der vierte Verein aus unserem Land ist, der versucht, sich auf der größten Bühne des europäischen Klubfußballs zu präsentieren. Die Veilchen wollen alles daran setzen, die negative Bilanz der ÖFB-Vereine zu verbessern – konnten doch erst acht Spiele von insgesamt 42 Begegnungen gewonnen werden.

Viele Fans waren anfangs enttäuscht, als die Gruppe ausgelost wurde: FC Porto, Atletico Madrid und Zenit St. Petersburg heißen die Gegner – kein Bayern, kein Real und auch kein Barcelona ist dabei. Betrachtet man die Mannschaften aber genauer, so bietet sich den Fans nicht nur Attraktivität, sondern es wird für die Austria auch extrem schwer zu bestehen. Dennoch soll der eine oder andere Punkt nach Favoriten entführt werden – wenn die Violetten die Leistung aus dem Hinspiel in Zagreb abrufen, ist dies nicht unrealistisch.

Ein negatives Vorzeichen gibt es leider: Alexander Grünwald zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu und muss leider die gesamte Gruppenphase zuschauen – ein harter Schlag für Trainer Bjelica, ist doch Grünwald ein sehr wichtiger Spieler in seinem System. Erster Gegner ist in Wien der FC Porto. Ein Punktegewinn gegen den früheren Europacup-Sieger wäre jedenfalls schon ein Erfolg.

Im Blickfeld: Markus Suttner

Dem Linksverteidiger der Austria wird großes Potenzial nachgesagt und er konnte das bis jetzt auch in der heimischen Liga unter Beweis stellen. In der Sommertransferzeit stand er sogar bei einigen deutschen Bundesligisten im Gespräch. Nun hat er die Möglichkeit sein Können auf einer größeren Bühne zu präsentieren – besteht er auch hier, so kann er Christian Fuchs, der in der letzten Zeit vor allem im defensiven Bereich nicht immer herausragende Leistungen gezeigt hat, eventuell Druck machen und sich so als echte Alternative für Teamchef Koller auf dieser Position hervortun.

Ebenfalls interessant für Scouts bzw. Nationalteam: Stankovic, Gorgon, Lindner, Royer

 

FC Salzburg

Auch dieses Jahr scheiterten die Salzburger an der Qualifikation für die Champions League – nun wollen sie zumindest in der kleineren Europa League für Furore sorgen. Vielleicht gelingt den Mozartstädtern ein ähnlicher Coup wie in der Saison 2009/2010, als alle Spiele in der Gruppenphase gewonnen werden konnten, nachdem man im CL-Playoff gegen Hapoel Tel Aviv den Kürzeren gezogen hat. Die Vorzeichen stehen nicht schlecht, sind doch bei den Gegnern keine richtigen Kapazunder dabei (auch sollten sie aber nicht unterschätzt werden): Standard Lüttich, IF Elfsborg und Esbjerg FB. Zusätzlich zeigten die Bullen bisher teilweise enorm starke Leistungen in der noch jungen Bundesliga-Saison – Grund dafür ist wohl, dass im Vergleich zu den letzten Jahren einmal nicht der gesamte Kader und Betreuerstab umgekrempelt, sondern nur punktuell verstärkt wurde.

Zu Beginn trifft Salzburg zu Hause auf IF Elfsborg – gleich ein richtungsweisendes Spiel. Ein Heimsieg bringt den ÖFB-Verein gleich in eine sehr gute Ausgangslage, ein Punkteverlust kann sich gleich negativ auf die Ambitionen des Vizemeisters auswirken. 

Im Blickfeld: Christoph Leitgeb

Christoph Leitgeb spielt derzeit im System von Roger Schmidt nur eine Nebenrolle. In der heurigen Bundesliga-Saison brachte er es gerade mal auf 55 Einsatzminuten. Ob sein Arbeitspensum mit der höheren Zahl der Spiele für die Salzburger steigen wird, bleibt abzuwarten. Zu hoffen ist es jedenfalls, ist er doch eine Kaderfixgröße für Marcel Koller und zeigte er gegen Irland bei seinem 45 Minuten-Einsatz eine sehr ansprechende Leistung.

Ebenfalls interessant für Scouts bzw. Nationalteam: Hinteregger, Teigl, Ulmer, Hierländer, Meilinger, Ilsanker

 

SK Rapid Wien

Zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren qualifizierte sich auch Österreichs Rekordmeister für die Europa League. Insgesamt konnten erst elf Punkte in 18 Spielen geholt werden. Es ist zu hoffen, dass dieses Mal die junge Mannschaft erfolgreicher das Abenteuer Europa bestreitet. Die Aussichten sind nicht übel, die Auslosung bescherte den Hütteldorfern keine ganz großen Brocken – Dynamo Kiev, Racing Genk und FC Thun sind die Gegner. Zu Beginn reisen die Wiener in die Schweiz nach Thun, der vermeintlich leichteste Gegner – wollen die Grün-Weißen dieses Mal die Gruppenphase überstehen, ist die Mitnahme von Punkten gegen die Eidgenossen Pflicht.

Im Blickfeld: Guido Burgstaller/Marcel Sabitzer

Beide Spieler spielen bei Rapid eine wichtige Rolle, kommen sie für alle Offensiv-Positionen im System von Zoran Barisic in Frage. Auch Marcel Koller sieht beide als wichtige Kaderergänzungen, beide durften auch in den Qualifikationsspielen gegen Deutschland und Irland ran. Burgstaller gegen Irland sogar von Beginn an. Nun haben sie die Möglichkeit, am Parkett der Europa League weitere internationale Erfahrungen zu sammeln – ihrer Weiterentwicklung wird es sicher nicht schaden.

Ebenfalls interessant für Scouts bzw. Nationalteam: Schaub, Alar (sofern Rapid in der EL überwintert)

  

Wir wünschen den rot-weiß-roten Vertretern in den internationalen Bewerben viel Erfolg!

 

(Autor: xandi)

 

Alexander Baburek

Alexander BABUREK (Gründer/Finanzen/Marketing/Kooperationen) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.baburek@12termann.at

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